Die Kollegen von HardOCP kamen bereits verfrüht an eine RTX 2070 von MSI. Da sie keiner Nvidia-NDA unterliegen, haben sie ein Review vorab veröffentlicht.
RTX 2070: Review vorab veröffentlicht
Die Review-Industrie hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Waren früher noch die ersten Reviews erst nach einem Marktstart verfügbar, gibt es heute einen genauen Zeitplan und viele Marketingstrategien, um neue Produkte ordentlich zu bewerben. Üblich sind dabei auch sogenannte Non Disclosure Agreements, kurz NDAs. Wer diese unterschreibt, erhält oftmals bereits vor einem Launch Zugriff auf Informationen. So hält es auch Nvidia und verschickt bereits vor dem Launch Testsamples von Grafikkarten, damit bekannte Medien und Reviewer bereits im Vorfeld ordentlich testen können. Diese ausführlichen Tests erscheinen meist kurz vor oder beim Launch eines Produkts.
Wer jedoch kein NDA unterschreibt, erhält auch vorab keine Informationen oder Testsamples, weder von Nvidia, noch von den Boardpartnern. So hat auch HardOCP das Nvidia-NDA nicht unterschrieben und erhielt folglich keine Testsamples in Form der Founders Edition. Durch gute Beziehungen konnte sich die Techseite jedoch eine MSI RTX 2070 Gaming Z bereits vorab über den Retail-Handel besorgen. Der Vorteil eines nicht unterschriebenen NDAs ist jedoch auch, dass man sich nicht an Fristen oder ähnliches halten muss. Demnach hat HardOCP gestern bereits einen ausführlichen Bericht zur MSI RTX 2070 Gaming Z veröffentlicht, während die NDA erst am 16.10.2018 um 15.00 Uhr deutscher Zeit fällt.
Größter Gegner: die GTX 1080
Das recht ausführliche Review der Grafikkarte zeigt, dass der Hauptgegner wohl die GTX 1080 der Vorgängergeneration Pascal ist. Damit setzt sich das Bild fort, dass der Sprung von Pascal auf Turing bei weitem nicht so groß ist wie von Maxwell auf Pascal. Damals schlug die GTX 1070 selbst die GTX 980 Ti. Zum Testen hat HardOCP die Spiele Shadow of the Tomb Raider, Far Cry 5, Kingdom Come Deliverance, Wolfenstein 2 The New Colossus, Mass Effect Andromeda, Gears of War 4, Desus Ex Mankind Divided und Battlefield 1 herangezogen. Als Systemunterbau kam ein Gigabyte Aorus Z270X Gaming 7 mit auf 5 GHz übertaktetem Intel Core i7-7700K und Windows 10 Pro mit dem aktuellsten 416.16 WHQL-Treiber zum Einsatz. Die Gegner für die MSI RTX 2070 Gaming Z waren die MSI GTX 1080 Gaming X und die Asus ROG Strix Radeon RX Vega 64 Gaming OC. Getestet wurde in den Auflösungen WQHD (2.560×1.440) und UHD (3.840×2.160).
Im Test zeigt sich, dass die RTX 2070 im Vergleich zu den anderen Grafikkarten immer besser abschneidet. So ist sie der GTX 1080 auf WQHD im Schnitt um 12,28 Prozent voraus, in UHD um 13,02 Prozent. Der RX Vega 64 ist sie sogar 16,82 Prozent auf WQHD und 15,90 Prozent in UHD voraus. Die größte Leistungssteigerung gelingt der RTX 2070 gegenüber der GTX 1080 bei Deus Ex Mankind Divided auf UHD, wo sie 19,2 Prozent schneller ist. Auch die RX Vega 64 kann sie in diesem Spiel bei UHD-Auflösung mit einem Vorsprung von 25,65 Prozent abhängen.
Insgesamt etwas enttäuschend
Generell ist die Leistung der RTX 2070 jedoch etwas enttäuschend. Bei der getesteten Version handelt es sich um eine MSI Gaming Z, welche wohl als absolute Highend-Grafikkarte durchgeht. Sie ist auch mit dem A1-Chip ausgestattet, welcher höher taktbar ist. Die Grafikkarte soll für einen Preis von 599 US-Dollar erhältlich sein. Auch die Founders Edition der RTX 2070 kostet 599 US-Dollar, während die günstigen Modelle mit schlechter taktbarem Chip ab 499 US-Dollar starten sollen. Bedenkt man die aktuellen Preise der GTX 1080, erhält man zwar etwas mehr Leistung fürs gleiche Geld, der Sprung ist jedoch eher gering. Auf die Raytracing-Fähigkeiten ging HardOCP aufgrund fehlender Benchmarks nicht ein, auch für DLSS fehlen derzeit entsprechende Anwendungsfälle. Besonders DLSS könnte ein interessanter Anwendungsfall für die RTX 2070 werden.
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