Mining: Nvidia-Miningkarten gesichtet

GP-106-Miner von Expreview. (Bild: Expreview)

Neues von der Miningfront. Der GPU-Markt ist weiterhin leer – aber AMD reagiert nicht. Wer hingegen scheinbar schon reagiert, ist Nvidia. Auch mit deren GPUs lässt sich minen – wenn aktuell auch eher uneffizient. Eine amerikanische Seite hat nun neue Leaks zu den Mining-Versionen von GTX 1060 und GTX 1080 gefunden.

Weiter Engpass, Nvidia in den Startlöchern

Das Interesse am Mining von Kryptowährungen ist weiter ungebrochen. Aktuell gibt es einen kleinen Dämpfer im Markt, die Profitabilität ist aber selbst mit hiesigen Strompreisen noch immer sehr hoch. Das größte Problem ist aktuell der Engpass bei AMD-Grafikkarten. Die Modelle RX 580 und RX 570 sind fast nirgends zu bekommen. Auch die größeren Netzteile mit 1000 und 1200 Watt für Rigs mit 6 GPUs sind größtenteils vergriffen. Von AMD selbst gibt es kein Statement, dass sich an der aktuellen Marktlage etwas ändern könnte oder eigene Kontingente für Miner erstellt werden. Nvidia hingegen hat bereits eigene Mining-Versionen seiner Grafikkarten angekündigt. Diese wurden nun von der amerikanischen Website wccftech gesichtet. Konkret handelt es sich um Mining-Versionen der GTX 1060 und GTX 1080 mit den Pascal-Chips GP106-100 und GP104-100.

Miner mit RX 470-Grafikkarten. Vielleicht baue ich bald Nvidia-GPUs ein? (Bild: PCBC/Coininfo.at)

Gute Werte fürs Mining

Die Miningkarten enthalten dabei grundsätzlich die gleichen Chips und Speichermodule wie normale Gaming-Grafikkarten, bieten jedoch keine Display-Anschlüsse. Auch die Taktraten wurden speziell für die Miner angepasst. Das bietet einerseits den Vorteil, dass die Karten deutlich sparsamer, andererseits auch deutlich günstiger herzustellen sind. Einziger Wermutstropfen ist die auf 90 Tage eingeschränkte Garantie.

Die kleinere Version mit GP106-100-Chip soll 120 Watt TDP brauchen, 6GB VRAM und einen 6Pin-Stromanschluss haben. Sie soll dabei ca. 10% schneller pro Watt laufen als eine derzeitige GTX 1060 mit 3GB VRAM, was ca. 23-24 MH/s für Ethereum-Mining bedeuten würde. Zum Vergleich: die derzeit beliebteste Nvidia-Karte fürs Mining, die GTX 1070, schafft ohne Veränderungen 25 MH/s bei guten 130 Watt, voll optimiert sind bei 175-180 Watt Verbrauch auch 31-32 MH/s möglich. Die Zahl der Mining-1060 scheinen daher durchaus attraktiv.

Die 1080-Version mit GP104-100-Chip soll sogar bis zu 30% schneller pro Watt als die Non-Mining 1060 3G sein. Das würde ca. 39 MH/s für 180 Watt bei Ethereum-Mining bedeuten. Als Standard-Wert ohne Optimierung seitens der Miner ist dies schon eine ordentliche Ansage. Laut wccftech sollen sogar 60 MH/s mit voller Optimierung möglich sein, was ich persönlich aber bezweifle. Die Karte wird mit 180 Watt TDP erwartet, welche aus einem 8Pin-Stromanschluss kommen.

Vertrieb über Boardpartner, Preise bekannt

Den Vertrieb der Miningkarten und auch das Lüfterdesign sollen die Nvidia Boardpartner übernehmen. Derzeit bekannt ist, dass EVGA, Colorful, MSI und Inno3D die Miningkarten herausbringen sollen. Für den amerikanischen Markt sind auch bereits Preise (ohne MwSt.) bekannt. Diese liegen bei ca. 200$ für die 1060er- und ca. 350$ für die 1080er-Miningkarte. Sie sollen Ende Juni bzw. Anfang Juli erscheinen. Ob sie auch in Europa verkauft werden, ist unbekannt, aber auch unwahrscheinlich, da die EU eine Gewährleistungsfrist von zwei Jahren vorschreibt. Auch potenzielle Preise für Europa sind daher unbekannt.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

1 Kommentar

  1. Für Europäer ist das doch ein schlechter Deal. Ich kann mir die Standardkarte kaufen, und hab zwei Jahre Gewährleistung, während ich bei der Miningkarte aus den USA dann nur 90 Tage habe.

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