Kühlung des MacBook Pro 2018 zu schwach für Core i9

Apple MacBook Pro 2018
(Bild: Apple)

Aktuell häufen sich die Berichte, dass das neue MacBook Pro 15 Zoll Hitzeprobleme habe. Die Kühlung sei zu schwach für die sechs Kerne des Core i9-8950HK.

Neue MacBooks jetzt mit Sechskernern

Apple hat vor einigen Tagen die neuen MacBook Pro-Modelle, Jahrgang 2018, vorgestellt. Die größte Änderung neben einer neuen Tastatur spielt sich dabei im Inneren der Geräte ab. So gibt es neben der doppelten Menge Arbeitsspeicher jetzt auch noch einmal die doppelte Menge SSD-Speicher. Noch wesentlicher ist jedoch das Upgrade auf neue Prozessoren. So gibt es erstmals im 13 Zoll-Modell einen Vierkerner, während im 15 Zoll-Modell ab jetzt Sechskerner bis hinauf zum Intel Core i9-8950HK verbaut sind. Dieser Sechskerner macht jetzt jedoch Probleme.

Apple bezwingt den Core i9 nicht

Denn die Kühlung des größeren Fünfzehnzöllers ist scheinbar nicht auf die Abwärme des Prozessors ausgelegt. Den Stein ins Rollen brachte der YouTuber Dave Lee, welcher das neue MacBook in der vollausgestatteten Variante gegen sein Vorjahresmodell, ebenfalls die Top-Version, antreten ließ. Dabei stellte sich heraus, dass das neuere Gerät mit Intel Core i9-8950HK trotz mehr Kernen und mehr Takt länger zum Rendern eines Videos brauchte. Die Render-Zeit stieg von 35 auf 40 Minuten. Grund dafür ist Thermal Throttling, also das Langsamerwerden des Prozessors wegen zu hoher Wärmelast.

Der neue Intel Core i9-8950K dürfte dabei jedoch eigentlich keine Probleme machen. Er ist wie sein Vorgänger auf 45 Watt TDP spezifiziert. Im Test von Dave Lee zeigte sich jedoch, dass der Prozessor, der eigentlich auf 2,9 GHz Standardtakt und 4,8 GHz Turbo takten sollte, sich auf über 100 Grad Celsius erwärmte und dadurch auf gut 2,2 GHz heruntergetaktet wurde. Ein Test von notebookcheck.com mit dem Einsteiger-15 Zoll-MacBook Pro mit Intel Core i7-8750H und ebenfalls sechs Kernen zeigt das gleiche Bild. Hier taktet sich der Prozessor gar auf 1,8 GHz herunter.

Schlecht eingestellt, Apple

Dabei liegt es allerdings wohl nicht an den Prozessoren, die mehr Wärme erzeugen, sondern an einer schlechten Einstellung der Limits. Intel spezifiziert die Prozessoren wie die Vorgänger mit 45 Watt. Wie die Notebookhersteller die Powerlimits dann einstellen, ist jedoch deren Sache. Das angegebene TDP-Limit ist nämlich nur für den Basis-, jedoch nicht für den Turbotakt spezifiziert. Doch selbst mit dem Basistakt scheint Apple bereits Probleme zu haben. Dieses Problem ließe sich jedoch wohl mit einer Anpassung der Lüftersteuerung beheben, sofern das MacBook überhaupt genügend Kühlreserven aufweist. Der Prozessor an sich sollte nicht das Problem sein, da Notebooks wie das Dell XPS 15 (9570) mit dem gleichen Prozessor rechnen und dabei keine Hitzeprobleme aufweisen.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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