AMD Navi: Radeon RX 5700 XT als RTX 2070-Gegner für $449 vorgestellt, Marktstart: 7. Juli

AMD Radeon RX 5700 XT RX 5700 Announcement E3 2019
(Bild: Screenshot/AMD)

AMD hat auf dem Next Horizon Gaming-Event auf der E3 2019 die neue Radeon RX 5700 XT vorgestellt. Diese tritt für 449 US-Dollar gegen die RTX 2070 an.

AMD Navi: mit der Radeon RX 5700 XT gegen die RTX 2070

Auf dem heutigen Next Horizon Gaming-Event hat AMD die neuen Radeon Navi-Grafikkarten endgültig vorgestellt. Die beiden Grafikkarten tragen die Namen RX 5700 und RX 5700 XT. Die RX 5700 XT ist dabei das Topmodell und kennt vor allem einen Gegner: die Nvidia GeForce RTX 2070.

AMD Radeon RX 5700 XT RX 5700 Comparison E3 2019
(Bild: AMD)

Die zuvor geleakten technischen Daten stimmen eins zu eins mit den präsentierten Grafikkarten überein. AMD packt in die RX 5700 XT 40 Compute Units, was in 2.560 Shadern resultiert. Dazu gibt es 256 Textureinheiten und 64 Rasteroperatoren. Die GPU taktet auf 1.905 MHz im Boost- und 1.605 MHz im Standardtakt. Dazu kommt eine neue Angabe von AMD, die sich Game-Takt nennt und bei 1755 MHz liegt. Dabei soll es sich um den tatsächlich durchschnittlich anliegenden Takt beim Gaming handeln. Als Speicher kommen 8 Gigabyte GDDR6 zum Einsatz, die mit einem 256 Bit-Interface angebunden sind und auf 14 Gbps takten, was 448 GB/s an Bandbreite ergeben. Die Boardpower liegt bei 225 Watt, AMD verbaut einen 6- und einen 8-Pin-Anschluss auf der RX 5700 XT. All das führt zu einer FP32-Leistung von 9,75 TFLOPs.

Auch die geleakten Daten zur Gaming-Leistung stimmen. Demnach erreicht die RX 5700 XT in acht von zehn getesteten Spielen ein besseres Ergebnis als die RTX 2070. Battlefield 5 und Metro Exodus stechen dabei mit 22 bzw. 15 Prozent höherer Leistung deutlich hervor.

AMD Radeon RX 5700 XT Benchmark Leak Navi E3 2019
(Bild: AMD)

Radeon RX 5700 heißt der RTX 2060-Gegner

Die vorläufig einzige Radeon Navi-Grafikkarte ist die Radeon RX 5700. Es handelt sich dabei um eine Variante der Navi 10-GPU, die mit 36 statt 40 Compute Units kommt. Deshalb sind nur 2.304 Shader, aber weiterhin 256 Textureinheiten und 64 Rasteroperatoren verbaut. Die GPU taktet jedoch auch deutlich langsamer. Der Boosttakt liegt bei 1.725 MHz, der Basistakt bei 1.465 MHz. Den Game-Takt gibt AMD mit 1.625 MHz an. Zumindest der Speicher wurde vom großen Bruder übernommen. Auch die RX 5700 hat also 8 Gigabyte GDDR6 mit 14 Gbps Geschwindigkeit verbaut. Die Stromaufnahme ist jedoch deutlich geringer. So liegt die Boardpower der RX 5700 bei 180 Watt. Verbaut sind trotzdem ein 6- und ein 8-Pin-Anschluss. Die FP32-Leistung liegt bei 7.95 TFLOPs.

Auch für die RX 5700 gibt es einen Gaming-Benchmark-Parcours, diesmal gegen die Nvidia GeForce RTX 2060, dem erklärten Gegner der RX 5700. In den gleichen Benchmarks bei WQHD-Auflösung wie bei der RX 5700 XT hängt die RX 5700 die RTX 2060 in jedem Benchmark ab. Das Leistungsplus variiert dabei von zwei Prozent bei Assassin’s Creed Odyssey bis 21 Prozent bei Battlefield 5. 16 Prozent mehr Leistung gibt es bei Metro Exodus, jeweils 12 Prozent bei Call of Duty: Black Ops 4 und Far Cry: New Dawn.

AMD Navi Radeon RX 5700 Benchmarks E3 2019
(Bild: AMD)

Blower-Design mit Konzept

Beim Design der Referenzversionen hat AMD wieder einmal auf ein Blower-Design gesetzt. Nachdem das Design mit Radiallüfter nach dem Release der Radeon VII bereits für tot erklärt wurde, kommen die Navi-Grafikkarten wieder mit der Luftschaufel. Die beiden Kühler sind dabei fast identisch. Der Lüfter kühlt eine Vapor Chamber, die für die Kühlung der GPU zuständig ist. Verbunden sind beide Elemente mit einem Graphit-Pad. Umhüllt ist alles von einem Aluminium-Case. Sowohl die RX 5700 XT als auch die RX 5700 kommen mit einer Backplate.

AMD Radeon RX 5700 XT Cooling
(Bild: Screenshot/AMD)

FidelityFX für mehr Details, Radeon Image Sharpening für mehr Power, Radeon Anti-Lag gegen Input-Lag

Mit der Navi-Architektur hat AMD neben den neuen Grafikkarten aber auch neue Software-Features eingeführt. Eins vorweg: Raytracing ist mit Navi noch kein Thema. Es gibt weder eigene Hardware-Einheiten, noch sind die Shader auf Raytracing ausgelegt. Dies soll erst mit RDNA Next Gen, also wohl der zweiten Generation von Navi, ein Thema werden. Die vorgestellten Features tragen deshalb andere Namen. Das erste Feature ist FidelityFX, welches mehr Details in Spielen bringen soll. Radeon Image Sharpening ist eine Anti Aliasing-Methode, die jedoch nicht so viel Leistung fressen soll. Bei den von AMD präsentierten Benchmarks ist der Verlust minimal. Und noch eine weitere Technik hat AMD im Gepäck. Mit Radeon Anti-Lag soll der Input-Lag in Spielen deutlich sinken.

379 und 449 US-Dollar, Special Edition für 499 US-Dollar, Marktstart am 7. Juli

Einer der wichtigsten Punkte der neuen Navi-Grafikkarten ist wohl der Preis. AMD betont bei der Präsentation dabei stark, welche Gegner die beiden Grafikkarten haben. So schlage die RX 5700 XT die RTX 2070, und das zu einem geringeren Preis. Leider orientiert sich AMD dabei auch am Konkurrenten. Während die RTX 2070 für 499 US-Dollar gestartet ist, kostet die RX 5700 XT mit 449 US-Dollar etwas weniger. Die RX 5700 als Gegner der RTX 2060 kommt mit einem Preisschild von 379 US-Dollar auf den Markt. Wie bereits seit längerem kolportiert launchen die Radeon Navi-Grafikkarten tatsächlich gemeinsam mit Ryzen 3000 am 7. Juli.

Zum Schluss der Präsentation hatte Lisa Su noch eine Überraschung parat. Sie stellte mit der Radeon RX 5700 XT 50th Anniversary Edition eine noch schnellere Grafikkarte der Navi-Serie vor. Es handelt sich dabei um eine noch höher getaktete RX 5700 XT. Diese kommt auf 1.680 MHz Basis-, 1.830 Game- und 1.980 Boost-Takt und erreicht dadurch 10,14 TFLOPs an Leistung. Statt dem rot-silbernen Design ist die RX 5700 XT 50th Anniversary Edition in gold-schwarz gehalten. Die Grafikkarte ist für 499 US-Dollar ausschließlich über die AMD-Website ebenfalls ab 7. Juli erhältlich.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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