Eizo Foris FS2735 Review – teuer, aber jeden Cent wert

Ein guter Bildschirm gehört genauso zu einem Gaming-Setup dazu, wie eine gute Grafikkarte. Der Eizo Foris FS2735 ist zwar teuer, aber nicht ohne Berechtigung. Wir haben ihn getestet.

Einleitung

Was nutzen einem ein Top-Prozessor, eine flotte Grafikkarte und ein aufs Maximum getrimmte System, wenn der Bildschirm nicht schritthalten kann? Genau diesen Punkt sollten viele Gamer mittlerweile beim Planen eines neuen Systems berücksichtigen. Die Monitortechnik hat sich in den letzten Jahren stark verändert. 144 Hz sind für viele User zur Normalität geworden, Technologien wie GSync oder Freesync versüßen das Erlebnis gleich noch einmal. Auch die Panel-Technologie verändert sich. Mittlerweile sind die kleinsten Latenzzeiten nicht mehr so wichtig wie ein gutes Bild. Mit In Plane Switching (IPS) ist die Bildqualität vieler Monitore rasant gestiegen. Und auch bei der Auflösung tut sich was. Die immer stärkere Hardware packt mittlerweile auch mehr als Full HD. Genau auf solche User zielt der Eizo Foris FS2735.

Übersicht

Eizo ist einer der Monitorspezialisten schlechthin, wenn es um hochwertige Displays geht. Neben den Platzhirschen Asus, Acer, LG und Samsung tritt Eizo im Gamingbereich nicht so stark in Erscheinung. Umso interessanter ist es für uns, heute den Eizo Foris FS2735 testen und vorstellen zu dürfen. Neben einem 27″-Panel, in welchem 2560×1440 Pixel Platz finden, setzt Eizo auch 144 Hz mit AMDs Freesync und IPS im FS2735 ein. Mit im Karton sind eine Treiber-CD, ein Setup-Handbuch, ein Displayport auf Displayport-Kabel, ein USB 3.0-Kabel, ein 3,5mm Klinkenkabel und natürlich das Kaltgerätekabel für das eingebaute Netzteil.

 

Material, Verarbeitung und Features

Aussehen

Eigentlich ist es direkt wieder schön, einen Bildschirm ohne nerviges Blingbling zu testen. Der Bildschirm glänzt durch die Abwesenheit von Auffälligkeiten, was uns sehr gut gefällt. Mit einem schwarzen Körper aus Kunststoff, dem grauen Eizo-Logo auf der Rückseite und zwei roten Akzenten, einer Linie auf der Oberseite und einer Kabelhalterung am Fuß, ist er bei weitem nicht so aufdringlich wie Gaming-Monitore von Asus oder Acer. Der Standfuß ist massiv und erlaubt das Verstellen der Höhe genauso wie das Kippen des Displays. Auch eine Pivot-Funktion hat Eizo eingebaut. Beim Plastik knarzt nichts, der Monitor federt nicht nach, auch beim Rütteln am Tisch zeigt sich der Foris FS2735 unbeeindruckt. Wer seinen Bildschirm lieber aufhängt, kann den Standfuß entfernen und den dahinterliegenden Vesa-Mount nutzen. Das Display ist nicht mit Glas, sondern einem Kunststoff versehen, weshalb es matt ist und nicht spiegelt.

Anschlüsse

Auch auf Seiten der Anschlüsse hat Eizo nicht gespart. Neben dem obligatorischen Displayport sind auch zwei HDMI-Eingänge und ein DVI-D-Port vorhanden. Zum Anschließen von Peripherie führt ein USB3.0-Kabel in den Monitor, welcher sich auf zwei USB 3.0-Ports auf der linken Seite des Bildschirms verteilt. Wer nicht über HDMI oder Displayport Sound an den Bildschirm liefern will, kann das auch über eine 3,5mm Stereoklinke tun. Auch einen 3,5mm-Ausgang für Kopfhörer hat Eizo auf der linken Seite eingebaut. Eine weitere Schnittstelle ist bei Monitoren eher eine Besonderheit: Bluetooth. Mit einer App lässt sich der Foris FS2735 ebenfalls steuern. Dazu aber später mehr.

Display und Technologien

Eizo fährt fast alle Trümpfe für den Foris FS2735 auf. Mit 2560×1440 Pixel erfüllt das IPS-Panel den WQHD-Standard. Der Blickwinkel ist dank des Panels mit 178° horizantal und vertikal sehr hoch. Die Helligkeit gibt der Hersteller mit 350 cd/m² an. Das Display beherrscht so ziemlich jede Technologie, die Eizo fürs Gaming entwickelt hat. Eine der wichtigsten dürfte wohl die Unterstützung von 144 Hz und AMDs Freesync sein. Trotz IPS-Panel gibt Eizo an, einen Grau-Grau-Wechsel in 1ms Reaktionszeit mit diesem Monitor hinzubekommen. Das soll durch die Technik Blur Reduction funktionieren, bei der die Hintergrundbeleuchtung gezielt blinkt.

Mit einem Input-Lag von 0,05 Frames sollen vor allem Shooter ohne Verzögerung funktionieren. Mit Smart Insight Demolition soll der Farbton und der Kontrast automatisch so korrigiert werden, dass alle Details sichtbar sind. Auch einen Lichtsensor hat der Foris verbaut, um mit Auto-Ecoview die Helligkeit der Umgebungshelligkeit anpassen zu können. Fast schon Standard bei allen Monitoren ist die Flicker Free-Technik, bei der ein Flackern des Bildschirms das Ermüden der Augen verhindern soll. Ein besonderes Feature sind auch die Profile für verschiedene Spiele und sogar verschiedene Missionen in den Spielen. Diese lassen sich einzeln einstellen und auch bei Eizo downloaden. Auch ein Community-Feature gibt es. Man kann eigene Profile nämlich auch teilen.

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Wir testen!

Bedienung

Was gibt es an einem Monitor eigentlich zu bedienen? Ganz schön viel, wie sich zeigt. Der Aufbau geht schnell vonstatten. Der Bildschirm muss nur in den Fuß gehoben werden und rastet wie von selbst ein. Strom- und Displayport-Kabel dran und los gehts. Durch die vielen Möglichkeiten zur Positionierung des Monitors findet sich auf jedem Schreibtisch ein passender Platz, ohne groß etwas unterstellen zu müssen. Auf der Rückseite am rechten unteren Rand befinden sich drei Knöpfe und ein Joystick, mit denen das OSD gesteuert werden kann. Die Bedienung ist nach etwas Übung relativ einfach, aber gewöhnungsbedürftig. Deshalb greifen wir schnell auf die zweite Möglichkeit zurück: das Bedienen per App.

Mit der G-Ignition genannten App lässt sich per Bluetooth eine Verbindung zum Monitor herstellen. So lassen sich die Einstellungen schon deutlich intuitiver bedienen. Auch die Profile können so eingestellt, geteilt und heruntergeladen werden. Auch alle anderen Funktionen lassen sich so steuern. Lediglich die Umstellung für den Freesync-Modus fehlt. Dieser lässt sich von einem Low-Modus, welcher 35-90 Hz unterstützt, auf einen High-Modus für 56-144 Hz stellen. Abgesehen von der Freesync-Einstellung lässt sich aber nahezu alles essenzielle in der App einstellen, was wirklich Sinn macht und nicht bloße Spielerei ist. Besonders die Profile werden so zum unschätzbaren Vorteil.

Display und Farben

Besonderen Wert hat Eizo auf die Farben und generell das Display gelegt. Mit einem IPS-Panel ist nicht nur die Blickwinkelstabilität ein wahrer Traum, auch die Farben sind sehr schön und kräftig. Ein Backlight-Bleed oder helle Ecken fallen uns hingegen überhaupt nicht auf. Die Hintergrundbeleuchtung ist sehr gleichmäßig und flackert nicht. Mit 350 cd/m² ist der Bildschirm zudem sehr hell. Je heller wir den Bildschirm allerdings stellen, umso ungenauer werden die Farben. Bei mittlerer Helligkeit liegt für uns der Sweet Spot. Pixelfehler hat unser Foris keine, auch andere Ausreißer sind nicht zu sehen. Der Foris unterstützt zudem den Adobe sRGB-Farbraum. Das kommt uns vor allem bei der Bildbearbeitung und dem Videoschnitt gerade recht.

Spielen

Kommen wir zur eigentlichen Disziplin des Foris FS2735: dem Spielen. Dafür hat Eizo den Monitor schließlich gebaut. Und genau da zeigt er sich von seiner besten Seite und mehr als kompromisslos. Trotz IPS-Panel gelingt es Eizo, eine Reaktionszeit von 1ms zu realisieren. Ob das jetzt tatsächlich spürbar ist, könnten nur wahre Shooter-Profis beantworten, ein Vorteil dürfte es jedoch auf jeden Fall sein. Freesync und 144 Hz kommen dem Gameplay bei schnellen Spielen gerade richtig. Bildartefakte und Tearing gehören damit der Vergangenheit an. Durch die lebendigen Farben und den sehr guten Kontrast wirken die einzelnen Szenen sehr detailreich, was durchaus auch ein Vorteil sein kann. Die Auflösung von 2560×1440 Pixeln ist ebenso ein Vorteil, da sie die Hardware nicht ans absolute Limit treibt und somit einen weiteren Sweet Spot darstellt. Wer in 4K zocken will, wird noch weiter in die Tasche greifen müssen.

Fazit

Eigentlich ist der Eizo Foris FS2735 perfekt. Der Monitorspezialist setzt alle Energie in ein hervorragendes Produkt ohne jeglichen Kompromiss. Das Bild ist knackig bei trotzdem gegebenen Gaming-Features wie sehr niedrigem Input-Lag, 144 Hz und Freesync, was vor allem AMD-Fans freuen dürfte. In schlichtem schwarz mit leichten Akzenten und ohne jegliches RGB-Blingbling ist der Monitor zudem angenehm unauffällig. Die App ist ein tatsächlicher Mehrwert für alle, die gerne herumstellen. Einen einzigen Kompromiss stellt Eizo allerdings doch: Mit einem Preis von guten 1000€ ist der Foris 2735 nicht gerade günstig. Dafür hat Eizo jegliche Kompetenz in den Monitor gesteckt und legt noch fünf Jahre Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice oben drauf. Mit diesem Monitor könnte man also lange ausgesorgt haben.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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