Luftkühlertest 2018: 18 CPU-Kühler im ausführlichen Sommertest

(Bild: PCBC)

Bei der Sommerhitze kommen die Prozessoren ordentlich ins Schwitzen. Damit alles kühl bleibt, haben wir 18 Luftkühler gegeneinander antreteten lassen!

Einleitung – warum die Kühlung so wichtig ist!

Prozessorkühler sind ein oftmals vernachlässigter Teil im Computer. Warum eigentlich?, haben wir uns vor diesem Test schon mehrere Male gefragt. Die Kühler halten den Prozessor schön kühl, was nicht nur für die Performance, sondern auch für die Langlebigkeit des Prozessors ein wichtiger Faktor ist. Ein weiterer Faktor ist mit Sicherheit auch die Lautstärke, denn diese ist oft vom CPU-Kühler abhängig. Zwar halten gedämmte Gehäuse immer mehr von den Geräuschen ab, ein nerviger Unterton ist jedoch trotzdem nicht wünschenswert.

Daher haben wir uns auch dieses Jahr wieder auf die Suche nach guten Luftkühlern gemacht. Wir haben dabei einerseits neue, andererseits alte bekannte Kühler getestet. Um ein möglichst gutes Testfeld zusammenzubringen, haben wir nicht nur gigantische Kühltürme mit mehreren Lüftern ausgewählt, sondern auch eine gute Mittelklasse und einige Einsteigerkühler getestet. Die Ergebnisse waren für uns mehr als überraschend!

Der Test als Video

Unsere Testkühler in der Übersicht

Als Probanden für unseren Test haben wir 18 verschiedene Kühler der Hersteller Alpenföhn, Arctic, be quiet!, Cooler Master, Cryorig, Noctua, Raijintek und Scythe ausgewählt. Da die Hitze im PC-Case laufend steigt, haben wir dieses Jahr mehr Mittel- und Highendkühler verwendet, jedoch auch einige Einstiegsmodelle.

Alpenföhn Ben Nevis Advanced Black RGB

Der Alpenföhn Ben Nevis Advanced Black RGB ist eine Weiterentwicklung des äußerst beliebten Ben Nevis. Die wesentlichen Unterschiede sind dabei die schwarze Lackierung und der 130mm-RGB-Lüfter. Der Lüfter selbst ist weiß ausgeführt und kann eine beliebige Farbe annehmen, benötigt jedoch eine Steuerung über einen externen Controller oder das Mainboard. Durch das geringe Gewicht und die schlanke Bauart sollte es keine Probleme mit den Arbeitsspeicherbänken geben. Mit einem Preis von ca. 35 Euro ist der Kühler einer der günstigeren, jedoch mit schickem Design und guten Features, wie wir finden.

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Alpenföhn Brocken 3

Einen wahren Klassiker beerbt der Alpenföhn Brocken 3. Der Vorgänger Brocken 2 war bei uns bereits einmal im Test und hat gut abgeschnitten. Alpenföhn hat das Kühlerdesign noch einmal verbessert und mit einem auffälligen Lamellendesign gestaltet. Ein 140mm-Lüfter sorgt für den Luftstrom. Durch die Neigung des Kühlers in Richtung Rückwand ist auch eine Installation aller Arbeitsspeichermodule kein Problem. Mit 165 mm Höhe passt der Brocken 3 jedoch nicht unbedingt in jedes Case. Für gute 43 Euro ist der Kühler in der Mittelklasse anzusiedeln.

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Alpenföhn Olymp

Der Alpenföhn Olymp ist einer der größten Kühler, die wir je getestet haben. Mit einem massiven Doppelturmaufbau und zwei 140 mm-Lüftern soll auch der wärmste Prozessor kühl gehalten werden. Ganze 350 Watt TDP kann der Olymp abführen. Der riesige Aufbau kann jedoch durchaus ein Problem bei der Installation werden. So ragt der Lüfter etwas in die RAM-Bänke hinein, kann jedoch hochgeschoben werden. Das macht den 165 mm hohen Kühler jedoch auch höher, wodurch er nicht unbedingt in jedes Case passt. Für gute 65 Euro ist er dabei aber auch einer der günstigsten Doppelturmkühler.

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Arctic Freezer 13

Der kleinste Kühler in unserem Test ist der Arctic Freezer 13. Ihn hatten wir auch letztes Jahr schon erfolgreich im Test. Mit einem 92 mm-Lüfter und einer Höhe von 130 mm sollte er in jedes Case passen. Auch mit dem Arbeitsspeicher kollidiert unser Kühler nicht. Trotz der kleinen Maße hat der Kühler es jedoch in sich: ganze 200 Watt TDP soll der Freezer 13 vertragen. Er ist dabei zu allen gängigen Sockeln kompatibel, auch zu 2011v3 und 2066 von Intel. Designtechnisch ist vor allem der Aufkleber auf der Seite nicht gerade das Gelbe vom Ei, mit einem Preis von gut 22 Euro ist das jedoch mehr als vertretbar.

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Arctic Freezer 33 eSports Edition

Vom Design her hat sich Arctic beim Freezer 33 eSports Edition schon einmal deutlich besser ins Zeug gelegt. Dieser kommt komplett in schwarz mit zwei 120mm-Lüftern, welche jeweils einen Farbakzent in rot, weiß, gelb oder grün haben. Auch dieser Kühler ist schwarz lackiert und soll trotz schlankem Turm 320 Watt TDP abführen können. Mit 150mm Höhe passt der Freezer 33 eSports Edition problemlos in die meisten Gehäuse. Auch die RAM-Kompatibilität ist gegeben. Der Kühler kommt nicht in die Nähe des ersten DIMM-Slots. Für gut 40 Euro kann man den Freezer 33 eSports Edition sein Eigen nennen.

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be quiet! Dark Rock 4

Der be quiet! Dark Rock 4 tritt das Erbe des Dark Rock 3 an. be quiet! hat den Kühler vor kurzem erst neu aufgelegt und einige Neuerungen mit eingebaut. So ist die TDP von 190 auf 200 Watt bei gleich bleibendem Geräuschpegel gestiegen. Die Höhe ist mit 160 mm gleich geblieben, genauso wie der 135mm große Silent Wings 3-Lüfter. Problematisch für die RAM-Bänke ist jedoch das gerade Design. So blockiert der Kühler die ersten beiden RAM-Slots für unsere hohen Crucial-Module. Kleinere Module passen mit Hinaufschieben des Lüfters wohl darunter, sofern dafür Platz im Case ist. Das dunkle Design zielt vor allem auf PC-Bauer ab, die es gerne schlicht und leise in ihrem Case haben. Für gut 50 Euro ist der Dark Rock 4 zu haben.

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be quiet! Dark Rock Pro 4

Auch der be quiet! Dark Rock Pro 4 ist eine Weiterentwicklung des Vorgängers. Dabei hat der deutsche Hersteller endlich das Montageprinzip geändert. Der Kühler war sonst ziemlich schwierig zu installieren. Beim neuen Kühler können zwei Kappen auf der oberen Abdeckung abgeschraubt werden, was die Installation zum Kinderspiel macht. Mit zwei Lüftern und einer Höhe von 165 mm ist der Dark Rock Pro 4 einer der größten Kühler in unserem Test. Die volle RAM-Kompatibilität ist dabei im Gegensatz zum kleinen Bruder durch einen anderen Aufbau völlig gegeben. Die TDP von 250 Watt ist gleich geblieben, der Dark Rock Pro 4 soll jedoch noch leiser als der Vorgänger sein. Deutsche Premium-Qualität kostet aber auch: gute 70 Euro muss man für den Kühler auf den Tisch legen.
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be quiet! Shadow Rock TF2

Der be quiet! Shadow Rock TF2 ist der einzige Topflow-Kühler in unserem Test. Das Modell ist mit einer Höhe von 112 mm inklusive 135 mm Silent Wings 3-Lüfter vor allem für schlanke Cases gut geeignet. Mit 160 Watt TDP sollte er problemlos die gängigen Prozessoren kühlen können. Durch den Aufbau blockiert der Kühler keinerlei RAM-Slots. be quiet! möchte auch hier einen möglichst leisen aber gleichzeitig guten Kühler abliefern. Eine Besonderheit sind auch die direkt auf die Heatplate aufgesetzten Lamellen. Diese soll gemeinsam mit den Heatpipes für eine gute Wärmeabfuhr sorgen. Der Kühler kostet derzeit gut 45 Euro.

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Cooler Master MasterAir MA620P

Cooler Master setzt beim MasterAir MA620P vor allem auf Aussehen und Style. So bietet der Doppelturmkühler zwei 120 mm-Lüfter mit durchsichtigen Lüfterblättern und adressierbarer RGB-Beleuchtung. Auf der Oberseite gibt es auffällige schwarze Abdeckungen. Mit 167 mm Bauhöhe und einer TDP von 200 Watt gehört auch er zu den großen Kühlern in unserem Test. Durch die 120 mm-Lüfter kollidiert der Kühler nicht mit unserem hohen Arbeitsspeicher. Design und Leistung kosten jedoch auch – im Falle des MA620P gute 72 Euro.

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Cryorig H5 Ultimate

Cryorig ist ein weniger bekannter Hersteller in Europa. Nichtsdestotrotz lieferte der Hersteller bereits bei unserem letzten Test gute Ergebnisse ab. Der Cryorig H5 Ultimate ist da wohl keine Ausnahme. Mit einem 140 mm großen Lüfter und einer Höhe von 160mm ist er als Einzelturmkühler konzipiert worden. Der große Lüfter fordert jedoch auch seinen Tribut. So können wir nur drei Arbeitsspeicher-Module installieren. Wenn man den Lüfter hochschiebt sollte auch das vierte darunter Platz finden. 180 Watt TDP kann der Kühler abführen. Dabei bleibt der H5 Ultimate auch relativ günstig: für gut 45 Euro ist der Kühler zu haben.

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Cryorig R1 Ultimate

Der Cryorig R1 Ultimate ist einer der größten Kühler in unserem Test. Auch er setzt auf einen Doppelturmaufbau mit 168 mm Höhe und zwei Lüfter. Diese messen jeweils 140 mm im Durchmesser. Der große Lüfter blockiert leider auch zwei unserer RAM-Slots, mit Hochschieben des Lüfters passen aber alle vier Module hinein. Dafür kühlt er aber auch bis zu 250 Watt TDP. Preislich ist der R1 Ultimate dabei äußerst attraktiv. Er kostet gute 70 Euro.

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Noctua NH-D15

Ein weiterer riesiger Kühler ist der Noctua NH-D15. Auch dieser Kühler arbeitet mit zwei Kühltürmen und zwei 140mm-Lüftern. Dabei ist das braune Noctua-Design zwar äußerst einprägsam und auffällig, jedoch auch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Der Hersteller gibt dabei keine genaue TDP an, diese dürfte jedoch jenseits der 250 Watt liegen. Die RAM-Kompatibilität ist bei den Abmaßen von 165 Höhe und dem Doppelturmdesign nicht ganz gegeben. So passen unsere vier Module nur hinein, wenn wir den vorderen Lüfter etwas nach oben schieben. Mit guten 83 Euro ist der Premium-Kühler auch entsprechend teuer.

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Noctua NH-U12S

Der Noctua NH-U12S ist ein Single-Tower Kühler mit einem Lüfter. Dank des 120 mm-Lüfters ist der Kühler nur 158 mm hoch und blockiert keine RAM-Slots. Wie bei allen Noctua-Kühlern ist das Design im markentypischen Braun gehalten, welches nicht unbedingt schön, aber einprägsam ist. Auch hier gibt der Hersteller keine genauen Daten für die Kühlleistung an, wir schätzen ihn jedoch bei gut 200 Watt ein. Der NH-U12S ist mit 58 Euro vergleichsweise teuer.

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Noctua NH-U14S

Der Noctua NH-U14S ist die größere Version des NH-U12S und die Singletower-Version des NH-D15. Entsprechend ist er auch 165 mm hoch, blockiert jedoch keine RAM-Slots. Statt einem 120 mm-Lüfter kommt ein Modell mit 140 mm zum Einsatz. Dadurch steigt potenziell die Kühlleistung. Wie viel besser der NH-U14S im vergleich zum kleineren 12er-Modell ist, zeigt unser Test noch. Preislich sind sie jedoch nahe beieinander. Der NH-U14S kostet gute 64 Euro.

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Raijintek Leto

Der Raijintek Leto ist vor allem als Budget-Modell anzusehen. Trotz dem günstigen Preis von gut 30 Euro bietet er einen schwarzen Kühlkörper mit einfarbigem LED-Lüfter. Der Kühler passt mit 158 mm Höhe in die meisten Cases. Der 120mm LED-Lüfter ist wahlweise in den Farben rot, blau oder weiß erhältlich. Raijintek gibt keine TDP an, der Prozessor passt jedoch auch auf den Sockel 2066 und sollte damit bis zu 165 Watt kühlen. Die RAM-Kompatibilität ist durch die schlanke Bauweise voll gewährleistet.

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Raijintek Leto Pro RGB

Der Raijintek Leto Pro RGB ist zumindest vom Namen her ein Verwandter des Leto. Der große Unterschied sind die Lüfter. Dabei sind nicht nur zwei 120 mm-Modelle verbaut, sondern auch ein etwas andere Lüfter. So sind diese RGB-adressierbar und mit den gängigen Mainboardfeatures steuerbar. Mit 155 mm Höhe ist er etwas kleiner als der Leto, dabei jedoch wohl etwas leistungsstärker. Die RAM-Kompatibilität ist auch bei diesem Modell problemlos gegeben. Für 41 Euro erhält man einen Kühler mit gleich zwei RGB-Lüftern.

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Scythe Mugen 5

Der Scythe Mugen 5 war einer der großen Sieger unseres Test letztes Jahr. Er ist als Einzelturmkühler mit einem besonderen Clou konzipiert. Trotz des breiten Kühlturms ist die RAM-Kompatibilität voll gewährleistet, da der Turm etwas in die andere Richtung geneigt ist. Dadurch hat sowohl der 120 mm-Lüfter als auch der Arbeitsspeicher problemlos Platz. Mit einer Höhe von 155 mm ist der Kühler vergleichsweise noch Kompakt und passt in die meisten Midi-Tower. Der Mugen 5 ist mit 43 Euro auch äußerst preiswert.

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Scythe Ninja 5

Der Scythe Ninja 5 ist ein etwas größerer Kühler von Scythe. Das Interessante ist, dass die Größe eher an einen Doppelturmkühler erinnert, es sich jedoch trotzdem um einen Einzelturm handelt. Dabei setzt Scythe trotzdem auf zwei 120 mm-Lüfter, die vorne und hinten oder auch oben und unten am Kühler montiert werden können. Die RAM-Kompatibilität ist bei dem 155 mm hohen Kühler mit Aussparungen und durch Hochschieben der Lüfter gut gegeben, auch bei uns. Eine TDP gibt Scythe nicht an. Mit guten 50 Euro ist der Ninja 5 nicht viel teurer als der Mugen 5.

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Montage

Die Montate ist bei Luftkühlern ein nicht zu unterschätzender Faktor. Sie muss zwar im Idealfall nur einmal durchgeführt werden, kann jedoch trotzdem zu Problemen führen. Mittlerweile geht die Montage bei fast allen Kühlern glücklicherweise recht einfach. Dabei kommen ein paar verschiedene Prinzipien zum Einsatz. Grundsätzlich sollte man sich unbedingt im Vorfeld erkundigen, ob der gewünschte Luftkühler überhaupt problemlos ins Case und auf das Mainboard passt. Für die hier getesteten Kühler geben wir in diesem Abschnitt eine Übersicht zu den Montageprinzipien und den Schwierigkeiten bei der Installation.

Montageprinzipien im Vergleich

Bei den meisten Kühlern kommen eigentlich die gleichen Montageprinzipien zum Einsatz. Mit Ausnahme des Arctic Freezer 13 benötigen alle Kühler für den Sockel LGA-1151 eine Backplate, die das Mainboard stützt und entlastet. Dabei wird die Backplate meistens auf der Vorderseite mit Bügeln oder einem Rahmen fixiert, auf den dann der Kühler aufgeschraubt werden kann. Mit Ausnahme des Alpenföhn Ben Nevis Advanced Black RGB, Arctic Freezer 13 und Freezer 33 eSports Edition, be quiet! Shadow Rock TF2 und des Cooler Master MasterAir MA620P setzen alle Kühler auf das gleiche Installationsprinzip. Dabei wird der eigentliche Kühler mit einem Querbügel auf die bereits vorher fixierten Halter und nur zwei Schrauben aufgeschraubt. Das ist äußerst komfortabel und wirlich einfach. Oftmals muss dafür durch die Kühler hindurch geschraubt werden, weshalb die meisten Hersteller direkt einen passend langen Schraubenzieher beilegen.

Einen Ticken schwieriger aber genauso problemlos war da der Freezer 33 eSports Edition. Dieser musste direkt auf der Backplate mit vier Schrauben an jeder Ecke fixiert werden. Gleich funktioniert auch die Installation beim Ben Nevis Advanced Black RGB von Alpenföhn. Der Shadow Rock TF2 von be quiet! muss durch die Bauform bedingt direkt von hinten durch die Backplate hindurch verschraubt werden. Das funktioniert gut, dafür muss der PC jedoch im Case montiert sein und stehen.

Ein Stück einfacher sind Kühler mit Pushpins. Der Arctic Freezer 13 setzt auf einen Montagebügel aus Kunststoff, welcher mit diesen Pins direkt von vorne fixiert wird. Der leichte Kühler kann anschließend einfach aufgeschraubt werden.

Einen äußerst veralteten Ansatz verfolgt leider Cooler Master. Beim MasterAir MA620P gibt es zwar genauso eine Backplate und eine Fixierung auf der Vorderseite, der Kühler muss jedoch mit vier Einzelmuttern und einem Schraubenschlüssel fixiert werden. Für den Nachträglichen Einbau ist das eine wahre Qual. Wir mussten sowohl die RAM-Module als auch die Grafikkarte komplett ausbauen. Durch die hohen VRM-Kühler unseres MSI Z270 Gaming M7 ließ sich die Mutter links oben nur mit viel Geduld und Geschick überhaupt fixieren. Was sich die Ingenieure bei Cooler Master da gedacht haben, ist uns völlig schleierhaft.

Schwierigkeit bei der Installation

Grundsätzlich lassen sich heutzutage die meisten CPU-Kühler problemlos einbauen. Dabei denken die Hersteller manchmal mehr und manchmal weniger mit. Die Installation mit einem Querbügel und zwei Schrauben ist dabei definitiv die beste Methode. Dabei können alle anderen Komponenten im PC bleiben, wenn es einen Ausschnitt im Mainboardtray gibt. Oft mussten wir nicht einmal den Arbeitsspeicher ausbauen.

Schwieriger war dan oft die Installation der Lüfter. Die meisten Hersteller setzen auf Bügel, mit denen die Lüfter an Aussparungen der Kühltürme geklemmt werden können. Oftmals entsteht dabei jedoch so ein hoher Anpressdruck, dass ein nachträgliches Verändern der Lüfterposition, zum Beispiel das Hochschieben für den Einsatz aller Arbeitsspeichermodule, sehr schwer wird. Besonders negativ sind uns dabei der Dark Rock 4 und Dark Rock Pro 4 aufgefallen. Die Lüfterklammern der beiden Lüfter erzeugen einen so hohen Druck, dass es ohne Werkzeug und rohe Gewalt oftmals nicht möglich ist, die Lüfter einfach wieder abzunehmen. Für uns ist das nicht unbedingt ein Negativpunkt, da man die Lüfter für gewöhnlich nur ein einziges Mal auf die Kühltürme klippt. Beim Wechsel des Kühlers oder auch der CPU könnte man sich jedoch trotzdem ziemlich ärgern.

Besonders schwer hat es uns Cooler Master mit dem MasterAir MA620P gemacht. Zur Installation müssen vier Muttern mit einem kleinen Schraubenschlüssel festgezogen werden. Das hat bei uns jedoch ohne Ausbau des Mainboards aus dem Gehäuse überhaupt nicht funktioniert. Auch alle anderen Komponenten wie Grafikkarte und Arbeitsspeicher mussten wir ausbauen, um überhaupt an die Muttern heranzukommen. Die Mutter in der Ecke links oben hat uns dabei besondere Schwierigkeiten bereitet.

Eine ganze Stunde (!) haben wir damit zugebracht, nur diese Mutter zu fixieren. Das Problem sind dabei die auf sehr vielen Mainboards verbauten VRM-Kühler, die auch bei unserem MSI Z270 Gaming M7 recht hoch ausfallen. Dadurch kommt man mit dem Schlüssel praktisch überhaupt nicht an die Mutter. Die erste Fixierung mussten wir daher mit den Fingern von oben vornehmen. Nach 30 Versuchen haben wir aufgehört zu zählen. Die Mutter fiel immer wieder von der Schraube und versteckte sich geschickt auf unserem Mainboard. Das war absolut frustrierend und wäre unserer Meinung nach mit einer anderen Installationsmethode problemlos vermeidbar gewesen.

RAM-Kompatibilität

Ein weiterer Punkt bei der Installation war die RAM-Kompatibilität. In unserem Testsystem sind 32 Gigabyte Arbeitsspeicher von Crucial, aufgeteilt auf vier Module mit je 8 Gigabyte, verbaut. Dadurch sind immer alle vier Slots belegt. Unser Ballistix Elite-Arbeitsspeicher besitzt auch etwas höhere Kühlkörper, wie sie bei sehr vielen Modulen mittlerweile vorkommen. Viele Hersteller setzen dabei auf ein paar Tricks, um die Kompatibilität zu gewährleisten. Oftmals sind bei den großen Kühlern die Türme etwas zur Seite geneigt. Auch Aussparungen in den Kühlfinnen sind nicht selten. Bei den großen Kühlern lassen sich zudem fast immer die Lüfter ein Stück weiter oben montieren, wodurch die Module dann darunterpassen. Dadurch steigt jedoch meist die Gesamthöhe des Kühlers, was bei schmalen Cases zum Problem werden kann.

Die Einzelturmkühler in unserem Test sind in dieser Disziplin natürlich deutlich im Vorteil. So kommen die meisten Kühler samt Lüfter nicht einmal in die Nähe der RAM-Slots. Ausnahmen sind hier der Cryorig H5 und der be quiet! Dark Rock 4. Beide ragen in die RAM-Slots hinein, weshalb wir ohne Veränderungen nur je drei Module verbauen konnten. Dadurch wird eine Vollbestückung verhindert. Wer lediglich zwei Module im Dual Channel-Modus betreibt, könnte jedoch Glück haben. Schiebt man die Lüfter hinauf, passen alle Module in ihre Slots. Vom Cryorig H5 gibt es auch eine Unviersal-Version, welche mit dünnerem Lüfter kommt. Dadurch sind alle RAM-Module von Haus aus kompatibel.

Ein schwierigeres Kapitel sind da schon die Kühler mit zwei Kühltürmen. Diese stehen zwangsweise über die RAM-Bänke, weshalb sich die Hersteller verschiedene Tricks überlegt haben, um dem entgegenzuwirken. be quiet! hat das beim Dark Rock Pro 4 am besten gelöst. Der auf der Vorderseite verbaute Lüfter ist ein Modell mit 120 mm Durchmesser, weshalb deutlich mehr Platz ist. be quiet! hat zudem am Kühlturm gesägt, weshalb die Module problemlos Platz haben. Ein ähnliches Ziel hat Scythe beim Ninja 5 erreicht. Der Kühlturm weist ebenfalls eine Aussparung für die RAM-Module auf, der Lüfter muss nur leicht nach oben geschoben werden, dann passen alle vier Module darunter. Auch beim Cooler Master MasterAir MA620P passen die Module ohne Veränderung unter die 120 mm-Lüfter. Anders sieht es jedoch beim Alpenföhn Olymp, Cryorig R1 Ultimate und Noctua NH-D15 aus. Hier muss zwangsweise der vordere Lüfter nach oben geschoben werden, um alle Sticks verbauen zu können, was die bereits sehr hohen Kühler noch höher macht.

In keine der beiden Kategorien passt der be quiet! Shadow Rock TF2. Da er als Topblow-Kühler konzipiert ist, steht auch er zwangsweise über die RAM-Slots. Durch sinnvolle Aussparungen und eine hohe Bauweise ist jedoch viel Platz, auch für noch höhere RAM-Module.

Das Testsetting

Testsystem

Um die Leistung der einzelnen Kühler festzustellen, haben wir sie in unser Testsetup einzeln eingebaut und getestet. Um Platz für alle Kühler zu haben, kommen sie in unserem be quiet! Dark Base 700 unter. Damit wir die RAM-Kompatibilität gut testen können, verbauen wir vier Module Crucial Ballistix Elite. Die Module haben einen aufgesetzten Kühler, der zusätzlich zur Höhe beiträgt. Kühlen müssen alle Kühler unseren Intel Core i7-7700K. Verbaut ist alles auf einem MSI Z270 Gaming M7. Unser komplettes Testsystem:

KomponenteProdukt
ProzessorIntel Core i7-7700K
MainboardMSI Z270 Gaming M7
ArbeitsspeicherCrucial Ballistix Elite 3000 MHz 32 GB
GrafikkarteKFA2 GTX 1070 ti EX
SSDWD Black 500 GB
Netzteilbe quiet! Dark Power Pro 1000 Watt
Gehäusebe quiet! Dark Base 700
Belüftung2x 140mm im Frontpanel
1x 120mm an der Rückwand

Lüfter: be quiet! Silent Wings 3
BetriebssystemWindows 10 Home

Testumgebung und Einstellungen

Getestet haben wir in einem etwas besonderen Setting. Da es zum Zeitpunkt unseres Temperaturtests Hochsommer war, lag die Umgebungstemperatur bei guten 28 Grad Celsius. Diese Temperatur haben wir bei allen Kühlern mit einer Abweichung von 0,5 Grad Celsius in beide Richtungen gehalten. Das Dark Base 700 war bei jedem Test voll geschlossen. Zwei 140 mm-Lüfter sind in der Front installiert, ein 120 mm-Lüfter auf der Rückseite. Es handelt sich dabei um Silent Wings 3-Lüfter von be quiet!. Die Gehäuselüfter liefen konstant auf 40 Prozent. Die Lüfter der jeweiligen Kühler waren über die PWM-Steuerung des Mainboards eingestellt und liefen ab 30 Grad Celsius auf 20 Prozent Drehzahl. Die Drehzahl stieg kontinuierlich bis 70 Grad Celsius an, ab da liefen die Lüfter des Kühlers auf 100 Prozent. Als Wärmeleitpaste kam die jeweils beim Kühler mitgelieferte Paste zum Einsatz.

Testprogramme und Tesmodi

Als Leistungstest haben wir auch dieses Jahr auf Prime95 gesetzt. Jeweils 20 Minuten Blend-Test ließen unseren i7-7700K auf Hochtouren laufen und viel Hitze erzeugen, die es zu kühlen galt. 20 Minuten Blend-Test mussten unsere Kühler gleich zweimal wegstecken. Dabei haben wir den Prozessor einmal im Standardtakt auf bis zu 4,5 GHz im Automatikmodus und einmal übertaktet auf festen 4,8 GHz und 1,28 Volt laufen lassen. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen haben wir die Temperaturmessung erst nach zwei Miuten Aufwärmphase im Blend-Test gestartet. Zusätzlich haben wir jeweils die Temperaturwerte im Leerlaufmodus (IDLE) auf Standardtakt und übertaktet nach 10 Minuten ermittelt.

Messmethode

Als Messmethoden haben wir auf die Programme RealTemp und HWMonitor zurückgegriffen. RealTemp zeigt den Durchschnittswert, die aktuelle Temperatur und die Maximal- bzw. Minimalwerte an, HWMonitor nur die aktuelle Temperatur sowie Maximal- und Minimalwerte direkt auf dem Package und den einzelnen Kernen. Beide Programme lassen sich zurücksetzen, um eine verfälschungsfreie Messung hinzubekommen.

Die Testergebnisse

Die Temperaturen in der Übersicht

In der ersten Tabelle haben wir die vollständigen Messergebnisse aller Kühler sowohl im Standard- als auch im OC-Modus notiert. Dabei sind sowohl die Maximal- und Minimalwerte jedes Tests als auch die Durchschnittswerte in den vollständigen Ergebnissen notiert. Diese sind jedoch bei weitem nicht so relevant wie der Durchschnittswert. Anzumerken ist, dass Prime95 im Blend-Test variieren kann. Das Temperaturlimit unseres Prozessors liegt bei 100 Grad Celsius, ab dann beginnt der Prozessor mit Thermal Throtteling. Fast kein Kühler hat es im übertakteten Zustand geschafft, einzelne Prozessorkerne unter 100 Grad Celsius zu halten. Der Maximalwert im Blend-Test ist jedoch bei weitem nicht von Belangen. Die Durchschnittswerte finden sich daher noch einmal in einer eigenen Tabelle, welche auch gefiltert werden kann.

Vollständige Ergebnisse ausklappen
KühlerTemp. IDLETemp. Prime95Temp. IDLE 4,8 GHzTemp. Prime95 4,8 GHz
Alpenföhn Ben Nevis Advancedmin. 29°C
Ø 32°C
max. 46°C
min. 58°C
Ø 71°C
max. 81°C
min. 28°C
Ø 31°C
max. 48°C
min. 67°C
Ø 88°C
max. 100°C
Alpenföhn Brocken 3min. 30°C
Ø 31°C
max. 44°C
min. 58°C
Ø 72°C
max. 84°C
min. 32°C
Ø 34°C
max. 56°C
min. 63°C
Ø 88°C
max. 100°C
Alpenföhn Olympmin. 28°C
Ø 30°C
max. 42°C
min. 51°C
Ø 65°C
max. 79°C
min. 28°C
Ø 31°C
max. 48°C
min. 62°C
Ø 87°C
max. 100°C
Arctic Freezer 13min. 32°C
Ø 34°C
max. 38°C
min. 53°C
Ø 74°C
max. 86°C
min. 32°C
Ø 34°C
max. 50°C
min. 51°C
Ø 91°C
max. 100°C
Arctic Freezer 33 eSports Editionmin. 33°C
Ø 34°C
max. 47°C
min. 53°C
Ø 73°C
max. 81°C
min. 33°C
Ø 36°C
max. 56°C
min. 49°C
Ø 85°C
max. 99°C
be quiet! Dark Rock 4min. 32°C
Ø 34°C
max. 40°C
min. 56°C
Ø 67°C
max. 79°C
min. 32°C
Ø 35°C
max. 59°C
min. 65°C
Ø 86°C
max. 100°C
be quiet! Dark Rock Pro 4min. 30°C
Ø 32°C
max. 46°C
min. 52°C
Ø 65°C
max. 75°C
min. 30°C
Ø 32°C
max. 43°C
min. 63°C
Ø 80°C
max. 100°C
be quiet! Shadow Rock TF2min. 28°C
Ø 30°C
max. 43°C
min. 52°C
Ø 65°C
max. 78°C
min. 30°C
Ø 31°C
max. 50°C
min. 61°C
Ø 87°C
max. 100°C
Cooler Master MasterAir MA620Pmin. 34°C
Ø 36°C
max. 50°C
min. 63°C
Ø 69°C
max. 95°C
min. 35°C
Ø 37°C
max. 59°C
min. 55°C
Ø 86°C
max. 100°C
Cryorig H5 Ultimatemin. 28°C
Ø 29°C
max. 44°C
min. 50°C
Ø 64°C
max. 76°C
min. 28°C
Ø 30°C
max. 56°C
min. 57°C
Ø 83°C
max. 100°C
Cryorig R1 Ultimatemin. 26°C
Ø 28°C
max. 46°C
min. 46°C
Ø 61°C
max. 73°C
min. 27°C
Ø 28°C
max. 45°C
min. 59°C
Ø 81°C
max. 100°C
Noctua NH-D15min. 27°C
Ø 28°C
max. 45°C
min. 52°C
Ø 61°C
max. 74°C
min. 32°C
Ø 34°C
max. 54°C
min. 59°C
Ø 78°C
max. 100°C
Noctua NH-U12Smin. 33°C
Ø 34°C
max. 44°C
min. 55°C
Ø 66°C
max. 78°C
min. 33°C
Ø 36°C
max. 58°C
min. 61°C
Ø 84°C
max. 100°C
Noctua NH-U14Smin. 31°C
Ø 33°C
max. 45°C
min. 54°C
Ø 64°C
max. 76°C
min. 33°C
Ø 36°C
max. 52°C
min. 66°C
Ø 82°C
max. 100°C
Raijintek Letomin. 33°C
Ø 35°C
max. 53°C
min. 61°C
Ø 81°C
max. 94°C
min. 33°C
Ø 36°C
max. 52°C
min. 59°C
Ø 93°C
max. 100°C
Raijintek Leto Pro RGBmin. 32°C
Ø 34°C
max. 51°C
min. 59°C
Ø 78°C
max. 89°C
min. 32°C
Ø 34°C
max. 56°C
min. 56°C
Ø 92°C
max. 100°C
Scythe Mugen 5min. 29°C
Ø 30°C
max. 45°C
min. 53°C
Ø 65°C
max. 74°C
min. 28°C
Ø 30°C
max. 54°C
min. 58°C
Ø 82°C
max. 100°C
Scythe Ninja 5min. 28°C
Ø 30°C
max. 51°C
min. 50°C
Ø 64°C
max. 75°C
min. 32°C
Ø 34°C
max. 53°C
min. 60°C
Ø 80°C
max. 99°C
KühlerTemp. IDLETemp. Prime95Temp. IDLE 4,8 GHzTemp. Prime95 4,8 GHz
Alpenföhn Ben Nevis AdvancedØ 32°CØ 71°CØ 31°CØ 88°C
Alpenföhn Brocken 3Ø 31°CØ 72°CØ 34°CØ 88°C
Alpenföhn OlympØ 30°CØ 65°CØ 31°CØ 87°C
Arctic Freezer 13Ø 34°CØ 74°CØ 34°CØ 91°C
Arctic Freezer 33 eSports EditionØ 34°CØ 73°CØ 36°CØ 85°C
be quiet! Dark Rock 4Ø 34°CØ 67°CØ 35°CØ 86°C
be quiet! Dark Rock Pro 4Ø 32°CØ 65°CØ 32°CØ 80°C
be quiet! Shadow Rock TF2Ø 30°CØ 65°CØ 31°CØ 87°C
Cooler Master MasterAir MA620PØ 36°CØ 69°CØ 37°CØ 86°C
Cryorig H5 UltimateØ 29°CØ 64°CØ 30°CØ 83°C
Cryorig R1 UltimateØ 28°CØ 61°CØ 28°CØ 81°C
Noctua NH-D15Ø 28°CØ 61°CØ 34°CØ 78°C
Noctua NH-U12SØ 34°CØ 66°CØ 36°CØ 84°C
Noctua NH-U14SØ 33°CØ 64°CØ 36°CØ 82°C
Raijintek LetoØ 35°CØ 81°CØ 36°CØ 93°C
Raijintek Leto Pro RGBØ 34°CØ 78°CØ 34°CØ 92°C
Scythe Mugen 5Ø 30°CØ 65°CØ 30°CØ 82°C
Scythe Ninja 5Ø 30°CØ 64°CØ 34°CØ 80°C

Einstiegsklasse

In der Einstiegsklasse treten dieses Mal der Arctic Freezer 13, der Alpenföhn Ben Nevis Advanced Black RGB und der Raijintek Leto gegeneinander an. Dabei kann der kleinste und gleichzeitig günstigste Kühler durchaus mit einer guten Kühlleistung überzeugen. Er hält den i7-7700K auf 74 Grad Celsius ohne und 91 Grad Celsius mit Übertaktung. Der Sieger ist jedoch der Alpenföhn Ben Nevis Advanced Black RGB. Er kühlt den i7-7700K ohne Übertaktung auf passable 71 Grad Celsius und mit Übertaktung auf 88 Grad Celsius. Im Nachteil ist hingegen der Raijintek Leto. Der sonst schön anzusehende Kühler erreicht ohne Übertaktung nur einen Wert von 81 Grad Celsius und mit Übertaktung sogar 93 Grad Celsius, was bereits hart am Temperaturlimit liegt. Zugute halten muss man den kleinen Kühlern im Generellen jedoch, dass sie nicht für solch hohe Lasten gebaut worden sind. Ein bisschen Übertakten ist mit ihnen trotzdem möglich.

Mittelklasse

Die Mittelklasse teilt sich eigentlich in zwei weitere Leistungsklassen auf. Einerseits gibt es die günstigeren und schlanken Kühler mit zwei Lüftern, zu welchen der Arctic Freezer 33 eSports Edition und der Raijintek Leto Pro RGB zählen, andererseits gibt es größere Einzelturmkühler mit einem Lüfter. Dabei zeigt unser Test, dass zwei Lüfter bei kleiner Kühlfläche nicht unbedingt immer die beste Wahl sind. So steigt die Durchschnittstemperatur des Arctic Freezer 33 eSports Edition ohne Übertaktung auf satte 73 Grad Celsius. Besser schnitt der Kühler dagegen auf dem auf 4,8 GHz übertakteten Prozessor ab. Hier schlägt er mit 85 Grad Celsius sogar den be quiet! Dark Rock 4 und platziert sich im guten Mittelfeld. Völlig enttäuschend ist hingegen der Raijintek Leto Pro RGB, welcher mit 78 Grad Celsius ohne und 92 Grad Celsius mit Übertaktung lediglich vom Raijintek Leto unterboten wird.

Da zahlt sich die größere Kühlfläche mit nur einem Lüfter deutlich mehr aus. So schneidet der Noctua NH-U14S mit der potenziell größten Kühlfläche und dem größten Lüfter auch am besten ab. Er erreicht eine durchschnittliche Temperatur von 64 Grad Celsius auf 4,5 GHz und 82 Grad Celsius auf 4,8 GHz Prozessortakt. Gleichauf ohne Übertaktung liegen auch der Scythe Mugen 5 und der Cryorig H5 Ultimate, welche somit beide den Alpenföhn Olymp und den Dark Rock Pro 4 schlagen. Danach folgen der be quiet! Shadow Rock TF2 mit 65 Grad Celsius, der Noctua NH-U12S mit 66 Grad Celsius und der be quiet! Dark Rock 4 mit 67 Grad Celsius. Weit abgeschlagen ist hingegen der Alpenföhn Brocken 3, welcher mit 72 Grad Celsius sogar hinter dem kleinen Bruder Ben Nevis Advanced Black RGB liegt.

Das grundsätzliche Bild zeigt sich auch im auf 4,8 GHz übertakteten Test. Dabei liegen der Scythe Mugen 5 und der Noctua NH-U14S mit 82 Grad Celsius gleichauf, dicht gefolgt vom Cryorig H5 Ultimate mit 83 Grad Celsius. Der Noctua NH-U12S kommt auf 84 Grad Celsius und liegt damit knapp vor dem Arctic Freezer 33 eSports Edition mit 85 Grad Celsius und dem Dark Rock 4 mit 86 Grad Celsius. Auch hier rangiert der Alpenföhn Brocken 3 mit 88 Grad Celsius im unteren Feld und auf dem gleichen Niveau wie der Ben Nevis Advanced Black RGB.

Oberklasse

Klare Gewinner sind die großen Doppelturmkühler der Oberklasse. Die niedrigsten Werte erreichten der Noctua NH-D15, welcher ohne Übertaktung sowohl unter Prime95 mit 61 Grad Celsius als auch im IDLE mit 28 Grad Celsius genau gleichauf mit dem Cryorig R1 Ultimate liegt. Letztgenannter kann die Temperatur übertaktet im IDLE deutlich besser halten und erreicht auch hier einen Wert von 28 Grad Celsius. Die Krone im übertakteten Modus holt sich trotzdem der NH-D15 mit einem Durchschnittswert von 78 Grad Celsius. Auch der Ninja 5 kann mit einem Durchschnittsergebnis von 64 Grad Celsius auf 4,5 GHz überzeugen. Der Prozessorkühler kühlt unseren i7-7700K auf 4,8 Ghz übertaktet sogar auf durchschnittlich 80 Grad Celsius, was für Platz zwei gemeinsam mit dem Dark Rock Pro 4 reicht. Dieser bleibt dafür ohne Übertaktung etwas weiter hinten, was jedoch dem niedrigeren Geräuschpegel geschuldet sein dürfte.

Etwas enttäuschend sind hingegen der Alpenföhn Olymp und der Cooler Master MasterAir MA620P. Der riesige Olymp-Kühler fällt mit 65 Grad Celsius auf 4,5 GHz und 87 Grad Celsius auf 4,8 GHz sogar hinter einige Einzelturm-Kühler. Der MasterAir MA620P ist wohl eher auf die Optik als auf herausragende Kühlleistung ausgelegt. So erreicht er trotz zweier Lüfter und zweier Kühltürme nur 69 Grad Celsius in Prime95 auf Standardtakt und 86 Grad Celsius im übertakteten Modus.

Geräuschentwicklung

Ein wichtiger Faktor beim Kühlerkauf ist auch die Geräuschentwicklung. Unser gut gedämmtes be quiet! Dark Base 700 hält hierbei im geschlossenen Zustand zwar bereits den Großteil der Geräuschkulisse ab, unsere subjektiven Eindrücke wollen wir euch hier trotzdem kurz näherbringen.

Könige in dieser Kategorie sind natürlich die Lüfter von be quiet!. Diese machen ihrem Namen alle Ehre und sind selbst auf voller Drehzahl kaum von den Gehäuselüftern zu unterscheiden. Der Dark Rock 4 ist fast unhörbar, der Dark Rock Pro 4 macht jedoch bereis einen Unterschied in der Geräuschkulisse. Der Shadow Rock TF2 gibt ein leichtes Rumoren von sich. Auch die Lüfter von Noctua machen in unserem Test einen sehr guten Eindruck. Das unterschiedliche Geräusch ist jedoch durch unsere Gehäuselüfter hindurch hörbar, jedoch definitiv nicht störend. Ebenfalls leicht hörbar, aber definitiv im Rahmen, sind die Kaze-Lüfter auf den Scythe-Kühlkörpern. Deutlich zu hören sind dann bereits die Lüfter des Alpenföhn Olymp. Der Brocken 3 bleibt hingegen wirklich leise und ist fast nicht zu hören. Der Ben Nevis Advanced ist nur auf voller Drehzahl leicht hörbar.

Bereits deutlicher hörbar sind die 140 mm-Lüfer von Cryorig. Sowohl der R1 Ultimate als auch der H5 Ultimate sind ab mittlerer Drehzahl deutlich zu hören. Ebenfalls hörbar ist der kleine Lüfter des Arctic Freezer 13. Beim Freezer 33 eSports Edition findet sich eine etwas seltsame Geräuschkulisse. So sind die Lüfter bis ca. 60 Prozent Drehzahl nur schwer hörbar, erzeugen darüber jedoch ein sehr lautes Rauschen. Ein hörbares Surren geht auch vom Cooler Master MasterAir MA620P aus, welches jedoch erträglich ist. Den Vogel abgeschossen hat jedoch der Raijintek Leto Pro RGB. Dieser läuft nicht nur oft auf voller Kraft, sondern gibt dabei auch ein furchtbar lautes und sehr hohes Surren von sich. Mit ca. 60 Prozent Drehzahl ist das Surren jedoch erträglich. Der Raijintek Leto verwendet einen anderen Lüfter, welcher zwar deutlich zu vernehmen, aber in Ordnung ist.

Fazit und Empfehlungen

Nach zwei Wochen Test- und Drehzeit haben wir eines festgestellt: den ultimativen Kühler gibt es nicht. Es kommt immer darauf an, auf welche Features man wert legt und wie wichtig einem das Design des Kühlers ist. Rein im Bezug auf die Kühlleistung lässt sich sicher ein Gewinner feststellen, trotzdem sollte jeder selbst entscheiden, was für ein Anforderungsprofil vorliegt.

Einstiegsklasse

Im Einsteigerbereich bleibt auch dieses Jahr der Arctic Freezer 13 unsere absolute Empfehlung. Zwar ist das Design nicht gerade das beste, im Bezug auf die Leistung ist der Kühler jedoch ausgewogen und für einen Preis von 22 Euro schon fast unschlagbar günstig. Wer etwas mehr Wert auf Design legt, dem sei der Alpenföhn Ben Nevis Advanced Black RGB ans Herz gelegt, welcher mit 35 Euro eine gute Kühlleistung und ein schickes Design inklusive RGB-Lüfter liefert. Der Raijintek Leto kann uns hingegen nicht überzeugen. Er bringt leider die schlechteste Leistung aller Kühler.

Mittelklasse

Die heiß umkämpfte Mittelklasse ist das wohl schwierigste Feld zur Beurteilung. Auch dieses Jahr sind jedoch zwei Kühler deutlich hervorgestochen. Der Scythe Mugen 5 bietet neben einer sehr guten Kühlleistung auch einen leisen Lüfter und eine einfache Installation. Für gute 43 Euro macht man hier nichts falsch. Die zweite Empfehlung ist der Cryorig H5 Ultimate. Er liefert hervorragende Werte, ist schick, einfach zu installieren und für 45 Euro ebenfalls günstig. Wer Wert auf ein dezentes Design und absolute Stille legt, ist beim Dark Rock 4 richtig. Dieser kostet mit 50 Euro schon etwas mehr, liefert allerdings ein dezentes und leises Gesamtpaket. Allerdings sollte der blockierte RAM-Slot bedacht werden. Für viel Leistung, ruhigen Betrieb, jedoch gewöhnungsbedürftiges Design sind die Nocuta-Kühler NH-U12S und NH-U14S die richtige Wahl. Sie kosten mit 58 und 64 Euro verhältnismäßig viel in dieser Klasse.

Keine Empfehlung gibt es jedoch für den Brocken 3 von Alpenföhn. Dieser leistet eher auf dem Level des kleineren Ben Nevis Advanced Black RGB, kostet jedoch deutlich mehr. Auch der Raijintek Leto Pro RGB erhält von unserer Seite aus keine Empfehlung. Trotz zweier Lüfter, welche störend laut werden, unterliegt er im Test fast allen anderen Kühlern. Da kann auch das schwarze Design mit RGB-Effekten nichts mehr retten.

Oberklasse

In der Oberklasse hat uns vor allem ein Kühler absolut beeindruckt. Der Scythe Ninja 5 liefert mit zwei Lüftern und einem recht niedrigen Kühlturm eine beeindruckende Leistung ab und kommt problemlos an die Top-Kühler heran. Dabei kostet der Kühler nur gute 50 Euro. Die beiden Gewinner des Tests sind jedoch trotzdem auch eine Empfehlung wert. Der riesige Noctua NH-D15 ist einfach zu montieren, liefert die besten Ergebnisse und bleibt angenehm leise. Auch hier ist das Design ein kleiner Minuspunkt, welchen Noctua jedoch bald mit einer schwarzen Version behebt. Die Leistungsspitze kostet jedoch auch. Gute 83 Euro sind für den Kühler zu berappen. Angenehm günstig und fast genauso gut ist hingegen der Cryorig R1 Ultimate. Er kostet mit 70 Euro deutlich weniger und ist vom Design her deutlich dezenter. Wer es noch dezenter mag, ist beim Dark Rock Pro 4 von be quiet! richtig. Das deutsche Unternehmen punktet mit einfacher Installation, schickem schwarzem Design und absoluter Stille. Er ist mit 70 Euro so teuer wie der R1 Ultimate.

Keine Empfehlung ist uns hingegen der Alpenföhn Olymp wert. Der massive Doppelturmkühler leistet für einen Preis von 65 Euro einfach nicht das, was wir von einem Kühler dieser Größe mit zwei Lüftern erwarten. Er nimmt dabei auch relativ viel Platz im Case weg, was durchaus problematisch sein kann.

Ein Zwischending ist der Cooler Master MasterAir MA620P. Dieser ist durch seine schwarze Optik und die RGB-Lüfter schick anzusehen, jedoch wirklich schwierig zu verbauen. Auch die Kühlleistung passt nicht ganz zu dem großen Kühler. Wer Wert auf Design legt und mit der fummeligen Installation zurechtkommt, kann für 72 Euro trotzdem zum MA620P greifen.

Awards

Auch einige Awards haben wir nach unserem ausführlichen Kühlertest zu vergeben. Damit zeichnen wir in drei verschiedenen Kategorien besondere Leistungen aus.

Den PC Builder’s Club Style-Award erhalten:

  • Alpenföhn Ben Nevis Advanced Black RGB
  • be quiet! Dark Rock 4
  • be quiet! Dark Rock Pro 4
  • Cooler Master MasterAir MA620P

Den PC Builder’s Club Performance-Award erhalten:

  • Alpenföhn Ben Nevic Advanced Black RGB
  • Cryorig H5 Ultimate
  • Cryorig R1 Ultimate
  • Noctua NH-D15
  • Noctua NH-U14S
  • Scythe Ninja 5

Den PC Builder’s Club Preis-Leistungs-Award erhalten:

  • Arctic Freezer 13
  • Scythe Mugen 5
  • Scythe Ninja 5

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Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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