Die Mainboardhersteller verteilen derzeit die ersten BIOS-Updates für den Launch von Ryzen 3000. Scheinbar sind auch B350- und A320-Mainboards kompatibel.
Ryzen 3000 bleibt trotz 16 Kernen bei AM4
Mit neuen Prozessorgenerationen ändert sich oftmals auch der benötigte Mainboardsockel. Intel betreibt dabei die Praxis, dass immer nur zwei Prozessorgenerationen miteinander kompatibel sind. Besonders bei den letzten beiden Generationen, die beide noch auf der Skylake-Architektur basieren und sogar den gleichen Sockel (mit geändertem Pin-Layout) nutzen, stellt sich aber die Frage, weshalb das notwendig ist. Intel gab an, dass eine geänderte Stromversorgung für mehr Kerne, die mit Coffee Lake und Coffee Lake Refresh Einzug hielten, notwendig war. Der Extremübertakter der8auer bewies mit einem Versuch, bei dem er Stromversorgungs-Pins abgeklebt hat jedoch das Gegenteil. Mit einigen Tricks und Veränderungen sind die Prozessoren auch zu älteren Mainboards kompatibel. Selbst der i9-9900K mit acht Kernen läuft noch auf Z170-Mainboards – und das sogar mit bis zu 5,5 GHz. Am Ende dürfte die Intel-Politik wohl auch Profitgründe haben.
Anders sieht es glücklicherweise derzeit bei der Konkurrenz in Form von AMD aus. Mit Ryzen 3000 kommt bald die dritte Generation der Ryzen-Prozessoren auf den Markt. Mit der neuen Produktfamilie hat AMD auch einen neuen Sockel namens AM4 vorgestellt. Bereits im Laufe der ersten Generation wurde bekannt, dass AM4 bis 2020 unterstützt werden soll. Ob damit auch die Kompatibilität zu neuen Prozessoren gemeint war, war damals nicht klar. Die zweite Ryzen-Generation lief dann bereits problemlos auf allen Mainboards der ersten Generation. Und auch bei der bald kommenden dritten Generation soll es nicht anders sein. Das bestätigen auch BIOS-Updates der Mainboardhersteller für X370- und X470-Mainboards in den letzten Tagen. Auch Ryzen 3000 setzt auf den AM4-Sockel, und das trotz einer Verdopplung auf bis zu 16 Kerne und einer kolportierten TDP von 165 Watt. Doch selbst die günstigeren Chipsätze sollen mit Ryzen 3000-Prozessoren umgehen können.
Ryzen 3000 passt auch zu B350 und A320
Neben den Highend-Mainboards mit den Chipsätzen X370 und X470 hat AMD auch weitere Chipsätze für den Mittelklasse- und Einsteigerbereich im Angebot. Mit der ersten Generation kamen Mainboards mit B350- und A320-Chipsatz auf den Markt. Vor allem Mainboards mit B350-Chipsatz erfreuten sich großer Beliebtheit, da auch mit ihnen übertaktet werden kann und daher nicht zwangsweise ein Mainboard mit X370-Chipsatz notwendig ist. A320 ist nach wie vor vor allem im Einsteigersegment beliebt, da AMD keinen Nachfolger für die zweite Generation herausgebracht hat.
Dass die Highend-Chipsätze X370 und X470 zur neuen Ryzen-Generation kompatibel sind, ist schon längere Zeit bekannt. Doch auch die günstigeren Chipsätze sollen kompatibel sein. Das bestätigen nun auch BIOS-Updates von Asus. Der Mainboardhersteller hat vor kurzem mit der Ausrollung von neuen BIOS-Versionen mit AGESA 0.0.7.2 oder 0.0.7.0 für die meisten B350- und A320-Mainboards begonnen. Selbst das günstigste Mainboard namens Asus Prime A320M-K bekommt ein Update auf die neue Version. Damit dürften bestätigt sein, dass die neuen Ryzen 3000-Prozessoren selbst auf die günstigsten Mainboards der älteren Generation passen. Wie sinnvoll ein 16-Kerner wie der geleakte Ryzen 9 3850X auf einem A320-Mainboard ist, sei natürlich dahingestellt, wer jedoch einfach sein Mainboard behalten möchte, hat bei AMD dazu die Möglichkeit.
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