Ryzen 3000-Prozessor auf der CES war angeblich 30-40 Prozent gedrosselt

AMD Ryzen 3000 Platine Chiplets
(Bild: Mockup PCBC/Material von AMD)

Auf der CES hat AMD eine Ryzen 3000-CPU mit einem Intel Core i9-9900K verglichen. Der Ryzen-Prozessor soll dabei 30 bis 40 Prozent gebremst gewesen sein.

Ryzen 3000 bei Demonstration auf der CES ausgebremst?

Auf der CES 2019 hat AMD neben der Vorstellung der Radeon VII auch über einige Details der neuen Ryzen-Generation gesprochen. Neben der Bestätigung von PCIe 4.0 und einem geplanten Chiplet-Design gab es auch eine Leistungsdemonstration. Dabei hat das Unternehmen einen Ryzen 3000-Prozessor mit acht Kernen und unbekanntem Takt gegen einen Intel Core i9-9900K in Cinebench R15 antreten lassen. Während der i9-9900K 2.040 Punkte erreichte, landete der Ryzen-Prozessor mit 2.057 Punkten knapp davor. AMD hat dabei auch besonders den Stromverbrauch hervorgehoben. So habe das Gesamtsystem mit AMD-Prozessor nur 133,4 Watt verbraucht, während das Gesamtsystem des Intel-Prozessors 179,9 Watt verbraucht habe. Die Prozessoren selbst seien auf gut 75 Watt (Ryzen 3000) bzw. 125 Watt (Core i9-9900K) gekommen.

Der YouTuber DannyzPlayz will nun von AMD-internen Quellen einige Details zur Demonstration auf der CES 2019 erfahren haben. Demnach hat das Unternehmen den getesteten Ryzen-Prozessor absichtlich etwas ausgebremst, um die Effizienz demonstrieren zu können. Die CPU wäre demnach gut 30 bis 40 Prozent langsamer gelaufen, als sie eigentlich könnte.

Ryzen 3000 wird für Intel ein harter Gegner

Der YouTuber ist als Leaker noch nicht wirklich bekannt und die Quellen sind nicht bestätigt, entsprechend vorsichtig sollte mit dieser Information umgegangen werden. Analysiert man die Demonstration allerdings, fallen einige Dinge auf. Während der i9-9900K mit einer TDP von 95 Watt gut 125 Watt verbrauchte, waren es beim Ryzen-Achtkerner nur 75 Watt. Da die Topmodelle normalerweise mit 95 oder 105 Watt TDP ausgeliefert werden, ist der angegebene Verbrauch von 75 Watt doch eher gering. Zum Vergleich: in unseren Tests kam der Ryzen 7 2700 (65 Watt TDP) im Cinebench auf gut 70 Watt, während sich der i9-9900K gut 143 Watt genehmigte. Ein Ryzen-Achtkerner mit 95 oder 105 Watt TDP könnte durch den höheren möglichen Verbrauch daher noch einmal deutlich höhere Taktraten anliegen haben.

Wenn wir nun davon ausgehen, dass AMD den gezeigten Ryzen-Prozessor bei der CES-Demonstration tatsächlich ausgebremst hat, zeigt das, wie stark die neue Ryzen-Generation tatsächlich werden könnte. Da es sich bei dem Prozessor noch dazu wohl um ein Engineering-Sample gehandelt hat, könnte das endgültige Serienprodukt sogar noch besser sein. Da Intel die Ryzen 3000-Prozessoren derzeit mit keinem passenden 10nm-Produkt kontern kann, schiebt das Unternehmen einen 10-Kerner der Comet Lake-Serie ein. Auch gegen diesen könnte AMD daher überraschend siegreich davongehen, was auch die zurückhaltende Demonstration auf der CES erklären würde. Da die neue Ryzen-Generation mit 16 Kernen und bis zu 5,1 GHz Takt auf den Markt kommen soll, ist Intel derzeit aber sowieso im Hintertreffen.

Die Ryzen 3000-Serie soll Mitte dieses Jahres starten. Als Launchtermin stehen entweder die Computex 2019 oder ein eigenes Event am 7. Juli, auf dem auch Radeon Navi vorgestellt werden könnte, im Raum. Bis dahin werden wohl noch einige Leaks und Informationshäppchen auftauchen. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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