Der neue Mac Pro von Apple kostet bereits in der Basisversion 6.000 US-Dollar. Voll ausgestattet könnte die Workstation sogar die 50.000 US-Dollar knacken.
Neuer Mac Pro bekommt Top-Hardware
Apple hat auf der diesjährigen WWDC auch den neuen Mac Pro vorgestellt. Das Unternehmen wechselt dabei von einer Mistkübel-Form zu einem fast schon herkömmlichen Tower über, der an eine Käsereibe erinnert. Dadurch ist deutlich performantere Hardware möglich. Apple setzt dabei auf die Xeon W-Plattform. Das Basismodell kommt mit acht Kernen, es sind aber auch 12, 16, 24 und 28 Kerne möglich. Bei den Grafikkarten gibt es mit den sogenannten MPX-Modulen die Möglichkeit, insgesamt vier Radeon Pro Vega II-GPUs im Mac Pro zu installieren. Diese kommen jeweils mit 32 Gigabyte HBM2-Speicher. Für Videobearbeitung in Final Cut Pro X gibt es eine eigene FPGA-Erweiterungskarte, die Apple Afterburner nennt. Beim Speicher sind in der höchsten Prozessorkonfiguration bis zu 1,5 Terabyte Arbeitsspeicher möglich, beim Massenspeicher gibt es über zwei M.2-Slots insgesamt vier Terabyte. Die Stromversorgung stellt in jedem Mac Pro ein 1,4 Kilowatt-Netzteil sicher, die Kühlung läuft über drei Hochleistungslüfter in der Front.
Der ganze Spaß hat jedoch einen ziemlich hohen Preis. Bereits das Basismodell kostet 5.999 US-Dollar (vor Steuern wohlgemerkt). Dafür erhält man jedoch „nur“ einen Mac Pro mit Achtkern-Prozessor, 32 Gigabyte RAM, lächerlichen 256 Gigabyte SSD und einer Radeon Pro 580X. Die Komponenten sind im Vergleich mit der höchstmöglichen Ausstattung jedoch noch günstig.
Apple verwendet teure Hardwarekomponenten
Apple veröffentlicht wohl absichtlich noch keine Preise der höheren Konfigurationen. Diese könnten nämlich deutlich höher ausfallen als gedacht. Die höchste Version des Mac Pro von 2013 mit 12 Kernen, 64 Gigabyte RAM, zwei AMD FirePro D700 und einem Terabyte SSD-Speicher kostet bei Apple selbst nur gute 8.000 Euro. Da Apple mit dem neuen Mac Pro jedoch bereits bei 6.000 US-Dollar startet, erklimmen die Preise wohl ungeahnte Höhen. Baut man die Basisversion mit Produkten des regulären Markts nach, kommt man auf nur gute 2.500 Euro Preis. Natürlich stecken im Mac Pro mit den MPX-Modulen, der Kühllösung oder auch den Anschlüssen sehr spezielle Teile, der Aufpreis ist jedoch trotzdem exorbitant. In den besser ausgestatteten Versionen wird dieser Aufpreis wohl noch höher ausfallen.
Der Achtkern-Prozessor der Basisversion, ein Intel Xeon W-3223, kostet beispielsweise im regulären Handel gut 800 Euro, während das Topmodell mit 28 Kernen jedoch gut 5.000 Euro kostet. Der Aufpreis, den Apple dafür verlangen wird, wird wohl noch höher liegen. Die Grafikkarten mit ihren 32 Gigabyte HBM2-Speicher sind wohl ebenfalls nicht billig, noch dazu, weil die MPX-Module extra für den Mac Pro entwickelt wurden. Wir rechnen mit gut 3.000 US-Dollar Aufpreis für die Radeon Pro Vega II-GPUs, pro Stück natürlich.
Ähnlich sieht es dann wohl beim Arbeitsspeicher aus. Bei vergangenen Produkten kostete ein Speicherupgrade von 32 auf 64 Gigabyte bereits 480 Euro (aktueller iMac Pro), auf 256 Gigabyte Speicher kostet das Upgrade sogar 6.240 Euro. Ein Upgrade auf 1,5 Terabyte Speicher könnte deshalb gut 25.000 Euro kosten, wenn man den Preis von 128 Gigabyte ECC-Speichermodulen als Basis der Berechnungen verwendet. Auch SSD-Upgrades lässt sich Apple für gewöhnlich fürstlich bezahlen. Beim iMac Pro kostet das Upgrade von einem Terabyte SSD-Speicher auf vier Terabyte ganze 2.880 Euro.
Mac Pro mit Vollausstattung könnte über 50.000 US-Dollar kosten
Summa summarum kommt der neue Mac Pro in der Vollausstattung problemlos an ein Mittelklassefahrzeug heran. Vor allem der Arbeitsspeicher, der Prozessor und die Grafikkarten treiben den Preis in die Höhe. Uns würde es daher nicht wundern, wenn Apple mit dem neuen Mac Pro die 50.000 US-Dollar-Marke knackt. In Europa sind die Preise erfahrungsgemäß sogar noch etwas höher. Ganz konkret wissen wir es dann im Herbst, wenn das neue Arbeitstier von Apple auf den Markt kommt.
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