Skylake-X und Kaby Lake-X – Intels neue Profiplattform

Intel Core i9-9980XE i9-9990XE
(Bild: Intel)

Intel hat anlässlich der Computex 2017 in Taipeh alle Informationen zu Skylake-X und Kaby Lake-X veröffentlicht. Die Computex steht im Zeichen des Konkurrenzkampfs zwischen den beiden größten Prozessorherstellern. AMD hat in Taipeh Threadripper an den Start gebracht (genaue Informationen hier) und da AMD Intel schon mit der Ryzen-Prozessorpalette ein ordentlicher Dorn im Auge wurde, gilt es, etwas konkurrenzfähiges entgegenzustellen. Die Antwort auf Threadripper ist Skylake X.

18 Kerne, i9 und neues Namensschema

Schon seit längerem als Gerücht im Umlauf wurde auf der Computex bestätigt, dass Intel einen Prozessor mit 18 physischen Kernen und 36 Threads herausbringen wird. Der neue Prozessor hört auf den Namen Intel Core i9-7890XE, hat 165 Watt TDP und leistet mehr als 1 TFlops. Er beherrscht 44 PCIe 3.o-Lanes und Technologien wie Intels AVK-512 Befehlssatzerweiterung.

Eine interessante Neuerung trägt sich beim Namensschema zu. So gibt es nicht nur Skylake-X, sondern auch Kabylake X. Die Kaby Lake X-Prozessoren basieren auf der aktuellen Kaby Lake-Generation mit vier Kernen des Sockels 1151, arbeiten aber mit dem neuen Sockel 2066 zusammen. Skylake-X hingegen ist die neue, von der Serverreihe Slykale-SP-Xeon abgeleitete, Prozessorfamilie, welche erstmals auftritt. Sie soll mit 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18 Kernen im Topmodell auftreten. Um die neuen Prozessoren für HEDT (HighEnd DeskTops) besser abgrenzen zu können, tragen alle Skylake-X-Modelle ab zehn Kernen das i9-Präfix. Die beiden Prozessoren mit sechs und 8 Kernen heißen weiterhin i7.

Kaby Lake-X

Um die Plattform universeller nutzen zu können, hat Intel auch weitere Prozessoren mit Kaby Lake-Technologie vorgestellt. Die beiden Prozessoren heißen Core i5-7640X und Core i7 7740X und arbeiten beide mit dem Chipsatz X299 und 2066 zusammen. Dies erlaubt eine bessere Aufrüstbarkeit, sollte der Prozessor zu schwach werden. Mit Preisen von 242 (i5) und 339 (i7) US-Dollar sind die Kaby Lake-X-Modelle im Privatkundensektor einzuordnen. Geschraubt wurde vor allem an der TDP. Diese beträgt nun 112W im Vergleich zu Kaby Lake, bei der nur 95W verwendet werden dürfen.

X299 als neuer Chipsatz, 2066 als Sockel

Als Chipsatz kommt sowohl für Skylake-X als auch für Kaby Lake-X der neue X299-Chipsatz zum Einsatz. Dieser ist eng mit dem 200er-Chipsatz der Kaby Lake-Prozessoren verwandt. Er bietet bis zu 44 PCIe 3.0-Lanes und vier RAM-Speicherkanäle für die i9-Prozessoren. Die Kaby Lake-X-Prozessoren hingegen erhalten nur 16 vom Prozessor ausgehende PCIe 3.0-Lanes und auch nur zwei Speicherkanäle. Auch die i7-Modelle von Skylake-X erhalten jeweils nur 28 statt der vollen 44 Lanes, jedoch bereits alle RAM-Speicherkanäle. Durch die Quad-Channel-Belegung sind die meisten Mainboards daher mit acht DIMM-Slots für Arbeitsspeicher ausgestattet. Insgesamt sind so wahrscheinlich 128GB Arbeitsspeicher maximal möglich.

Als Sockel kommt für alle Prozessoren der LGA-2066-Sockel zum Einsatz. Dieser bietet mit 2.066 Pins mehr Platz, jedoch bei weitem nicht so viel Platz wie AMD’s Threadripper mit seinen 4.094 Pins. Ein Vorteil davon dürfte jedoch sein, dass sich vorhandene Kühllösungen weiterhin montieren lassen. Ein Statement gibt es dazu jedoch noch nicht.

Mainboards für X299 vorgestellt

Ebenfalls auf der Computex wurden von allen großen Herstellern insgesamt 26 Mainboards für X299 vorgestellt. Die Palette reicht hier von Einstiegsmainboards, die wahrscheinlich für Kaby Lake-X gedacht sind, bis hin zu Deluxe-Mainboards wie dem ASUS ROG Rampage VI Extreme oder dem MSI X299 SLI Plus ist alles dabei.

Preise fix, teilweise bereits lieferbar

Die Preise für die neue LGA 2066-Plattform wurden von Intel bereits veröffentlicht und reichen von 242 US-Dollar für den kleinen Core i5-7640X bis hin zu 1999 US-Dollar für den Core i9-7980X Extreme (näheres in der Liste). Auffällig ist, dass sich die Preise deutlich nach unten orientiert haben, wodurch der neue Achtkerner bereits ab 599 US-Dollar zu haben sein wird. Das bedeutet eine Senkung im Vergleich zum Vorjahr von guten 500 US-Dollar. Intel reagiert damit auf Threadripper und Ryzen von AMD. Die Prozessoren bis zum Core i9-7900X sind bereits lieferbar. Alle Prozessoren darüber werden laut Intel „bald“ verfügbar sein. Gerüchte sprechen hier vom August 2017.

NameKerneThreadsTaktBoostTDPPCIe 3.0-LanesDDR4 KanälePreis
i5-7640X444,0 GHz4,2 GHz112W162242 US-$
i7-7740X484,3 GHz4,5 GHz112W162339 US-$
i7-7800X6123,5 GHz4,0 GHz140W284389 US-$
i7-7820X8163,6 GHz4,5 GHz140W284599 US-$
i9-7900X10203,3 GHz4,5 GHz140W444999 US-$
i9-7920X1224unbek.unbek.unbek.4441199 US-$
i9-7940X1428unbek.unbek.unbek.4441399 US-$
i9-7960X1632unbek.unbek.unbek.4441699 US-$
i9-7980XE1836unbek.unbek.165W4441999 US-$
Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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