Das Inter-Tech 4088-S ist mit 80 Euro-Preisschild eines der günstigsten 19 Zoll Rack-Gehäuse für Standard PC-Hardware. Wir haben es getestet.
19 Zoll-Gehäuse für den Serverschrank, aber mit Standard-Hardware?
Der Markt für PC-Cases ist vielfältig. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Größen, mit Glas-Seitenteilen, RGB-Beleuchtung und vielen anderen Features. Hunderte verschiedene Modelle. Wer hingegen Cases für 19 Zoll-Racks sucht, ist in der Auswahl schnell begrenzt. Viele Hersteller finden sich nicht, die diese Nische bedienen, Features wie RGB oder Glas-Seitenteile sucht man hier (zurecht) vergebens. In dieser Kategorie herrschen andere Parameter: Größe, Luftdurchsatz der Lüfter, Hot-Swap-Festplattenkäfige, SAS-Backplanes und andere Dinge geben hier den Ton an. Oftmals braucht man für diese Cases Server-Hardware, und seien es nur Netzteile im FlexATX-Format.
Eine Ausnahme, über die unweigerlich jeder stolpert, der in dieser Kategorie nach einem Gehäuse sucht, ist das Inter-Tech 4088-S. Es handelt sich um ein 19 Zoll-Gehäuse mit 4 HE (Höheneinheiten), das bereits seit 10 Jahren am Markt ist. Der Clou: neben einem erschwinglichen Preis von gut 80 Euro ist das Case auf Standard-Hardware ausgelegt. Ein ATX-Netzteil, ein Motherboard mit ATX-Abmaßen, Standard-Prozessor-Kühler und sogar ziemlich lange und breite Grafikkarten haben hier Platz. Also das perfekte Case für Leute, die ihren PC in einem 19 Zoll-Rack unterbringen wollen – oder? Wir haben das Inter-Tech 4088-S getestet.
Lieferumfang
Geliefert wird das Inter-Tech 4088-S in einem gewöhnlichen Karton. Das vormontierte Gehäuse wird großzügig von Styropor geschützt. Dazu gibt es einen zusätzlichen Wechselrahmen als Adapter vom 5,25 Zoll-Schacht auf eine 3,5 Zoll-Festplatte und eine Schachtel mit weiterem Zubehör. Enthalten sind eine Vielzahl an schwarzen und silbernen Schrauben in unterschiedlichen Größen, zusätzliche Abstandshalter fürs Motherboard, zwei PCIe-Slotblenden und drei unterschiedlich lange Erweiterungskartenhalter.
Der Rest der Halter und Bleche ist bereits im Inter-Tech 4088-S verbaut. Im Inneren finden sich vorne ein Festplattenkäfig, vor dem auch der 120 Millimeter-Lüfter sitzt. Rechts daneben ist ein Haltekäfig für drei 5,25 Zoll-Laufwerke. Oberhalb des Motherboard-Bereichs gibt es noch eine Querschiene, die für die Slotkartenhalter und weitere 2,5 Zoll-Laufwerke gedacht ist. Mit dabei ist auch ein Montageblech für ein ATX-Netzteil sowie die Kabel für die beiden Schalter, LEDs und USB 2.0-Ports. Für die Klappe auf der Vorderseite gibt es zudem zwei passende Schlüssel, die an typische Möbel-Schlüssel erinnern.
Features
Im Prinzip ist das Inter-Tech 4088-S ein Standard-PC-Tower, nur liegend und im 19 Zoll-Format. Die Größe des Gehäuses entspricht mit Ausnahme der Höhe fast schon einem Standard-Maß für Mid-Tower. Ähnlich sieht es bei den Features aus. Allerdings hat Inter-Tech bei fast allem etwas überdimensioniert. Der Hersteller selbst gibt an, offiziell bis zu ATX-Motherboards im 4088-S zu unterstützen. Die Abmaße des Boards dürfen aber 305×270 Millimeter betragen, was SSI-CEB entspricht, einem typischen Format für Dual Socket-Motherboards, vielen aber auch als E-ATX bekannt ist. Dafür müssen allerdings die Abstände der Befestigungslöcher stimmen, was nicht bei allen Motherboards gegeben ist. Auf der sicheren Seite ist man also mit einem ATX-Motherboard. Auch die kleineren Formate mATX und Mini-ITX werden unterstützt. Beim Netzteil kann entweder ein normales ATX-Netzteil oder redundante PS/2-Netzteile verbaut werden. Die maximale Höhe des CPU-Kühlers beträgt laut Inter-Tech 130 Millimeter mit und 135 Millimeter ohne Querschiene. Diese Maße stimmen in der Praxis nicht, dazu aber später mehr. Grafikkarten dürfen bis zu 275 Millimeter lang sein, gängige sieben PCIe-Slots sind verfügbar.
Wichtige Features bei der Konzeptionierung dieses Gehäuses waren auch die Laufwerke in jeglicher Form. So gibt es drei 5,25 Zoll-Laufwerkseinschübe, die vorne über eine absperrbare Klappe erreicht werden können. Ein eigener Käfig ist für 3,5 Zoll-Festplatten gedacht. Acht Stück kann man intern montieren. Weitere sieben 2,5 Zoll-Laufwerke finden ebenfalls ihren Platz im inneren des Cases. Ein mitgelieferter Träger verwandelt einen der 5,25 Zoll-Laufwerkseinschübe zudem in einen 3,5 Zoll-Platz für eine externe Festplatte. Für die Kühlung der 3,5 Zoll-Laufwerke befindet sich direkt davor ein 12 Volt-Lüfter, der mit einem entnehmbaren Luftfilter ausgestattet ist und auch ausgetauscht werden kann. Auf der Rückseite gibt es über dem I/O-Panel zwei Plätze für optionale 80 Millimeter-Lüfter. Hinter der absperrbaren Klappe auf der Vorderseite gibt es zwei USB 2.0-Ports, zwei Schalter für Power und Reset sowie zwei LEDs.
Design, Material und Verarbeitung
Schlicht und schwarz
Das Design des Inter-Tech 4088-S ist unauffällig und schlicht. Alle Seiten bis auf die Rückseite sind aus schwarzem Blech gefertigt. Es ist so zwar nicht besonders schick, aber auch nicht hässlich, wie es bei vielen silbernen Blech-Gehäusen der Fall ist. Nur die Rückseite ist im typischen Silber gehalten. Da die Rückseite aber praktisch nie jemand zu Gesicht bekommt, ist das vernachlässigbar. Mit vier Höheneinheiten handelt es sich um ein ziemlich hohes Case, wenn man andere Server-Cases betrachtet. Die Länge ist mit 485 Millimeter groß genug für alles Mögliche an Hardware, aber auch nicht unnötig in die Länge gezogen.
Auf der Vorderseite finden sich links kleine Lüftungsschlitze, hinter denen der 120 Millimeter-Lüfter samt einem kleinen Filter sitzt. Daneben befindet sich eine Klappe mit Plexiglas-Fenster. Die Klappe ist mit einem kleinen Schlüssel verschließbar. Auf der Innenseite sind zwei USB 2.0-Anschlüsse, zwei von außen sichtbare LEDs sowie zwei kleine, runde Taster samt Beschriftung vorhanden, die für Start und Reset zuständig sind. Daneben finden sich drei eher altbackene 5,25 Zoll-Laufwerksschächte, die mit schwarzen Blechen abgedeckt sind.
Scharfes Blech
Beim Material setzt Inter-Tech ausschließlich auf Blech. Trotz der eigentlich recht dicken und stabilen Blech-Ausführung (das 4088-S wiegt leer gut 10 Kilogramm) ist das Material eher weich. Das Case war deshalb an der Rückseite leicht verbogen, was wir dem Transport zuschreiben. Glücklicherweise ließ sich dieser Fehler aber mit etwas Kraft schnell selbst beheben.
Auch sonst gibt es bei der Verarbeitung Auffälligkeiten. So sollte man beim Zusammenbau am besten Handschuhe tragen, um sich nicht an den scharfkantigen Blechen zu schneiden. Besonders aufgefallen ist uns auch das Plexiglasfenster an der Klappe. Dieses wurde scheinbar gar nicht nachbearbeitet, die grobe Schnittkante ist gut sicht- und fühlbar. Diese Dinge sind allerdings durchaus verschmerzbar, wenn man den Preis bedenkt. Außerdem tauscht man nicht am laufenden Band die Hardware. Die Schnittgefahr ist aber durchaus gegeben.
Der Hardware-Einbau im Inter-Tech 4088-S
Im Server-Bereich kocht jeder Hersteller normalerweise sein eigenes Süppchen, was Netzteile, Kühlung, Formfaktoren und Anschlüsse betrifft. Daher gibt es nur sehr wenige 19 Zoll-Gehäuse, die nicht auf einen speziellen Zweck zugeschnitten sind. Die Besonderheit der Inter-Tech 4088-S ist die Kompatibilität zu Standard-PC-Hardware. Weder das Motherboard, noch der Kühler oder das Netzteil müssen einen speziellen Formfaktor haben, um in diesem Gehäuse Platz zu haben. Der Nachteil: das Case ist mit 4 HE (Höheneinheiten) relativ hoch. Standard-Server kommen typischerweise auf eine oder zwei Höheneinheiten.
Die zusätzliche Höhe erlauben dabei auch einigen Spielraum, was leistungsstarke Hardware angeht. Wer ein Highend-Desktop-Motherboard einbauen möchte, kann das im Inter-Tech 4088-S problemlos tun. Sieben PCIe-Slots ermöglichen in der Theorie auch drei Grafikkarten mit mehr als voller Höhe. Beim Einbau der Hardware gibt es allerdings einige Dinge zu beachten.
Demontage des Inter-Tech 4088-S
Bereits beim Öffnen des Inter-Tech 4088-S bemerkt man, dass dieses Case schon zehn Jahre auf dem Buckel hat. Statt Thumb-Screws auf der Rückseite, wie sie bei heutigen Gehäusen üblich sind, sind vier sehr kleine Schrauben auf den Seiten zu lösen, um den Deckel abnehmen zu können. Da es sich um ein Server-Case handelt ist das allerdings verschmerzbar. Auf einen Schnellverschluss, wie bei anderen Server-Gehäusen üblich, hat Inter-Tech verzichtet.
Im Inneren fällt zuerst die Querschiene auf. Sie dient hauptsächlich der Stabilität und den Slotkartenhaltern, die sich an sie schrauben lassen, kann aber auch bis zu vier 2,5 Zoll-SSDs aufnehmen. Soll die Schiene im Gehäuse bleiben, kann man sie zum Hardware-Einbau einfach an den Aufnahmen links und rechts mit einer Schraube lösen. Wird die Schiene nicht benötigt, lassen sich auch die Aufnahmen abschrauben.
Vor der Schiene finden sich zwei Laufwerkskäfige. Der von vorne gesehen rechte Käfig dient für 5,25 Zoll-Laufwerke, wie sie heute kaum mehr zu finden sind. Links daneben ist ein Festplattenhalter angebracht, der bis zu sieben 3,5 Zoll-Festplatten aufrecht stehend aufnehmen kann. Beide Käfige sind mit je vier Schrauben befestigt und lassen sich vollständig entfernen. Wie beim Querträger sind auch hier die Aufnahmen abnehmbar. Zurück bleibt ein dünnes Blech in der Mitte, das sich leider nicht entfernen lässt; es ist vernietet. Mit dem Ausbau des 5,25 Zoll-Käfigs wird außerdem ein Loch in der Front sichtbar.
Nach dem Ausbau des Festplattenkäfigs hat man auch Zugriff auf ein kleines PCB, das für die beiden Schalter und LEDs sowie die beiden USB 2.0-Ports in der Front zuständig ist. Das Kabel ist erstaunlicherweise nicht verlötet, sondern als Stecker ausgeführt und lässt sich abnehmen. Daneben befindet sich der 120 Millimeter-Lüfter mit Molex-Anschluss, der mit vier Schrauben in der Front befestigt ist und sich einfach austauschen lässt.
Motherboard und Netzteil
Nach dem Ausbau der Querschiene konnten wir mit dem eigentlichen Hardware-Einbau auch schon beginnen. Die Laufwerkskäfige sind in unserem Fall zwar nicht notwendig, ein Ausbau ist aber auch nicht von Vorteil. Der Ausbau des 5,25 Zoll-Laufwerkkäfigs hätte außerdem ein unschönes Loch in der Front übrig gelassen. Wie bei den meisten PC-Builds haben wir mit dem Einbau des Motherboards in das Inter-Tech 4088-S begonnen. Manche der Motherboard-Abstandshalter sind fix eingenietet, an anderen Positionen kann man diese aufschrauben. Drei haben wir für unser ATX-Motherboard zusätzlich ins Gehäuse geschraubt. Die Abstände sind tadellos, auch der Abstand zur I/O-Aussparung ist passgenau. Beim Einbau des Motherboards sollte man außerdem schon an den Kühler denken. Hat dieser eine Backplate sollte man sie davor installieren. Auf der Rückseite des Inter-Tech 4088-S gibt es nämlich kein Aussparung, wie sie bei den meisten Cases zu finden ist.
Weiter geht es mit dem Netzteil. Für dieses liefert Inter-Tech eine vorinstallierte Installationsplatte für ATX-Netzteile mit. Alternativ lassen sich auch redundante Netzteile mit 2 HE hochkant installieren. In unserem Fall kommt ein normales ATX-Netzteil zum Einsatz. Die Platte lässt sich einfach auf das Netzteil und anschließend ins Gehäuse schrauben. Die mitgelieferten Schrauben sind aufgrund des Isolations-Rahmens unseres Netzteils allerdings zu kurz. Für den Test haben wir absichtlich ein be quiet! Dark Power Pro 11 mit 1000 Watt Leistung verwendet. Das Netzteil ist mit 190 Millimeter relativ lang, hat aber ausreichend Platz im Inter-Tech 4088-S. Die Position oberhalb des Motherboards ist zwar etwas altbacken, in einem quasi liegenden Gehäuse aber irrelevant. Kabel lassen sich auch bei längeren Netzteilen gut verstauen, ein modulares Netzteil wie das Seasonic Focus GX-650 ist aber auf jeden Fall von Vorteil. Features fürs Kabelmanagement sucht man allerdings vergebens. Aufpassen sollte man auf die scharfen Kanten der Netzteil-Platte.
Erfreulich: CPU-Kühler passen mit bis zu 155 Millimetern Höhe
Ein Spezialfall beim Inter-Tech 4088-S sind die Prozessorkühler. Trotz des relativ hohen 4 HE-Gehäuses passen laut Inter-Tech nur Kühler mit bis zu 135 Millimetern Höhe. In diesem Format gibt es nur wenige moderne oder gar performante Kühler, zum Beispiel den Alpenföhn Dolomit. Noch dazu gibt Inter-Tech an, dass 135 Millimeter nur möglich sind, wenn die Querschiene ausgebaut bleibt. Diese liegt nämlich genau über dem Prozessor.
Für unseren Test haben wir schließlich unser Kühler-Lager durchforstet und verschiedene Kühler testweise eingebaut. Die Überraschung dabei: weder die 135 Millimeter Maximalhöhe noch der Verweis auf die ausgebaute Schiene stimmen. Mit eingebauter Querschiene hat bei uns problemlos ein Arctic Freezer 13 ins Gehäuse gepasst. Die Schiene führt genau über die Aluminiumfinnen des Kühlers hinweg und umschließt quasi die Heatpipes. Ohne Schiene ist aber noch deutlich mehr möglich: wir konnten problemlos einen Scythe Mugen 5 mit 155 Millimeter Höhe ins Inter-Tech 4088-S einbauen. Der deutlich performantere, aber gleich hohe Scythe Ninja 5 passt entsprechend auch ins Gehäuse – auch Highend-Hardware sollte so kein Problem mehr darstellen. Problematisch war dabei nur die RAM-Bestückung: ein Hochschieben des Lüfters aufgrund höherer Arbeitsspeicher-Module ist nicht möglich. 155 Millimeter scheint dabei das absolute Limit zu sein. Der 158 Millimeter hohe Noctua NH-U12A passte um wenige Millimeter nicht mehr ins Inter-Tech 4088-S.
Bei der Verwendung von Tower-Kühlern sehen wir kein Problem, Modelle mit bis zu 155 Millimeter zu verwenden. Komplexer wird es bei der Verwendung eines hohen Top-Blower-Kühlers, beispielsweise dem be quiet! Dark Rock TF 2. Die Lüfteranordnung braucht mehr Platz, um ausreichend Luft zu bekommen. Ebenfalls beachten sollte man, dass es bei verschiedenen Prozessoren und Sockeln zu unterschiedlichen Höhen kommen kann. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, sollte einen Prozessor-Kühler unter 150 Millimeter Höhe wählen, zum Beispiel den Alpenföhn Dolomit oder den Xilence M705D.
Grafikkarten-Installation: die Kabel können zum Problem werden
Für Server eher ungewöhnlich, aber dennoch ein valider Usecase für das Inter-Tech 4088-S ist die Installation einer Grafikkarte. Für Erweiterungskarten sind in diesem Gehäuse sieben PCIe-Slots vorgesehen. Die einzelnen Blenden sind mit Blechen verschlossen, die zuerst mit etwas Gewalt herausgebrochen werden müssen. Sollte sich die Belegung der Karten ändern, gibt es noch zwei nachträglich installierbare Slotblenden, die beiliegen. Wir haben zum Test eine KFA2 GeForce RTX 2060 EX installiert. Die Grafikkarte ist mit 245 Millimetern Länge und 133 Millimetern Höhe, also einem nur leicht überstehenden Kühler definitiv kein Problem für das Gehäuse. Auch größere und längere Grafikkarten sind unproblematisch. Aufpassen sollte man nur auf die Stromanschlüsse, die sich bei den meisten Grafikkarten auf der Oberseite befinden. Die doch eher geringe Höhe könnte zum Problem werden.
Einbau im Server-Rack
Nach dem Einbau des Systems haben wir das Inter-Tech 4088-S schließlich in unserem Server-Schrank installiert. Durch das hohe Gewicht sind Schienen Pflicht, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Passende Teleskopschienen bietet Inter-Tech in verschiedenen Größen (18 Zoll, 20 Zoll und 26 Zoll) für kleines Geld selbst an, alternativ sind auch Universalschienen eine Möglichkeit. Die stabilen Griffe an der Vorderseite helfen beim Bewegen des Gehäuses. Im Rack fixiert wird es wie üblich mit entsprechenden Schrauben und Käfigmuttern. In die Rackwinkel sind mehrere Löcher gebohrt. So findet das Case in jeder Montage-Lebenslage seinen Platz im Server-Schrank.
Das Inter-Tech 4088-S in der Praxis
Abseits des Einbaus gibt es noch weitere Praxisfaktoren zum Inter-Tech 4088-S. Die Macher dieses Cases haben einiges an Gedankenarbeit in die Entwicklung gesteckt. Das merkt man an Details wie der Aussparung für das Netzteil in der Querschiene, aber auch dem einfach über die Laufwerkklappe tauschbaren Lüfterfilter. Auch das Kabel für die beiden Schalter und LEDs gehört mit seinen recht langen Anschlusssteckern dazu. Es sind zwar Details, aber durchdachte und hilfreiche Details.
Ansonsten gibt es relativ wenig Auffälliges zu berichten. Die beiden Knöpfe in der Front funktionieren wie gewünscht, genauso die USB 2.0-Ports und die doch recht hellen LEDs, die in den Farben Blau und Rot erstrahlen. Der mitgelieferte Lüfter kennt als 12 Volt-Lüfter mit Molex-Anschluss zwar nur eine Geschwindigkeit, ist dafür aber erstaunlich leise und performant. Im Server-Rack zählt aber eher letzteres, während die Lautstärke vernachlässigt werden kann. Die gute Performance zeigt sich auch in den Wärmetests: mit keinem der von uns getesteten Kühlern gab es abweichende Werte im Vergleich zu unseren sonstigen Tests. Auch die Grafikkarte kam auf die gewohnten Temperaturen.
Fazit: das günstige 19 Zoll Rack-Gehäuse für Standard-Hardware
Das Inter-Tech 4088-S besetzt eine spannende Nische, die von wenigen Herstellern bedient wird. Wer günstig einen Server bauen möchte, greift oft auf Standard-Hardware zurück. Diese dann in ein 19 Zoll Server-Rack zu bekommen ist ein Unterfangen, das erst mit einem Case wie dem Inter-Tech 4088-S gelingt. Man merkt zwar, dass das Gehäuse mit altbackenen Features bereits vor gut 10 Jahren auf den Markt kam, das tut der Freude aber keinen Abbruch. Inter-Tech hat sich auf das Wesentliche fokussiert und liefert mit dem 4088-S ein günstiges, aber gleichzeitig solides Rack-Gehäuse. Es eignet sich gut für Bastler, die ihre Standard-Hardware gern stilecht im Server-Schrank verschwinden lassen möchten, optional auch mit Rack-Schienen.
Der Hardware-Einbau läuft problemlos ab, der CPU-Kühler kann mit bis zu 155 Millimeter höher sein als von Inter-Tech angegeben. Aufpassen sollte man jedoch auf scharfe Kanten und auf die Abmaße der Grafikkarte, falls eine verbaut werden soll, da die Stromanschlüsse im Weg sein können. Die Hardware wird nach wie vor ausreichend gekühlt, wir konnten keine Unterschiede zu regulären Gehäusen feststellen. Verzichten tut man mit diesem Case eigentlich nur auf einen Schnellverschluss des Deckels und auf externe Festplatten-Slots mit Backplane – dafür gibt es aber andere Server-Gehäuse. Für einen Preis von um die 80 Euro ist das Inter-Tech 4088-S auf jeden Fall eine Empfehlung wert und erhält von uns den PC Builder’s Club Preis-Leistungs-Award.
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