Microsoft hat heute das Mai-Update mit der Versionsnummer 1903 für Windows 10 freigegeben. Die Ausrollung des Updates geschieht jedoch nicht automatisch.
Windows 10 Mai-Update: das ist neu
Für Windows 10 gibt es gut alle sechs Monate ein neues Update, das auch wieder neue Funktionen integriert. So ist es auch mit dem neusten Mai-Update, das fälschlicherweise die Versionsnummer 1903 statt 1905 trägt. Mit diesem Update gibt Microsoft einige neue Funktionen für die Allgemeinheit frei.
Eines der interessantesten Features ist wohl die Sandbox-Funktion. Mit ihr lässt sich direkt in Windows eine Testumgebung starten, die vom restlichen System isoliert ist. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Version einer virtuellen Maschine, die nicht mit HyperV realisiert wurde, sondern mit Containertechnik. Der große Vorteil davon ist, dass die integrierte Funktion kaum Platz braucht. Das Image ist nur 25 Megabyte groß. Per Drag and Drop können Programm ein das Fenster, in dem ein Windows-Desktop läuft, gezogen und gestartet werden. So können beliebige Programme zuerst auf einem Live-System getestet werden. Schließt man das Fenster, ist die Sitzung wieder rückstandslos weg. Eine neue Sitzung startet immer mit einer frischen Umgebung.
Auch beim Update-Zyklus hat Microsoft so einiges geändert. So wird der User nun nicht mehr zu automatischen Funktionsupdates gezwungen. Diese Updates werden lediglich angeboten, aber nicht automatisch installiert. Auch dieses Angebot lässt sich bis zu fünf Wochen mittels Updatepause deaktivieren. Für Enterprise-Nutzer lässt sich das Update zudem um 365 Tage deaktivieren. Einzige Ausnahme bei den automatischen Updates sind Versionen, die zu alt für die Sicherheitsupdates sind. Diese aktualisiert Microsoft weiterhin zwingend.
Weitere kleine Detailveränderungen in Windows 10 1903
Auch bei kleineren Details in Windows 10 1903 gibt es Veränderungen. So sind Cortana und die Standard-Suche nun besser getrennt und haben eigene Schaltflächen. Nun lassen sich auch fast alle Standard-Apps deinstallieren, die im Startmenü zu finden sind. Auch bei der Indizierung zur Suche von Dateien gibt es Änderungen. So lassen sich die Orte, an denen gesucht wird, in einem erweiterten Modus deutlich ausdehnen. Außerdem können spezielle Orte ein- bzw. ausgeschlossen werden. Ein kleines Detail ist auch die Farbe des Mauszeigers. Diese konnte man vorher nur auf schwarz oder weiß stellen. Jetzt ist eine freie Farbwahl integriert. Im Explorer werden Zeitangaben nun auch „benutzerfreundlich“ angegeben. So steht statt dem genauen Datum samt Zeit für die Erstellung, Änderung oder letzten Zugriff jetzt zum Beispiel „vor 2 Stunden“. Diese Einstellung lässt sich auch einfach wieder deaktivieren. Im Taskmanager kann man nun einstellen, welche Registerkarte beim Start sichtbar ist.
Update wird nicht automatisch an alle ausgerollt
Um das Funktionsupdate 1903 von Windows 10 überhaupt zu erhalten, bedarf es einigen Voraussetzungen. Nachdem vorherige Funktionsupdates zu großen Problemen geführt haben, lässt sich Microsoft beim Mai-Update lieber etwas Zeit. So wird das Update nur auf Computern angeboten, die sämtliche aktuellen Updates installiert haben, also auf dem neusten Stand sind. Zudem muss die Hardware geeignet sein, was anfangs viele Computer ausschließt.
Wer auf die neue Version von Windows 10 upgraden möchte, sollte zuerst in der Windows Update-Funktion danach suchen lassen. Mittels „Nach Updates suchen“ sollte das Update erscheinen. Microsoft startet das Herunterladen und Installieren wie erwähnt nicht selbst. Wenn das Update über die Suche nicht erscheint, ist der Computer noch nicht kompatibel. Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte deshalb warten, bis das Update angezeigt wird.
Der andere Weg führt über das Media Creation Tool. Dieses ermöglicht die Erstellung von Boot-Medien wie USB-Sticks oder DVDs oder auch das herunterladen des aktuellen Windows 10 1903 als Image-Datei.
Und noch einen dritten, eher unrühmlichen Weg gibt es. Wer eine bald nicht mehr supportete Windows 10-Version nutzt, wird ab Juni mit einem Zwangsupgrade „beglückt“. Betroffen sind sämtliche Windows 10-Versionen, deren Support im November diesen Jahres endet. Konkret handelt es sich dabei um die Version 1803. Wer also noch 1803 oder sogar eine noch ältere Version nutzt, muss ab Juni mit einem automatischen Upgrade auf 1903 rechnen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar