Mit dem Launch von Ryzen 3000, Radeon Navi und Nvidia Super sinken die Preise für die Vorgenerationen gewaltig. Deutlich günstiger sind die Ryzen 2000-CPUs.
Ein Launch jagt den anderen – und drückt die Preise
Die letzten Tage waren von den drei wohl größten Marktstarts dieses Jahres in der Computerbranche geprägt. Nachdem Nvidia am 2. Juli die neue Nvidia Super-Generation vorgestellt hat, war am Sonntag AMD dran. Das Unternehmen schickte gleich zwei neue Produktserien ins Rennen: die neue Ryzen-Generation, genannt Ryzen 3000, und die beiden Radeon Navi-Grafikkarten RX 5700 XT und RX 5700. Heute folgte dann noch der Verkaufsstart der RTX 2060 Super und RTX 2070 Super, den ersten beiden Ablegern von Nvidia Super.
Damit gibt es nicht nur sehr viele neue Produkte, die sich preislich erst einpendeln müssen, auch auf das alte Produktlineup haben die neuen Modelle eine ordentliche Auswirkung. Besonders eilig mit den Preisnachlässen hat es scheinbar AMD.
Ryzen 2000- und Threadripper-Preise verfallen
Mit der neuen Ryzen 3000-Generation macht AMD die älteren Ryzen 2000-Prozessoren quasi obsolet. Dabei gibt es aber auch noch einen spannenden Nebeneffekt. Da der Ryzen 9 3900X auch 12 Kerne besitzt, wird auch der Threadripper 2920X überflüssig. Der Preis ist daher über Nacht von 619 Euro um satte 200 Euro auf 419 Euro gefallen. Wer also immer schon einen Threadripper haben wollte, sollte jetzt zuschlagen. Unbeeindruckt zeigt sich von diesem Preis der Threadripper 2950X, der aber auch noch keine Konkurrenz durch Ryzen 3000 bekommt. Das ändert sich erst im Herbst mit dem Ryzen 9 3950X, der 16 Kerne besitzt.
Anders sieht die Lage bei den Ryzen 2000-Prozessoren aus. Diese sind über Nacht fast alle im Preis gefallen. Den größten Sprung macht dabei der Ryzen 7 2700X, der nur mehr 247,90 Euro kostet. Auch der Ryzen 7 2700X 50th Anniversary Edition ist mit 259 Euro deutlich günstiger geworden. Weitere Verschiebungen gibt es beim Ryzen 5 2600X, der nur mehr 144,90 Euro kostet. Der Ryzen 5 2600 ist mit 123,90 Euro zwar günstig, aber nicht noch günstiger geworden.
Bei den neuen Ryzen 3000-Prozessoren haben sich die Preise seit den zwei Tagen, die die Prozessoren am Markt sind, nicht wirklich geändert. Einerseits gibt es Vorgaben von AMD, andererseits wollen sich die Händler am Anfang die größten Margen nicht entgehen lassen. Der Ryzen 9 3900X kostet daher weiterhin 529 Euro, der Ryzen 7 3800X 429 Euro. Der Ryzen 7 3700X ist für 349 Euro zu haben, der Ryzen 5 3600X kostet 265 Euro. Am günstigsten ist der Ryzen 5 3600 mit 209 Euro. Ab nächster Woche geht der Konkurrenzkampf unter den Händlern aber wohl los.
Nvidia Super und Radeon Navi mischen den Markt auf
Auch bei den Grafikkarten gibt es Neuerungen, und zwar von beiden Herstellern. Während AMD mit den Radeon Navi-Grafikkarten RX 5700 XT und RX 5700 die obere Mittelklasse im Visier hat, ist Nvidia mit der RTX 2080 Super auch darüber positioniert. Die RTX 2060 Super und RTX 2070 Super hingegen sind die Konkurrenz zu Navi. Der offene Preiskampf zwischen den Händlern und Herstellern hat allerdings noch nicht begonnen. Derzeit kostet die günstigste RTX 2070 Super 528,95 Euro, während die günstigste RX 5700 XT mit 418,95 Euro über 100 Euro günstiger ist. Das gleiche Bild, allerdings mit weniger Abstand, gibt es bei der RTX 2060 Super und RX 5700. Während die günstigste Nvidia-Karte 418,95 Euro und damit so viel wie die RX 5700 XT kostet, kostet die RX 5700 nur 368,95 Euro.
Grafikkarte | Modell | Preis aktuell | Preis Vorwoche |
---|---|---|---|
RTX 2080 Ti | Palit GeForce RTX 2080 Ti Dual | €989,- | €1.011,95 |
RTX 2080 Super | Gigabyte GeForce RTX 2080 Super Gaming OC | €799,- | n/a |
RTX 2080 | Gainward GeForce RTX 2080 Triple | €639,- | €649,- |
RTX 2070 Super | KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX | €528,95,- | n/a |
RTX 2070 | Inno3D GeForce RTX 2070 Twin X2 | €429,- | €438,95 |
RTX 2060 Super | KFA2 GeForce RTX 2060 Super OC | €418,95 | n/a |
RTX 2060 | PNY GeForce RTX 2060 Single Fan | €317,25 | €317,85 |
GTX 1660 Ti | Palit GeForce GTX 1660 Ti StormX OC | €247,72 | €258,95 |
GTX 1660 | Gainward GeForce GTX 1660 Pegasus OC | €192,72 | €209,95 |
GTX 1650 | PNY GeForce GTX 1650 XLR8 Gaming OC | €148,99 | €148,85 |
Radeon VII | PowerColor Radeon VII | €639,- | €649,- |
RX 5700 XT | Gigabyte Radeon RX 5700 XT | €418,95 | n/a |
RX 5700 | ASRock Radeon RX 5700 | €368,95 | n/a |
RX Vega 64 | Asus ROG Strix Radeon RX Vega 64 OC | €339,- | €314,29 |
RX Vega 56 | MSI Radeon RX Vega 56 Air Boost OC | €238,95 | €239,- |
RX 590 | PowerColor Radeon RX 590 Red Dragon | €179,- | €179,- |
RX 580 8G | ASRock Radeon RX 580 Gaming X OC | €169,- | €159,94 |
Auch die jetzt veralteten Grafikkarten von AMD und Nvidia sollten im Preis von den neuen Modellen beeinflusst worden sein. Schön langsam gehen die Preise für die Grafikkarten zwar nach unten, einen harten Schnitt gibt es aber sowohl im roten als auch im grünen Lager nicht. Bei Nvidia hat sich im Vergleich zur Vorwoche preislich generell eher wenig geändert. Die RTX 2080 Ti ist wieder auf unter 1.000 Euro gefallen und kostet 989 Euro. Eine leichte Anpassung gab es auch bei der RTX 2080, die jetzt 639 Euro kostet. Der Super-Nachfolger für diese Grafikkarte kommt erst am 23. Juli auf den Markt, kurzzeitig hatte Caseking bereits einen Ableger für 799 Euro gelistet. Die RTX 2070 kostet derzeit in der günstigsten Variante 429 Euro und ist damit teurer als die RTX 2060 Super und RX 5700 XT. Der Preis hat sich im Vergleich zur Vorwoche etwas verbessert, bald dürfte für das Modell ein Ausverkauf starten, da es nicht mehr produziert wird. Gleiches gilt bei der RTX 2060, die derzeit 317,25 Euro kostet. Bewegung gibt es hingegen bei den Mittelklassemodellen GTX 1660 Ti und GTX 1660. Beide sind um gut 11 bzw. 17 Euro im Preis gefallen und kosten nur mehr 247,72 bzw. 192,72 Euro. Die GTX 1650 hat sich mit 148,99 Euro preislich praktisch nicht verändert.
Wenig Bewegung gibt es auch bei AMD. Die Radeon VII bleibt weiterhin das Topmodell und kostet derzeit 639 Euro. Die RX Vega 64 steht in Konkurrenz zum eigenen Radeon Navi-Lineup. Das günstigste Modell, die Asus ROG Strix Radeon RX Vega 64 OC, kostet derzeit 339 Euro und könnte auch in Zukunft noch weiter fallen. Der Preis der RX Vega 56 hat sich im Vergleich zur Vorwoche kaum verändert und liegt bei 238,95 Euro. Die RX 590 bleibt mit 179 Euro weiterhin ein Geheimtipp. Sie der günstigsten RX 580 8G, welche mit 169 Euro kaum weniger kostet, deutlich überlegen.
Intel-Preise fallen leicht
Intel hat im Gegensatz zu Nvidia bei den GPUs keine überstürzte Antwort auf die neuen Ryzen 3000-Prozessoren in petto. Die Prozessoren konkurrieren endlich auch im Gaming mit den Intel-Modellen der Coffee Lake Refresh-Serie. Gestern gab es bereits einen Leak zu einem mutmaßlichen Comet Lake-Lineup, mit dem das Unternehmen im Herbst dann gegen Ryzen 3000 antreten könnte. Bis dahin bleiben als einzige Maßnahme nur Preisnachlässe. Auch dazu gab es bereits im Vorfeld des Ryzen 3000-Launchs Gerüchte. Diese könnten nun tatsächlich eintreten. Derzeit ist aber nur wenig Bewegung nach unten sichtbar. Der i9-9900K kostet derzeit 487,90 Euro. Der i7-9700K kommt auf 374,90 Euro. Preislich deutlich gesunken ist der i5-9600K, der nur mehr 219,90 Euro kostet. Konstant bleibt unsere Mittelklassenempfehlung i5-9400F, der derzeit 147,90 Euro kostet.
16 GB DDR4-Speicher nähern sich der 50 Euro-Grenze, SSDs weiterhin günstig
Weiter nach unten geht hingegen der Preis für Arbeitsspeicher. Die 16 Gigabyte-Kits nähern sich schön langsam der 50 Euro-Grenze. So kostet das günstigste 16 Gigabyte-Kit derzeit 52,34 Euro. Das entspricht 3,271 Euro pro Gigabyte. Auch beliebte Module fallen weiter im Preis. Die G.Skill RipJaws V mit 16 GB DDR4-3200 kosten derzeit 68,90 Euro, die G.Skill Trident Z RGB-Module 97,90 Euro.
Ähnlich günstig bleibt auch SSD-Speicher. Die günstigste SSD mit 1 TB Kapazität liegt derzeit bei 84,90 Euro. Das gleiche Modell gibt es als 500 GB-Version derzeit für 46,49 Euro. Auch NVMe-Speicher ist weiterhin günstig. So kostet die Intel 660P mit 512 GB Kapazität derzeit nur 56,93 Euro. Zwei besondere Deals gibt es aktuell auch im Mindstar von Mindfactory. Dort kostet die Samsung 860 Evo mit 500 GB derzeit nur 69,90 Euro, die Crucial BX500 mit 240 GB Kapazität ist für 22,90 Euro zu haben.
Die erste PCIe 4.0-SSD passend zum Launch von Ryzen 3000 ist ebenfalls bereits erhältlich. Es handelt sich um die Corsair Force MP600, die mit 1 TB Speicherkapazität 249,90 Euro kostet. Diese liest mit bis zu 4.950 MB/s und schreibt 4.250 MB/s. In Zukunft kommen mit der Verbreitung von PCIe 4.0 noch mehr solcher SSDs auf den Markt, dann fallen auch die Preise.
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