Der Core i9-9990XE ist das neuste schnellste Pferd in Intels Stall. Puget Systems hat nun den Preis und weitere Benchmarks des 14-Kerners veröffentlicht.
i9-9990XE: Selektierter 14-Kerner läuft auf 5 GHz All-Core
Vor gut einem Monat kamen die ersten Gerüchte über ein neues Flaggschiff in Intels Skylake-X Refresh-Serie auf. Der Intel Core i9-9990XE solle ein ganz besonderer Prozessor werden. Besonders macht ihn einerseits die technische Spezifikation, andererseits aber auch der Vertriebsweg. So hat der i9-9990XE nicht mehr Kerne als der i9-9980XE, welcher mit 18 Kernen antritt. Er hat mit 14 Kernen sogar etwas weniger. Das besondere an ihm ist jedoch der hohe Takt. Der Prozessor erreicht 5 GHz auf allen Kernen gleichzeitig und bis zu 5,1 GHz auf ein paar Kernen. Damit ist er ein stark selektierter i9-9940X. Offiziell gibt es von Intel dazu keinen Eintrag in der eigenen Datenbank, geschweige denn ein Statement oder eine Produktseite. Denn auch der Vertriebsweg ist ungewöhnlich. OEMs können den i9-9990XE über vierteljährlich stattfindende Auktionen ersteigern. Für Privatkunden ist er also nicht erhältlich – es gibt auch keine Gewährleistung darauf.
Puget Systems veröffentlicht Benchmarks und Preis
Einer dieser OEMs ist auch das amerikanische Unternehmen Puget Systems. Dieses hat als erstes mit einem Twitter-Post und der Aufnahme in die eigene Datenbank die Existenz des i9-9990XE bestätigt. Damit ist aber das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Puget Systems hat auch einige Benchmarks aus der Adobe-Suite (Photoshop, After Effects, Lightroom Classic, Premiere Pro) und letztlich auch den Preis gepostet, für den das Unternehmen den Prozessor ersteigert hat. Der i9-9990XE, der erst einmal nur für Testzwecke gekauft wurde, hat gut 2.300 US-Dollar gekostet. Das liegt gut 64 Prozent über dem i9-9940X, auf welchem der 9-9990XE basiert, und gut 15 Prozent über dem i9-9980XE. Der hohe Takt kann sich in manchen Anwendungen aber durchaus auszahlen, wie Puget Systems in seinen Benchmarks zeigt.
Derzeit sind zwar nur Benchmarks zu der Adobe-Suite und Pix4D online, diese zeigen jedoch ein klares Bild: der hohe Takt ermöglicht auch eine hohe Leistung. So liegt der Prozessor beispielsweise in Premiere Pro um ein paar Prozentpunkte vor dem i9-9980XE, obwohl dieser mehr Kerne hätte. Nur beim Exportieren ist der 18-Kerner weiterhin ein Stück schneller. In Lightroom ist der hohe Takt generell ein Vorteil. Hier nimmt er dem i9-9900K die Krone weg. In Photoshop sieht es etwas anders aus. Hier ist der 14-Kerner auf Platz zwei, knapp geschlagen vom i9-9900K. In Pix4D vergleicht Puget System den Prozessor auch mit Threadripper-Prozessoren. Je nach Szene ist der i9-9990XE deutlich überlegen, kommt an die 32 Kerne des Threadrippers aber nicht immer heran.
i9-9990XE für Privatpersonen schwer zu bekommen
Liest man die Bewertungen von Puget Systems zum i9-9990XE, klingt immer eine gewisser Unterton mit. Generell empfiehlt das Unternehmen den Prozessor nämlich nicht wirklich. Es gibt deutlich günstigere Alternativen, die bei weitem nicht so schwer zu kühlen sind. Ein weiterer Punkt ist die Verfügbarkeit. Da der i9-9990XE nur von OEMs ersteigert werden kann, ist es vergleichsweise schwer, an ihn heranzukommen. Zudem wird der Prozessor nur in Systeme eingebaut und nicht einfach so verkauft. Zudem ist die Anzahl angeblich sehr stark limitiert – in vielen PCs werden wir ihn also nicht sehen.
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