Die KFA2 GTX 1070 ti EX ist derzeit eine der günstigsten GTX 1070 ti auf dem Markt. Für den Preis bekommt man dennoch ordentliche Technik.
GTX 1070 ti – Nvidias günstigere GTX 1080
Es ist schon eine komische Angelegenheit. Die GTX 1070 ti ist für Nvidia ein absolutes Erfolgsmodell geworden. Gedacht war sie eigentlich als Antwort auf AMDs RX Vega 56. Gewildert hat Nvidia jedoch hauptsächlich bei den eigenen Grafikkarten, und zwar im Gebiet der GTX 1080. Denn als die 1070 ti auf den Markt kam, war der Mining-Boom gerade auf einem erneuten Höhepunkt. AMD kam mit dem Produzieren seiner RX Vega-GPUs nicht hinterher, entsprechend gingen die Preise durch die Decke. Und Nvidia konnte einfach deutlich schneller produzieren.
Heute stehen die Aktien natürlich etwas anders. Die RX Vega 56 hat sich vom Preis her ungefähr an die 1070 ti angenähert. Auch die Verfügbarkeit und die Modellauswahl ist deutlich besser geworden. Das gleiche gilt jedoch auch für die 1070 ti. In Europa gibt es mittlerweile 35 verschiedene Modelle der unterschiedlichsten Hersteller zu kaufen. Eine weitere Besonderheit gibt es für die Karte zusätzlich. Durch die technische Nähe zur GTX 1080 hat Nvidia den Boardpartnern untersagt, die Karte bereits von Werk aus zu übertakten. Daher sind auch die günstigen Karten oft auf Augenhöhe mit teuren Highend-Modellen. Eine solche günstige Karte haben wir heute im Test.
Die KFA2 GTX 1070 ti EX im Video
Technische Daten
Die KFA2 GTX 1070 ti EX kommt wie jede andere 1070 ti mit 2.432 Shadern, 152 Textureinheiten und 64 Rasteroperatoren. Damit ist sie fast auf dem Level einer GTX 1080 mit 2-560 Shadern, 160 TMUs und 64 ROPs. Der Basistakt liegt wie bei jedem 1070 ti-Modell bei 1.607 MHz, der Boosttakt bei 1.683 MHz. Auch bei der Stromversorgung gönnt Nvidia der 1070 ti die 180 Watt des großen Bruders. KFA2 führt diese für bessere Übertaktbarkeit noch dazu mit zwei Anschlüssen aus, einmal als 6- und einmal als 8-Pin. Intern hat der Hersteller sieben Phasen verbaut, fünf für die GPU, zwei für den Speicher. Lediglich beim Speicher ist die GTX 1070 ti der GTX 1080 unterlegen und bietet lediglich 8 Gigabyte GDDR5-Speicher, was sich auch in der Speicherbandbreite niederschlägt. So liegt diese nur bei 256 GB/s, während die Speicherbandbreite der 1080 bei 320 GB/s liegt. Anschlussseitig gibt es drei Displayport 1.4-Anschlüsse, einen HDMI 2.0-Port und einen DVI-D-Port.
GTX 1070 | GTX 1070 ti | GTX 1080 | |
---|---|---|---|
Chip | GP104-200-A1 | GP104-350-A1 | GP104-400-A1 |
Shader-Einheiten | 1.920 | 2.432 | 2.560 |
TMUs | 120 | 152 | 160 |
ROPs | 64 | 64 | 64 |
Basistakt | 1.506 Mhz | 1.607 MHz | 1.607 MHz |
Boosttakt | 1.683 MHz | 1.683 MHz | 1.733 MHz |
SP-GFLOPs | 6.463 | 7.800 | 8.873 |
Speichermengen | 8 GB GDDR5 | 8 GB GDDR5 | 8 GB GDDR5X |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 256 GB/s | 256 GB/s | 320 GB/s |
Leistungsaufnahme | 150 Watt | 180 Watt | 180 Watt |
Preis | ab ca. 400€ | ab 469€ | ab ca. 500€ |
Design
Das Design der KFA GTX 1070 ti EX kann man als schlicht, aber dennoch edel beschreiben. So kommt die GPU mit zwei 100mm-Axiallüftern und einem zwei Slot hohen Kühler daher. Die Abdeckung des Kühlers ist in mattem schwarz gehalten und aus Kunststoff gefertigt. Der Kühler erinnert uns stark an das Design der Asus Strix-Karten, wirkt sonst aber schlicht und fast etwas langweilig. Die Lüfterblätter werden von hinten mit roten LEDs beleuchtet. Auf der sichtbaren Seite findet sich der GeForce-Schriftzug von Nvidia, welcher ebenfalls mit LEDs hinterlegt ist. Der Schriftzug lässt sich im Gegensatz zur Lüfterbeleuchtung auch durch KFA2s eigene Software namens Xtreme Tuner Plus steuern. Leider ist die Karte nicht zu Asus Aura Sync oder MSI Mystic Light kompatibel, weshalb die RGB-LEDs nicht zentral steuerbar sind.
Auf der Rückseite verbaut KFA2 eine Backplate aus Aluminium, was unserer Meinung nach eine weitere deutliche Aufwertung des Designs darstellt. Nicht viele so günstige Grafikkarten kommen mit einer Backplate. Hier findet sich einerseits erneut der GeForce GTX-Schriftzug, andererseits der Hinweis, dass die Backplate im Betrieb heiß werden kann.
Leistungstest
Unser Testsystem
Als Testsystem verwenden wir unser Referenzsystem mit folgenden Komponenten:
Komponente | Produkt |
---|---|
Prozessor | Intel Core i7-7700K |
Mainboard | MSI Z270 Gaming M7 |
Arbeitsspeicher | Crucial Ballistix Elite 3000 MHz 32 GB |
Grafikkarte | KFA2 GTX 1070 ti EX |
SSD | WD Black 500 GB |
Netzteil | be quiet! Dark Power Pro 1000 Watt |
Gehäuse | be quiet! Dark Base 700 |
Wärmeleitpaste | Thermal Grizzly Kryonaut |
Kühler | Noctua NH-D15 |
Belüftung | 2x 140mm im Frontpanel 1x 140mm an der Rückwand Lüfter: be quiet! Silent Wings 3 |
Betriebssystem | Windows 10 Home |
Die Umgebungstemperatur lag während der Tests auf 24 Grad Celsius.
Übertakten
Da die GTX 1070 ti grundsätzlich von Nvidia beim Takt out of the box eingeschränkt ist, sind alle Grafikkarten, egal von welchem Boardpartner, grundsätzlich gleich getaktet. Entsprechend groß ist also auch das Übertaktungspotenzial und dadurch ein Quäntchen Extraleistung. Insgesamt lässt sich die Karte sehr gut übertakten. So konnten wir die Grafikeinheit selbst von 1.683 MHz Boosttakt auf 2.113 MHz übertakten. Der Speicher schaffte es von 4.000 MHz auf ganze 4.412 MHz. Ein sattes Leistungsplus ist damit durchaus gegeben. Einen noch höheren Takt konnten wir aus der Karte stabil nicht kitzeln, da spielt dann wohl die Spannungsversorgung nicht mehr mit. Der Kühler hätte wohl problemlos einen noch höheren Takt vertragen.
Temperatur und Lautstärke
Unsere Temperatur- und Lautstärketests haben wir ebenfalls im übertakteten Zustand durchgeführt, um die Karte an die Grenzen zu treiben. Dabei kann der gut durchdachte Kühler von KFA2 seine Leistung deutlich zeigen. Trotz Übertaktung stieg die Temperatur unserer 1070 ti EX niemals über 74 Grad Celsius. In Spielen liegt die Temperatur typischerweise bei der 70 Grad-Marke. Lediglich im Furmark und im Fire Strike näherte sich die Temperatur an die 74 Grad-Marke an. Der Kühler leistet dabei gute Arbeit und ist in unserem Dark Base 700 nur leicht zu hören. Selbst im Furmark drehen die Lüfter nie über 60 Prozent. Unter Spielelast hingegen können wir die GPU nur schwer von unseren Gehäuselüftern unterscheiden. Im IDLE und unter 45 Grad Celsius Temperatur schalten sich die Lüfter generell ab und erzeugen dadurch überhaupt kein Geräusch mehr. Spulenfiepen oder andere Störgeräusche konnten wir ebenfalls keine vernehmen.
Benchmarks
Als Benchmarks haben wir Software von 3DMark verwendet. Dabei haben wir konkret einen Time Spy-Test und einen Fire Strike-Test durchgeführt. Wir haben sowohl mit den Standardtaktraten als auch mit dem maximal möglichen Übertaktungsergebnis gebenchmarkt.
Da die KFA GTX 1070 ti EX grundsätzlich out of the box genauso wie jede andere GTX 1070 ti getaktet ist, sind die Ergebnisse entsprechend ähnlich. Ohne Übertaktung erreichen wir beim Grafikscore 7.212 Punkte in Time Spy und 21.314 Punkte in Firestrike. Übertaktet erreichten wir in Time Spy einen Score von 7.689 Punkten und 22.370 Punkte in Fire Strike. Die Übertaktung zahlt sich rein aus der Warte der Benchmarks damit durchaus aus. Dabei liefen die Benchmarks jeweils problemlos durch.
Spieleleistung
Auch in Spielen glänzt die GTX 1070 ti und kann hier auch ihr volles Übertaktungspotenzial ausspielen. In den typischen ESport-Spielen ist diese Grafikkarte natürlich absoluter Overkill. So erreicht man in Fortnite auf Full HD und Ultra-Einstellungen problemlos 130 FPS, auf Standardtakt sind es 115 FPS. Auch in Battlefield 1 macht die 1070 ti EX auf Ultra eine gute Figur und erreicht übertaktet problemlos 140 FPS. Im Standardtakt erreicht die Karte ebenfalls gute 120 FPS. In PUBG auf Ultra-Settings erreicht die Karte im Schnitt 110 FPS übertaktet und gute 95 FPS auf Standardtakt. Auch in grafisch aufwändigeren Spielen wie The Witcher 3 erreicht die KFA2 GTX 1070 ti EX über 100 FPS auf Standardtakt und ganze 115 FPS im übertakteten Zustand.
Fazit
Für 429 Euro bekommt man ein äußerst gutes Gesamtpaket von KFA2 geliefert. Die GTX 1070 ti EX kann mit einem guten Kühler, einem schlichten Design und generell guten Werten überzeugen. Der Kühler ist potent genug, auch ein Overclocking für mehr Leistung wegzustecken und wird dabei weder laut noch zu heiß. Einziger Minuspunkt aus unserer Sicht ist die LED-Beleuchtung, welche bei den Lüftern nicht und auf der Seite nur mit KFA2-Software und nicht mit der Mainboardsteuerung verändert werden kann. Ansonsten kann man für derzeit 429 Euro absolut nichts falsch machen. Für diesen Preis und die gezeigte Leistung hat sich die KFA2 GTX 1070 Ti auch unseren Preis-Leistungs-Award verdient!
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