Nvidia baut keine Non-A-Chips mehr und könnte Preise für RTX 2070 und RTX 2080 senken

Nvidia GeForce RTX 2080 Ti SLI NVLink RTX 2080 RTX 2070
(Bild: Nvidia)

Nvidia plant, Ende Mai keine schlechteren TU104- und TU106-Chips der RTX 2070/RTX 2080 mehr zu produzieren. Auch die Preise könnten sinken. Grund: AMD Navi.

Non-A-Chips: keine Werksübertaktung, dafür günstig

Mit der Turing-Generation hat Nvidia auch erstmals eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei eigentlich gleichwertigen Modellen eingeführt. Die RTX 2070, RTX 2080 und RTX 2080 Ti kommen mit den Chips TU106, TU104 und TU102. Es gibt allerdings jeweils zwei Versionen der Chips. Die stärkere Version hat jeweils ein „A“ am Ende, bei der RTX 2080 wäre das der Chip mit der Nummer TU104-400A. Die schwächere Version kommt ohne das „A“ am Ende. Diese Non-A-Chips sind deutlich günstiger für die Boardpartner, haben aber auch einen Haken. Sie dürfen nicht werkseitig übertaktet werden. Das hat den Hintergrund, dass sie zwar den Qualitätsansprüchen von Nvidia genügen, aber nicht die absoluten Spitzenwerte anderer, selektierter Chips erreichen.

Wer also auf der Suche nach Grafikkarten ist, sollte auch immer einen Blick auf den genau verbauten Chip werfen. Ist eine Grafikkarte nicht werksseitig übertaktet, spricht das für einen Non-A-Chip. Das Angebot mag zwar günstig sein, dafür ist die Grafikkarte eventuell nicht so gut taktbar und auch vom Hersteller selbst nicht übertaktet. Zumindest bei der RTX 2070 und RTX 2080 ändert sich das jetzt allerdings. Der Grund könnte AMDs bevorstehender Launch der Navi-Architektur sein.

Keine Non-A-Chips für RTX 2070 und RTX 2080 ab Ende Mai mehr

Der deutsche Techjournalist Igor Wallossek von Tom’s Hardware hat vor einigen Tagen spannende Nachrichten von mehreren Vertriebskanälen erhalten. Nvidia beendet Ende Mai die Produktion der Chips TU104-400 und TU106-400 sowie den jeweiligen A-Versionen. Diese sollen durch die Chips TU104-410 und TU106-410 ersetzt werden. Die Chips bleiben in der Grundstruktur natürlich gleich, durch die neuen GPUs beendet das Unternehmen jedoch die Trennung in A- und Non-A-Chips. Somit dürfen fortan alle GPUs übertaktet werden. Spannenderweise soll das auch für bereits produzierte Grafikkarten mit den alten Chips gelten. Fortan dürfen Boardpartner demnach ein BIOS-Update ausliefern, welches einen höheren Werkstakt ermöglicht.

Steht eine Preissenkung wegen AMD Navi bevor?

Da weiterhin auch für die günstigen Versionen der Boardpartner GPUs notwendig sind, wird es wohl bald eine Preisänderung geben. Diese betrifft aber wohl nicht diese günstigen GPUs, sondern die teureren Varianten. Diese müssen in Zukunft auch mit günstigeren Designs konkurrieren, da diese ebenfalls werksübertaktet werden dürfen. Dadurch und wahrscheinlich auch durch niedrigere Preise der neuen 410-GPUs werden die Preise generell nach unten gehen. Auch eine Preiskorrektur seitens Nvidia könnte die Preise nach unten drücken.

Ein Grund dafür könnte die Vorbereitung auf AMD Navi sein. Die neue Grafikkartengeneration von AMD könnte mit günstigen Preisen auch gegen die RTX 2070 und RTX 2080 konkurrieren. Dem letzten Bericht nach wäre vor allem die RTX 2070 von einer hohen Preisdifferenz betroffen. Mit so einer Maßnahme würde Nvidia dem ganzen bereits im Vorfeld gegensteuern, da Navi erst im dritten Quartal 2019 auf den Markt kommen soll. Bis dahin könnten die Preise der RTX 2070 und RTX 2080 bereits sinken. Ob sinkende Preise durch die Angst vor Navi ausgelöst wurde, ist dabei eigentlich sogar irrelevant – die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr hoch, da Konkurrenzdruck für gewöhnlich am schnellsten eine Reaktion erzeugt.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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