AMD Radeon-GPUs beherrschen Raytracing über Microsoft DXR

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(Bild: AMD)

Radeon-Grafikkarten von AMD mit DX12 beherrschen über Microsofts DXR Raytracing, wie das Unternehmen bestätigte. Die GPU-Leistung dürfte aber nicht reichen.

Raytracing kann derzeit nur einer

Nvidia hat mit der Turing-Generation eine Technologie ganz besonders in den Vordergrund gerückt. Durch eingebaute Tensor- und RT-Cores wird Echtzeit-Raytracing in Spielen möglich. Echtzeit-Raytracing erlaubt noch realistischere Bilder und beispielsweise realitätsnahe Reflexionen. Die Technik unterscheidet sich dabei stark von der sonst verwendeten Rasterberechnung und braucht deutlich mehr Hardwareleistung, die Nvidia unter anderem durch die Tensor- und RT-Cores zur Verfügung stellt.

Das schließt den zweiten großen Hersteller im GPU-Sektor in gewisser Weise aus. AMD hat (noch) keine Grafikkarten im Programm, die mit Raytracing-Hardware ausgestattet sind und ist entsprechend im Nachteil. Aktuell ist das Feature zwar noch von fraglichem Nutzen, in Zukunft könnte Raytracing aber definitiv eine große Rolle spielen. AMD will die Technologie laut eigenen Aussagen jedoch erst unterstützen, wenn auch die kleinsten Grafikkarten damit umgehen können. Derzeit steht Raytracing daher nicht auf der Agenda des Unternehmens. Wie AMD nun aber selbst bestätigt hat, ist Raytracing bereits jetzt über eine Fallback-Funktion von Microsofts DXR möglich.

Radeon-Grafikkarten unterstützen Raytracing über Microsoft DXR

Zwar mangelt es derzeit noch an Raytracing-Spielen, in Zukunft sollen aber einige Spiele auf den Markt kommen. Diese nutzen glücklicherweise auch alle die gleiche Schnittstelle, und zwar DXR von Microsoft. Durch einen DXR Fallback Layer sollen laut Aussagen von AMD auch die eigenen Radeon-Grafikkarten, die mindestens DX12 unterstützen, theoretisch mit Raytracing kompatibel sein. Die Funktion ist allerdings nicht im Treiber integriert und deshalb nicht nutzbar. Die einzige Grafikkarte, die derzeit über den Fallback-Layer Raytracing beherrscht, ist die Titan V von Nvidia. Diese besitzt keine RT-Cores, sehr wohl aber Tensor-Cores und ist daher in Battlefield V ebenso zu bemerkenswerter Raytracing-Leistung fähig.

Leistung der Radeon-GPUs zu gering

Warum aktiviert AMD dann die Funktion für Raytracing nicht einfach in den Treibern? Das Problem könnte die Performance sein. Während die Turing-Grafikkarten eigene Kerne für Raytracing eingebaut haben, finden sich solche Kerne nicht in den Radeon-Grafikkarten. Die Berechnung würde deshalb über die Shader laufen, was die Leistung der Grafikkarte deutlich beschränken würde. Daher ist es wahrscheinlich nicht einmal mit einer Radeon VII sinnvoll, Raytracing über diesen Fallback-Layer zu aktivieren, da die generelle Spieleleistung deutlich darunter leiden würde.

Bei zukünftigen Grafikkartengenerationen ist das natürlich eine andere Sache. AMD hat bereits bestätigt, in Zukunft DXR direkt unterstützen zu wollen. Dass bereits die kommende Navi-Generation dann Raytracing beherrscht, darf allerdings bezweifelt werden.

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Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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