Der Intel Core i9-10900K ist schwer oder nur sehr teuer zu bekommen. Doch es gibt ein paar Tricks und eine Alternative: den i9-10850K.
i9-10900K: gefragt wie Gold
Mit dem Core i9-10900K hat Intel im Mai einen neuen schnellsten Gaming-Prozessor vorgestellt. Dazu verhelfen der CPU vor allem ein hochgeschraubter Takt auf bis zu 5,3 GHz Boost. Das nennt Intel „Thermal Velocity Boost“. Die zehn Kerne sind da schon fast nebensächlich, fürs Gaming ist der Boost wichtiger. All das gibt es jedoch nur durch eine kurzzeitig gesteigerte TDP von bis zu 250 Watt. Intel erkauft sich also mit schweren Geschützen die Gaming-Krone. Geneigte Käufer sollten also eine gute Kühlung einplanen.
Potenzielle Kunden haben aber noch ein weiteres Problem: der i9-10900K ist derzeit quasi nirgends verfügbar. Das liegt wahrscheinlich an den hohen Anforderungen, die Intel an das Flaggschiff stellt. 5,3 GHz sind eine ordentliche Hausnummer, und die werden vermutlich nur von wenigen Prozessoren erreicht. Ist die CPU doch auf Lager, verlangen Händler gleich 650 Euro und mehr für den Zehnkerner. Ausreißer wie bei Mindfactory für 589 Euro gibt es selten. Wie kommt man also an einen Core i9-10900K ran – und welche Alternativen gibt es?
Tipps und Tricks, um einen i9-10900K zu ergattern
Wer nach der unangefochten besten Gaming-Leistung sucht, wird am i9-10900K nur schwer vorbeikommen. Trotz der hohen Abwärme ist die CPU eine Klasse für sich, was Zocken betrifft. Doch wie kommt man nun trotz Knappheit zu einem Prozessor?
1. Die überzogenen Preise bezahlen
Die einfachste Lösung ist tatsächlich, den überzogenen Preis mancher Händler zu bezahlen. So erhält man zumindest zeitlich passend einen i9-10900K. Die Boxed-Version kostet lagernd derzeit schmerzhafte 650 Euro, auch die gleich gute Tray-Version ist erst ab 585 Euro lagernd zu haben. Beide Preise bzw. die Verfügbarkeit ändert sich quasi stündlich, man braucht also auch so etwas Glück.
2. Den Markt beobachten
Wer günstig einen i9-10900K sucht, sollte sich angewöhnen, den Markt und die Verfügbarkeit laufend zu beobachten. Über Preissuchmaschinen wie Idealo erhält man detaillierte Informationen, wo die CPU verfügbar ist. Auch abseits der Vergleichsseiten sollte man die Händler jedoch im Blick behalten. Besonders Mindfactory tendiert dazu, Produkte im Shop nicht anzuzeigen oder verschwinden zu lassen. Über die Links der Produkte kommt man immer direkt auf die Produktseite – auch wenn eine CPU derzeit nicht gelistet ist. Und auch gelistet lassen sich manche Produkte nicht sofort bei Mindfactory finden. Möglicherweise landet man so ein Schnäppchen, das anderen zu diesem Zeitpunkt nicht einmal angezeigt wird.
3. Einfach bei Alternate bestellen
Wer günstig an einen i9-10900K kommen möchte, hat allerdings noch eine wichtige andere Option: Einfach bei Alternate zu bestellen. Klingt simpel, ist es auch – aber ungewöhnlich. Warum genau Alternate?
Die Antwort liegt in einem speziellen Kuriosum. Wer den Markt beobachtet (siehe Punkt 2) wird schnell feststellen, dass Alternate aktuell den günstigsten i9-10900K anbietet. Die Boxed-Version kostet nur 506 Euro, die Tray-Version kostet 495 Euro. Das unterscheidet den Händler von allen anderen Händlern, da die Preise moderat, sogar günstig sind. Eigentlich ist das eher ungewöhnlich für ein Produkt, das so gefragt ist. Tatsächlich scheint Alternate aber einfach den Lagerstand nicht zu aktualisieren. Wie uns mehrere Kunden mittlerweile bestätigt haben, wurden ihre Bestellungen in einem Zeitraum von fünf bis maximal zehn Tagen verschickt. Das deutet darauf hin, dass Alternate eine Art Backlog für den i9-10900K angelegt hat. Das bedeutet, dass angelieferte CPUs nicht im Lager landen, sondern direkt verschickt werden. Durch die niedrigen Preise verzeichnet Alternate wohl weiterhin Bestellungen.
Wer also einen günstigen i9-10900K ergattern möchte und ein bisschen Wartezeit in Kauf nehmen kann, sollte auf gut Glück bei Alternate bestellen. Wir können zwar für nichts garantieren, die Möglichkeit besteht allerdings trotzdem. Der gleiche Verdacht besteht übrigens für den Intel Core i9-10900KF, das Schwesternmodell ohne Grafikeinheit. Dieser ist ebenfalls günstig bei Alternate zu bekommen, jedoch nicht lieferbar. Hierfür haben wir aber noch keine Bestätigung.
Gute Alternative: der i9-10850K
Abseits des „echten“ Topmodells gibt es seit einigen Tagen aber noch ein weiteres Topmodell, das bereits Fahrt aufnimmt: der Intel Core i9-10850K. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine CPU mit zehn Kernen und den Features des i9-10900K, allerdings sind Basis- und Turbotaktrate um genau 100 MHz niedriger. Der i9-10850K taktet also auf 3,6 GHz Basis- und 5,2 GHz Turbotakt. Die TDP bleibt mit 125 Watt aber gleich. Auch das PL2-Level von bis zu 250 Watt ist das selbe, weshalb die CPU ähnlich gut performen sollte wie das Flaggschiff i9-10900K. Dieser erreicht in vielen Tests beim Spielen und auch bei sehr anspruchsvollen Workloads die 5,3 GHz sowieso nur selten bis gar nicht. Einzig die Übertaktbarkeit der CPU könnte nicht so gut sein wie beim 10900K.
Der i9-10850K könnte daher die perfekte Alternative für den i9-10900K sein. Der größte Vorteil ist jedoch, dass die CPU auch bei Händlern verfügbar ist – und das günstig! Sie kostet in der Tray-Variante bei Mindfactory nur 456 Euro, die Boxed-Version kostet 468 Euro, ist jedoch nicht verfügbar – Alternate könnte hier jedoch ähnlich wie beim i9-10900K vorgehen. Die Tray-Version hingegen ist auch bei Alternate für 457 Euro direkt lieferbar. Wer also nicht mit dem absoluten Topmodell im Rig angeben sondern einfach nur einen fast gleich schnellen Prozessor anstatt des i9-10900K haben will, sollte definitiv einen Blick auf den i9-10850K werfen. Es handelt sich dabei auch um keinen Kompromiss, wie man ihn mit einer Ryzen-CPU eingehen würde. Wer dennoch auf AMD setzen möchte, wird auch hier fündig: der Ryzen 9 3900X kostet derzeit nur 388 Euro. Gute Mainboards findet ihr in unserem X570-Artikel!
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