RX Vega kommt also doch noch mit Custom-Grafikkarten. Mehrere Hersteller haben ihre Modelle kürzlich vorgestellt. Die GPUs werden so auch wieder günstiger.
RX Vega, ein AMD-Sorgenkind
Holpriger hätte der Start von AMDs neuer Generation an Gamer-Grafikkarten fast nicht verlaufen können. Im Vorfeld machen einem die Miner das Leben schwer, indem sie einfach alles aufkaufen. Beim Launch selbst liegt die Karte nicht auf dem gewünschten Niveau vieler Fans. Vor kurzem hat der größte Konkurrent, Nvidia, seinen Gegner zur RX Vega 56, die GTX 1070 ti, vorgestellt. Das größte Problem ist aber nach wie vor die Verfügbarkeit der Gaming-Grafikkarten und die dadurch stark gestiegenen Preise. Aktuell muss man in Europa für das große 64er-Modell noch immer mindestens 550€ berappen. Noch schlimmer ist das kleinere 56er-Modell dran, welches mit mindestens 520€ zu Buche schlägt. Die ursprünglich von AMD versprochenen Preise von 399 US-Dollar für die kleine und 499 US-Dollar für die größere Version von RX Vega sind bei weitem nicht Realität. Eines der Hauptproleme, das die Vega-GPUs aber eher zu Ladenhütern macht, ist die Tatsache, dass es noch keine Custom-Modelle gibt. Das ändert sich bald.
XFX, PowerColor, Asus und Gigabyte launchen bald Custom-Modelle
Die nicht gegebene Verfügbarkeit von AMDs Vega-Chips machte auch den Boardpartnern große Probleme. Trotz des Launchtermins Ende Juli hatte nur Asus bereits ganz am Anfang die RX Vega 64 als Custom-Modell im ROG STRIX-Design angekündigt. Alle anderen Hersteller hielten sich noch zurück. Zwischenzeitlich gab es auch Meldungen, dass MSI und Gigabyte zugunsten der GTX 1070 ti überhaupt keine Custom-Modelle für AMDs Vega-GPUS produzieren würden. Während MSI weiterhin beharrlich schweigt, hat Gigabyte jetzt doch zumindest ein Custom-Modell angekündigt. Scheinbar ist der Produktionsengpass bei AMD erstmal überwunden.
Asus Radeon RX Vega ROG STRIX OC
Als erster hat direkt nach dem Launch Asus die Chance ergriffen und Vega ins Lineup aufgenommen. Es sollen zwei Modelle mit dem Namen Asus RX Vega ROG STRIX OC erscheinen, jeweils als 64er und 56er-Version. Mit eigenem PCB und dem bereits bekannten Kühler mit 2,5 Slots Höhe ist Asus sehr gut aufgestellt. Trotz des verhältnismäßig frühen Launchs gab es die Karte allerdings nirgends zu kaufen. In Italien war die 64er-Karte bereits einmal kurz kaufbar, allerdings für einen Preis von 740€. Asus listet derzeit auch noch keine Taktraten für die Karte. Im großen Stil starten soll das Asus-Lineup im ersten Quartal 2018.
XFX Radeon RX Vega Double Edition
XFX hat am 24. November die Hüllen zu seiner Version der Vega-Grafikkarten fallen gelassen. Die neuen Double Edition-Grafikkarten setzen auf ein komplett neues Kühlerdesign mit zwei roten Lüftern und einer Art Knick, was an eine Brille erinnert. Auch eine Backplate und ein verbessertes PCB spendiert XFX der Double Edition. Diese soll sowohl als 56er als auch als 64er-Variante auf den Markt kommen. Auch an den Taktraten hat XFX bereits gedreht, was in 1247 MHz Basistakt und 1546 MHz Boosttakt für die 64er resultiert. Der Marktstart ist bereits erfolgt, bald soll es die Karte im Handel geben. Preis gibt es hingegen leider noch keinen.
PowerColor Radeon RX Vega Red Devil
Das wohl aufwändigste Design der AMD-GPUs hat wohl PowerColor. Die Red Devil-Grafikkarten sollen vor allem durch eine herausragende Kühlleistung und auffälliges Design in Schwarz und Rot punkten. Mit drei Lüftern und einem Kühler, der ganze drei Slots an Höhe braucht, hat PowerColor beste Verhältnisse für hohe Taktraten geschaffen. Mit 12 Phasen für die Stromversorgung und zwei 8Pin-Stromanschlüssen taktet der Hersteller die Karte bereits auf 1417 MHz Basis- und 1607 MHz Boosttakt für die RX Vega 64. Derzeit liegen nur die wassergekühlten Varianten im Takt darüber. Zur RX Vega 56 gibt es noch keine genauen Informationen. Ein Preisschild für dieses Monster gibt es allerdings auch bereits. Die 64er-GPU kann für 589,99 britische Pfund vorbestellt werden. Das entspricht derzeit rund 668€. Wann der reguläre Handel bedient wird, ist noch nicht bekannt.
Gigabyte Radeon RX Vega Gaming OC Windforce 2X
Auch Gigabyte hat sich scheinbar dazu entschieden, RX Vega ins Portfolio aufzunehmen. Mit dem bereits bewährten Windforce 2X-Kühler setzt auch Gigabyte auf ein bereits bekanntes Design. Auf zweieinhalb Slots Höhe sorgt der Kühler mit zwei 100mm-Lüftern für passende Temperaturen beim stromhungrigen AMD-Chip. Gigabyte setzt ebenfalls auf ein eigenes PCB mit 12+1 Phasen für die Stromversorgung, was Overclocking begünstigen dürfte. Auch Gigabyte verbaut dafür zwei 8Pin-Stromanschlüsse. In zwei Modi, einem „Reference Mode“ und einem „Boost Profile“ setzt Gigabyte auch auf zwei verschiedene Taktungen. Im Reference Mode läuft die RX Vega 64 mit 1247 MHz Basistakt und 1546 MHz Boosttakt. Im Boost Profile sind es als Standardtakt 1276 MHz und als Boost 1560 MHz. Eine Besonderheit der Karte ist, dass bis zu sechs Displays, drei über DisplayPort, drei über HDMI, angeschlossen werden können. Ein Preis und ein Launchdatum sind noch nicht bekannt, die Karte soll angeblich aber noch dieses Jahr auf den Markt kommen.
Ändert sich dadurch die Preissituation?
Die Custom-Modelle sind gerade jetzt am Anfang noch sehr teuer. Für ähnliche Preise bekommt man bereits GTX 1080 tis. Aus älteren Launchs haben wir allerdings gelernt, dass der Konkurrenzkampf mit der Zeit die Preise drücken wird. Ob die ursprünglich von AMD veranschlagten Preise für die RX Vega-Karten dann erreicht werden, steht aber noch in den Sternen. Die Hersteller bringen mit ihren Custom-Karten auf jeden Fall frischen Wind in den Markt und deutlich mehr Auswahl gegenüber den Referenzmodellen.
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