Die HEDT-Plattform von AMD, Ryzen Threadripper, geht nicht nur in die zweite Runde. Geleakte Roadmaps zeigen, dass 2019 eine dritte Generation und 2020 bereits eine vierte Generation kommen soll. Ein interessantes Detail dabei: alle sollen den TR4-Sockel nutzen und rückwärtskompatibel sein.
Die Threadripper-Erfolgsgeschichte
AMD legt mit seiner Prozessorgeneration einen Erfolg nach dem anderen hin. Nicht nur Ryzen ist äußerst beliebt, auch die zusätzlich und äußerst unerwartete HEDT-Prozessorplattform namens Ryzen Threadripper auf dem TR4-Sockel ist gut im Markt angekommen. Dabei handelte es sich bei der Highend-Plattform zuerst um eine Art privates Projekt von AMD-Mitarbeitern. Diese haben zuerst in ihrer Freizeit an einem Consumer-Ableger von den geplanten Epyc-Prozessoren gearbeitet. Zur Kostenersparnis wurde der gleiche Sockel und die gleiche Größe verwendet. Generell sind viele Features von Epyc in Threadripper enthalten. AMD selbst fand das Konzept seiner Mitarbeiter so gut, dass es den neuen Prozessortyp tatsächlich produzierte. Ryzen Threadripper war geboren. Mit bis zu 16 Kernen für unter 1000 Euro und einer äußerst leistungsfähigen Plattform mit 64 PCIe-Lanes hat AMD alles richtig gemacht, um auch gegen Intels Skylake-X bestehen zu können.
Auch AMD selbst dürfte von der Plattform überzeugt sein. Das zeigen die letzten Leaks von Informatico Cero. In der Roadmap werden nicht nur weitere Genrationen des HEDT-Ablegers genannt, es gibt auch konkrete Informationen zur Kompatibilität.
TR4 und AM4 bleiben bis 2020
Eine sehr positive Nachricht gibt es für alle Aufrüster. Wer mit den Generationen auch seinen Prozessor auf dem alten Board nutzen will, hat bei AMD sehr gute Karten. Bis 2020 sollen sowohl der Ryzen-Sockel AM4 als auch der Threadripper-Sockel TR4 bleiben. Die Prozessoren sollen jeweils rückwärtskompatibel sein. Dazukommende neue Features werden zwar weiterhin nur von einer Kombination aus neuem Prozessor und neuem Mainboard unterstützt, die generelle Funktionalität soll jedoch bleiben. Am letzten Leak der neuen Pinnacle Ridge-Generation von Ryzen sieht man das ganz gut. Denn nur die neuen 400er-Boards unterstützen XFR2 Enhanced und Precision Boost Overdrive. Wie sich das bei Threadripper auswirken wird, ist noch unbekannt.
Jedes Jahr neue Prozessoren
Die Roadmap zeigt auch, welche Prozessoren wir in Zukunft noch erwarten können. 2018 soll noch die zweite Generation, schlicht „Threadripper 2nd Gen“ genannt, parallel mit Pinnacle Ridge starten. Diese basiert ebenso wie der Ryzen-Ableger auf dem 12nmLP-Verfahren, welches AMD „Zen+“ nennt. 2019 soll bereits die nächste Generation namens „Castle Peak“ herauskommen. Diese soll bereits mit dem 7nm-Verfahren „Zen 2“ gefertigt werden. Im selben Jahr kommen mit der selben Technik auch die Ryzen-CPUs namens „Matisse“ und die APUs namens „Picasso“ auf den Markt, die Pinnacle Ridge und Raven Ridge ersetzen sollen.
Keinen Namen gibt es noch für die 2020 erscheinende HEDT-Plattform. Diese wird in der Roadmap lediglich „NG HEDT“ genannt, was wahrscheinlich „Next Generation High End DeskTop“ bedeutet. Der Matisse-Nachfolger hingegen heißt „Vermeer“, während auf Picasso „Renoir“ folgt.
Verbesserungen im Fertigungsprozess und auf der Plattform
AMD folgt mit dieser Herangehensweise einem neuen Schema. Demnach kommt immer eine Generation mit neuer Technik heraus. Die jetzt launchende Generation ist lediglich eine Verbesserung der alten Generation und bringt in Details mehr Leistung. Ab 2019 kommt die 7nm-Fertigungstechnik und damit ein deutlicher Leistungssprung. Threadripper könnte auch mit mehr Kernen kommen. Wahrscheinlich ist auch, dass zumindest die HEDT-Plattform bereits ab diesem Zeitpunkt PCIe 4.0 unterstützt. Auch DDR5 könnte ein Thema werden. Im Jahr 2020 dürfte dagegen wieder eine Verbesserung von Zen 2 anstehen. AMD könnte in dieser Zeit auch bereits auf eine neue Fertigungstechnik, möglicherweise 5nm, setzen.
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