Die Intel Comet Lake-Prozessoren könnten näher sein als gedacht. Bei der EEC sind jetzt erste Einträge zu Qualification Samples mit 10 Kernen aufgetaucht.
Comet Lake springt in die Bresche
Intel ist bei Prozessoren zwar weiterhin unbestrittener Marktführer und wird es wohl auch noch länger bleiben, hat jedoch ein kleines Technologie-Problem. Während sich AMD mit Ryzen 3000 nicht nur an neue Lösungsansätze mit mehreren Dies traut und bereits auf 7nm-Strukturbreite setzt, kommt die 10nm-Produktion bei Intel nicht in Gang. Ursprünglich für 2015 angekündigt kommen Ende 2019 die ersten 10nm-Prozessoren auf den Markt. Allerdings handelt es sich mit Ice Lake nur um eher kleine Serien für Notebooks. Die Desktop-Prozessoren gehen vorerst leer aus. Intel wollte mit 10nm einfach einen zu großen technologischen Sprung machen. Man habe sich schlicht übernommen.
Deshalb ist im Desktopbereich weiterhin die 14nm-Strukturbreite das Nonplusultra. Glaubt man früheren Leaks, kommt vor 2022 kein Desktop-Prozessor mit einer anderen Strukturbreite. In gewisser Weise hat Intel damit aber auch recht. Der 14nm-Prozess lässt sich hervorragend optimieren, im gigantischen Desktop- un Serversegment ist die Zuverlässigkeit der Prozessoren zudem deutlich wichtiger als bei Notebooks. Nichts desto trotz wirft die Sache kein gutes Licht auf das Unternehmen. Als Ryzen 3000-Gegner springt nun eine weitere 14nm-Generation in die Bresche. Diese trägt den Namen Comet Lake. Um gegen AMD anzukommen, erhöht Intel erneut die Anzahl der Kerne. 10 Kerne und 125 Watt TDP soll das Topmodell haben. Eine geleakte Roadmap spricht vom Jahr 2020 für die Einführung – es könnte aber schon früher losgehen.
Qualification Samples aufgetaucht
Wie PCGamesN berichtet sind wieder einmal bei der EEC Daten zu neuen Produkten durchgesickert. Die Handelsbehörde listet seit 18. Juli ein Qualification Sample eines bis dato unbekannten Intel-Prozessor. Eine Produktbezeichnung, wie sie im Endkundenhandel übrig ist, gibt es noch nicht. Es handelt sich bei dem Prozessor nämlich um ein Qualification Sample. Dieses ist als „Comet Lake-S 10+2 External Si Only Upgrade Kit (Qual)“ gelistet, der mit „DT“ beginnende Produktcode deutet zudem auf einen Desktop-Prozessor hin. Bei der Zahl 10 in der Produktbezeichnung handelt es sich wohl um die Anzahl der Kerne, wofür die Zahl 2 steht ist jedoch unbekannt.
Dass bereits Qualification Samples registriert sind, deutet darauf hin, dass sich Intel im Endspurt befindet. Möglicherweise gibt es also schon vor dem Jahr 2020 die ersten Comet Lake-Prozessoren. Der erste Schritt wird jedoch wohl der Intel Core i9-9900KS sein, der 5 GHz auf allen Kernen gleichzeitig beherrscht. Und selbst mit dem potenziellen 10-Kerner Core i9-10900K muss Intel noch immer gegen einen Ryzen 9 3900X mit 12 und später einen Ryzen 9 3950X mit 16 Kernen antreten. Das Unternehmen muss dadurch wohl in den sauren Apfel beißen und auch bei den Preisen konkurrenzfähiger werden. Eine neue Plattform mit neuem Sockel wird für Comet Lake allerdings auch wieder fällig.
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