Es gibt neue Leaks zu Nvidia Turing. Es geht um Details zur RTX 2080 ti und zur kommenden Titan. Die GPUs sollen in dieser Generation schon früher starten.
Nvidia Turing ändert vieles
Nvidia steht kurz vor dem Launch der neuen Gaming-Grafikkarten, Codename Turing. Zur Gamescom soll wie üblich zu einem Nvidia-Launch das obere Mittelklasse-Modell, genannt RTX 2080, zuerst auf den Markt kommen. In dieser Generation ändern sich jedoch so einige Dinge. Der wohl auffälligste Part dabei ist die Änderung im Namen. So sollen zumindest die Topmodelle nicht mehr das GTX-Kürzel tragen, sondern stattdessen RTX 20xx heißen. Nvidia deutet damit auf den vermehrten Einsatz der Raytracing-Technologie hin. Dafür enthalten die bereits vorgestellten Quadro-Grafikkarten auch Tensor- und RT-Cores. Ob diese auch in den Gaming-Ablegern Einzug halten, ist noch unklar, jedoch recht wahrscheinlich.
Ändern wird sich dieses Jahr jedoch auch der Veröffentlichungszeitraum. Gab es letztes Jahr noch die Grafikkarten GTX 1070 und GTX 1080 direkt zum Start im April, ändert sich dieses Jahr wohl die Strategie mit dem Veröffentlichen. So kommt anfangs nur die RTX 2080, während die RTX 2070 später startet. Dafür könnte der Launch einer vermeintlichen RTX 2080 ti früher stattfinden als sonst von Nvidia gewohnt. Darauf deuten neue Leaks und ein Eintrag in der GPU-Z-Datenbank hin.
Technische Daten zu RTX 2080, RTX 2080 ti und Titan
Bei dem Leak handelt es sich um eine interne Liste, welche mit hoher Wahrschenlichkeit direkt von einem Nvidia-Boardpartner kommt. Das Bild stammt direkt vom chinesischen Netzewerk Baidu. Dort vermerkt sind die Daten gleich mehrerer kommender Turing-GPUs. Der Name schien zu dem Zeitpunkt der Erstellung noch nicht konkret fixiert, daher sind die GPUs mit dem Namen xx80 etc. ausgewiesen. Genannt werden sowohl die RTX 2080, zwei OC-Versionen davon, eine Titan und drei RTX 2080 ti, zwei davon mit dem Vermerk „OC“. Davor findet sich jeweils die Anmerkung „Direct“, „Direct only“ oder „Virtual“. Gemeint sind damit die Ausführungen der Karten. Direct deutet dabei auf die Referenzversion direkt von Nvidia hin, während Virtual wohl die eigenen Custom-Designs meint. Das würde auch zur Founders Edition passen, da sowohl bei der 2080 als auch der 2080 ti eine „OC“-Version geplant ist. Die Titan ist als Direct ohne jegliche Custom-Modelle gelistet. Wie in den letzten Jahren wird es davon wohl auch keine Custom-Versionen geben.
Dazu gibt es noch einige weitere interessante Daten. So bestätigen sich einmal mehr die bereits bekannten Daten zur RTX 2080. Sie erhält 8 Gigabyte GDDR6-Speicher, ein 256 Bit-Interface und 210 Watt TDP. Die 2080 ti erhält 11 Gigabyte GDDR6 mit einem 352 Bit-Interface, die Titan 12 Gigabyte GDDR6 mit einem 384 Bit-Interface. Als Anschlüsse kommen dreimal Displayport, ein HDMI-Port und ein USB-C-Port für VirtualLink bei allen Modellen zum Einsatz. Interessanterweise ist auch der NVLink-Anschluss aufgeführt. Dieser soll mit x8 bei der RTX 2080 und x16 bei Titan und RTX 2080 ti ausgeführt sein. Der SLI-Anschluss dürfte damit endgültig den Weg alles Irdischen gegangen sein. Interessant sind auch die gelisteten IDs. So ist die 2080 mit 1E87 und 1E82 als Normalversion gelistet. Die Titan trägt die ID 1E02, die 2080 ti die IDs 1E07 (OC) und 1E04 (Normalversion).
2080 ti taucht in GPU-Z-Datenbank auf
Diese Device-IDs sind jetzt entsprechend wichtig für die weitere Indiziensuche. Die bekannten Benchmarks der 2080 ti in Ashes of the Singularity oder 3DMark enthalten nämlich keine IDs. Die IDs finden sich jedoch auch in der GPU-Z-Datenbank. Dort sind die jeweiligen Grafikkarten gelistet. Sowohl die beiden 2080-Versionen als auch die OC-Version der 2080 ti findet sich anhand der Device-ID. Der letzte Eintrag deutet auf die Founders Edition hin. In der Datenbank finden sich auch einige Spezifikationen. So deutet der Speichertakt von 7000 MHz bereits auf den 14 Gbps-GDDR6-Speicher hin. Auch die Taktraten der GPU selbst könnten stimmen. Sie sind mit 1.525 bzw. 1.515 MHz für die RTX 2080 und 1500 MHz für die RTX 2080 ti angegeben. Der Takt ist eher gering, weshalb er wahrscheinlich noch ein Platzhalter ist.
Videocardz hat über einen TechPowerUp-Mitarbeiter auch Informationen zu den Kernzahlen der beiden Grafikkarten erhalten. Damit bestätigt sich ein weiteres Mal, dass dieses Jahr in den GeForce-Modellen nicht die komplett gleichen GPUs wie in den Quadro-Modellen eingebaut sind. Diese sind leicht beschnitten. So soll die RTX 2080 2.944 CUDA-Kerne, 184 TMUs und 64 ROPs enthalten. Die RTX 2080 ti kommt auf ganze 4.352 Kerne, 272 TMUs und 88 ROPs. Zur Titan gibt es noch keine Daten, der volle Ausbau könnte jedoch wahrscheinlich sein. Außerdem gibt es neue Namen zu den Prozessoren. Diese tragen das Präfix RT, konkret heißen sie also RT102 und RT104. Das wäre logisch, da Nvidia Turing damit wohl von der Tesla-Generation abgrenzen will, welche bereits den Namen GT1xx bei den Chips trug.
RTX 2080 ti früher als erwartet?
Dass die RTX 2080 ti scheinbar bereits in Datenbankeinträgen existiert, lässt darauf schließen, dass es bereits Samples davon gibt. Das würde auch zu einem geleakten Prototypen-Board passen. Die RTX 2080 ti könnte daher schon deutlich früher erhältlich sein, als es vorherige Ti-Versionen der xx80-GPUs waren. Normalerweise liegt mindestens ein halbes Jahr zwischen der Veröffentlichung einer ti, dieses Jahr könnte Nvidia die Karte jedoch deutlich früher vorschicken. Am 20. August launcht im Vorfeld der Gamescom jedenfalls die RTX 2080. Laut einem Baidu-User, welcher über viele Informationen von einem Boardpartner verfügen will, soll diese für 649 US-Dollar auf den Markt kommen.
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