Die Preise für Grafikkarten sind in den letzten Wochen seit langem wieder deutlich auf dem gleichen Niveau geblieben oder leicht gefallen. Das wird jedoch nichts daran ändern, dass wir uns in Zukunft an dieses Preisniveau gewöhnen müssen.
Das GPU-Preisniveau wird bleiben
2017 und 2018 sind die Jahre des absoluten Mining-Hypes gewesen. GPUs wurden teilweise schon vor dem Großhandel von sehr großen Abnehmern aufgekauft, manche Mining-Firmen mieteten eigene Flugzeuge zum Transport der GPU, weil eine normale Lieferung zu lange gedauert hätte. Auch immer mehr Privatleute begannen, Grafikkarten zu kaufen und Miner zu bauen. Mining war eine Zeit lang richtig attraktiv. Weniger attraktiv war die Tatsache, dass es keine GPUs mehr auf dem Markt gab. Vor gut einem Jahr kam man über normale Händler fast nirgends an Grafikkarten. Danach entspannte sich in Richtung Ende des Jahres 2017 die Lage wieder deutlich. Im Dezember stieg der Bitcoin-Kurs auf ein neues absolutes Hoch, und mit ihm auch viele andere Kryptowährungen.
Die ganze Geschichte begann wieder von vorne, nur diesmal hatten sich die Händler bereits darauf vorbereitet. Die Grafikkartenpreise schossen in die Höhe und erreichten Mitte Februar ihren Zenit. Seitdem haben sich die Preise wieder einigermaßen stabilisiert. Eins zeichnet sich jedoch deutlich ab: das jetzt herrschende Preisniveau wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr sinken. Die Grafikkartenhersteller haben sozusagen Blut geleckt. Auch die Speicherpreise bleiben derzeit hoch und werden noch weiter steigen. Beispielsweise kostet die Produktion von GDDR6, welches in den Turing-Grafikkarten als erstes verbaut werden soll, aber auch HBM2 in der RX Vega, deutlich mehr als aktuelle GDDR5-Speicherbausteine.
1080 ti und 1060 deutlich günstiger
Etwas sanken die Preise in den letzten Wochen jedoch trotzdem. Etwas stärker sind davon die Gaming-GPUs von Nvidia betroffen. Der GPU-Hersteller hatte vor kurzem die Promo-Aktion Made To Game ausgerufen. Die GPUs von einigen Herstellern wurden daraufhin deutlich günstiger. Besonders die GTX 1060 und die GTX 1080 ti sind im Preis gesunken. So gibt es insgesamt vier Modelle der 1080 ti von Zotac und Inno3D derzeit um 749 Euro:
Grafikkarte | Bestpreis |
---|---|
Inno3D GTX 1080 ti Twin X2 | 748,95 Euro |
Zotac GTX 1080 ti Mini | 748,95 Euro |
Inno3D GTX 1080 ti iChill X3 | 749 Euro |
Inno3D GTX 1080 ti iChill X3 Ultra | 749 Euro |
Die Preise der GTX 1080 ti sind damit zwar noch immer um sechs Prozent höher als im Dezember 2017, jedoch im Vergleich zu Anfang Mai um sechs Prozent gesunken.
Bei der 1060 6G ist der Preis mittlerweile sogar im günstigsten Fall auf 268,95 Euro gefallen. Dafür bekommt man jedoch nur ein Mini-Modell mit einem Lüfter. Die erste vollwertige GTX 1060 mit 6 GB Grafikspeicher kostet 288,95 Euro:
Grafikkarte | Bestpreis |
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Inno3D GTX 1060 Compact X1 | 268,95 Euro |
Gainward GTX 1060 Single Fan | 288,95 Euro |
Inno3D GTX 1060 Twin X2 | 288,95 Euro |
Gigabyte GTX 1060 D5 Rev 2 | 289 Euro |
Damit sind die Preise gute zehn Prozent günstiger als noch Anfang Mai, jedoch noch immer fünf Prozent teurer als Anfang Dezember 2017.
Preisstillstand bei vielen Serien
Die Preise aller restlichen Grafikkarten bleiben soweit konstant gleich. Leichte Änderungen im Vergleich zu Anfang Mai gibt es bei der GTX 1050 ti, welche zwei Prozent günstiger ist, während die GTX 1080 und GTX 1070 ti gut ein Prozent günstiger geworden sind. Stillstand herrscht hingegen bei AMD. So haben sich die Modelle RX 560, RX 570 und RX Vega 64 sowie die GTX 1070 preislich nicht verändert. Die RX Vega 56 ist sogar um ein Prozent im Preis gestiegen. Lediglich die RX 580 hat sich um gut ein Prozent nach unten korrigiert. Die Preise für die RX-Grafikkarten haben sich preislich am wenigsten erholt. So ist die RX 560 um 32 Prozent teurer als Anfang Dezember 2017, die RX 570 um 26 Prozent. Die RX 580 ist 18 Prozent teurer, während es bei der RX Vega 56 14 und bei der RX Vega 64 16 Prozent sind. (Quelle dieser Daten: computerbase.de)
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