
Aldi hat ab 27.1. Medion-PCs mit RTX 3070 Ti, i7-12700K und DDR5 im Angebot. Auch mit RTX 3060 Ti gibt es sie. Lohnen sich die Aldi-PCs?
Es gibt neue Aldi-PCs
Aldi ist bei Gaming-PCs mittlerweile immer wieder ein heißer Tipp. So seltsam es auch klingt – die Gaming-PCs des Hauslieferanten Medion sind nicht nur performant, sondern in der aktuellen Grafikkartenkrise auch konkurrenzlos günstig. Außerdem gelingt es Aldi mit Medion immer wieder, sinnvolle Komponenten miteinander zu kombinieren – ganz im Vergleich zu anderen Fertig-PC-Herstellern. Dass Fertig-PCs in der aktuellen Situation durchaus eine sinnvolle Wahl sein können, hat unser Artikel bereits bewiesen. Dazu hat sich auch nach gut einem halben Jahr nichts geändert – wir arbeiten bereits an einem Update-Artikel.
Am 27.1. ist es nun auch bei Aldi respektive Medion wieder soweit. Drei neue Gaming-PCs gehen in den Verkauf, die Medion Erazer-Modelle Hunter X20 (MD34715), Engineer P20 (MD34725) und Engineer P10 (MD34585). Erstmals mit dabei sind die neuen Intel Alder Lake-Prozessoren. Auch die Nvidia-GPUs RTX 3070 Ti und RTX 3060 Ti sind mit am Start – zu einem Preis, der viele freuen dürfte.
Intel Core i7-12700K mit RTX 3070 Ti und DDR5 für 2.499 Euro
Wir beginnen mit dem Highend-Modell Medion Erazer Hunter X20. Dieser fällt durch gleich zwei Dinge auf. Einerseits verbaut Medion hier schon die neue Alder Lake-Plattform mit dem Intel Core i7-12700K. Dieser findet auf einem sehr ordentlich dimensioniertem Gigabyte Z690 Aorus Pro platz – und läuft damit mit DDR5-Speicher. Es sind 32 Gigabyte DDR5-4800-Arbeitsspeicher verbaut, die aktuell nicht gerade billig sind. Damit setzt Medion zwar nicht auf das schnellste Pferd im Stall, der Arbeitsspeicher lässt sich bei Bedarf aber sehr einfach tauschen. Möglicherweise ist dies auch notwendig, da Intel mit Alder Lake nur DDR5-4800 maximal unterstützt. Die andere Besonderheit ist die Verwendung einer Nvidia GeForce RTX 3070 Ti, Boardpartner unbekannt. Die Grafikkarte mit 8 GB GDDR6-Videospeicher ist durchaus schon im Highend anzusiedeln und kostet aktuell ein halbes Vermögen, sofern man sie überhaupt bekommt. In Kombination mit dem i7-12700K eine gute Kombination.
Auch die übrigen Specs können sich sehen lassen. Als Datenspeicher kommt eine nicht näher benannte 1 Terabyte NVMe-SSD zum Einsatz, vermutlich eine Samsung PM9A1. Dabei handelt es sich um eine sehr performante OEM-SSD mit PCIe 4.0, die Medion schon früher eingesetzt hat. Dazu kommen noch 2 Terabyte an HDD-Speicher als Datengrab. Auch beim Netzteil spart Medion nicht und verbaut ein Seasonic GX750. Als Gehäuse kommt eine Custom-Variante des In Win 101C zum Einsatz. Die Kühlung kommt von Alphacool, eine Eisbaer 240 hält die CPU-Temperatur unter Kontrolle. Bedingt durch das Motherboard gibt es obendrauf noch 2,5G-LAN und WiFi 6 samt Bluetooth 5.2. Windows 11 Home ist vorinstalliert.
Kostenpunkt für den ganzen Medion Erazer Hunter X20: 2.499 Euro. Verglichen mit dem Eigenbau ist das gut 220 Euro günstiger (Stand: 17.1.2022).

RTX 3060 Ti mit i5-12600K oder i7-11700 ab 1.299 Euro
Doch auch einige Stufen günstiger geht es : die Aldi-PCs bekommen auch in der Mittelklasse zwei neue Kandidaten. Der Medion Erazer Engineer P20 kostet nur 1.599 Euro – ein Kampfpreis bei den Specs. Medion kombiniert in ihm eine derzeit unfassbar teure Nvidia GeForce RTX 3060 Ti mit einem Intel Core i5-12600K. Hier kommt zwar DDR4-3200 statt DDR5 von Kingston (samt RGB) zum Einsatz, dennoch kann sich das System sehen lassen. Mit dem Gigabyte Z690M Aorus Elite AX DDR4 ist ein hochwertiges Motherboard samt WiFi 6 und 2,5G-LAN installiert. Als Datenspeicher sind wie beim großen Bruder eine 1 TB große PCIe-SSD sowie eine 2 TB HDD installiert. Netzteil und Kühler sind leider unbekannt, letzterer könnte jedoch sogar ein Wasserkühler sein. Das Case müsste unseren Recherchen nach eine Custom-Version des In Win 301 sein. Auch hier ist Windows 11 Home vorinstalliert. Im Selbstbau kommt der PC so auf mindestens 1.950 Euro – satte 350 Euro Ersparnis bringt der mittlere der Aldi-PCs namens Medion Erazer Engineer P20 also.
Mit dabei ist am 27.1. auch ein quasi alter Bekannter. Der Medion Erazer Engineer P10 kommt zwar auch mit RTX 3060 Ti, setzt jedoch noch auf einen Intel Core i7-11700. Der sollte für die Grafikkarte zwar problemlos ausreichen, stammt aber aus der alten Rocket Lake-Generation. Dazu gibt es ein nicht näher benanntes Motherboard, vermutlich ein B560-Modell, mit WiFi 6, Bluetooth 5.2 und Gigabit-LAN. Als Arbeitsspeicher kommen leider nur 16 GB DDR4-2933 zum Einsatz, also verschenktes Potenzial. Die SSD ist eine NVMe-SSD und hat eine Kapazität von 1 Terabyte, eine zusätzliche HDD gibt es nicht. Als Kühler dürfte wohl ein Luftkühler zum Einsatz kommen. Ebenso unbekannt ist das Netzteil, unseren Recherchen nach müsste es sich aber um ein In Win B65E handeln, einem günstigen 80 Plus Bronze-Netzteil mit 650 Watt. Eingebaut ist alles im bekannten Custom-Design des In Win 301. Vorinstalliert ist wieder Windows 11 Home. Kostenpunkt: schlanke 1.299 Euro. Im Selbstbau kommt unsere Schätzung samt unbekannten Komponenten auf über 1.700 Euro. Allein die RTX 3060 Ti ist einzeln bereits sündhaft teuer – 400 Euro Differenz sind also ein ordentliches Schnäppchen.
Günstiger als Selbstbau bei guten Komponenten?
Besonders überrascht hat uns bei unser Recherche die Tatsache, dass alle Computer günstiger als der Selbstbau sind. Zwar schmerzt uns das beim Blick auf unseren Publikationsnamen immer etwas in der Seele, dennoch sind wir in der aktuellen Marktsituation realistisch: die Aldi-PCs von Medion sind mehr als einen Blick wert. Interessanterweise ist der günstigste Engineer P10 dabei der PC mit der größten Ersparnis. Allerdings geht man hier von Haus aus bereits Kompromisse ein: einerseits kommt die schon veraltete Rocket Lake-S-Plattform von Intel zum Einsatz, andererseits wurde an bestimmten Ecken gespart. Beispielsweise wird relativ langsamer Arbeitsspeicher verbaut, genauso günstig werden wohl Netzteil und Kühler sein. Bei der SSD hat Samsung hingegen in der Vergangenheit oftmals sehr gute Modelle von Samsung verbaut. Problematisch dürfte allerdings keine Komponente werden – die dreijährige Garantie deckt den ganzen PC ab und bei Bedarf kann man selbst aufrüsten.
Mehr Transparenz gibt es da schon beim Engineer P20, wo sowohl das Motherboard als auch Arbeitsspeicher sehr genau bekannt sind. Die Ersparnis von 350 Euro ist ebenfalls sehr hoch – einige Kompromisse geht man aber mit günstigem Netzteil und DDR4-Plattform statt DDR5 für Alder Lake ein. Die geringste Ersparnis, dafür aber auch die meiste Transparenz bietet der Hunter X20. Mit ihm schlägt man dem Markt gleich zweimal ein Schnippchen: einerseits bekommt man eine sonst sehr teure RTX 3070 Ti, andererseits den sehr potenten Intel Core i7-12700K samt DDR5-Speicher und passendem Motherboard mit Zukunftssicherheit. Der Arbeitsspeicher ist zwar noch langsam, das lässt sich aber in Zukunft leicht selbst mit einem schnelleren Kit beheben – vermutlich auch zu günstigeren Preisen als jetzt gerade. Bei Netzteil und Case macht man mit Seasonic und In Win keine Kompromisse. Obendrauf gibt’s noch eine Wasserkühlung von Alphacool, die dem i7-12700K sicher gut tun wird.
Lohnen sich die neuen Aldi-PCs?
Abschließend bleibt uns nur zu sagen, dass die Aldi-PCs von Medion auch bei der kommenden Aktionsrunde eine ziemlich gute Figur machen. Die verbauten Grafikkarten sind fast nicht zu bekommen oder sündhaft teuer, die verbauten Teile größtenteils hochwertig. Die größte Ersparnis liefert dabei überraschenderweise der kleine Medion Erazer Engineer P10 mit RTX 3060 Ti und i7-11700, der mit einem Preisschild von 1.299 Euro satte 400 Euro günstiger als der Selbstbau sein kann, aber auch manch fragwürdiges Teil enthält. Besser aufgestellt ist man mit dem Medion Erazer Engineer P20 mit RTX 3060 Ti und i5-12600K, der schon mit aktuellem Intel Alder Lake-Prozessor und damit moderner Plattform einen Preis von 1.599 Euro aufruft. Die Differenz zum Selbstbau: 350 Euro.
Nur 220 Euro spart zwar der Medion Erazer Hunter X20, er kommt dafür aber auch mit RTX 3070 Ti und Intel Core i7-12700K. Die Besonderheit: das verbaute Motherboard unterstützt DDR5-Speicher, von dem auch ordentliche 32 Gigabyte verbaut sind. Auch de Rest der Komponenten ist hochwertig und sehr gut abgestimmt – eine Seltenheit bei Fertig-PCs.
Erhältlich sind alle PCs ab 27.1.2022. Um 07.00 Uhr geht der Verkauf über den Aldi-Onlineshop los. Die PCs wird es ausschließlich online zu kaufen geben, ein Verkauf in den Märkten ist nicht vorgesehen. Mit dabei sind immer eine kabelgebundene Maus und drei Jahre Garantie, auch der Versand ist im Preis bereits inkludiert und erfolgt in 5-10 Werktagen. Der Erfahrung nach wird der Vorrat nicht lange reichen, wer kaufen möchte, sollte also direkt am 27.1. um 7 Uhr bereit sein.
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