Ein neuer Leak zeigt erstmals den neuen Kaby Lake-G-Prozessor mit integrierter AMD-GPU. Ein weiteres Detail: die Grafikeinheit ist scheinbar eine „kleine“ Vega 11.
Intel und AMD vereinen sich
Vor längerer Zeit zeichnete sich schon ab, dass es eventuell bald eine Intel-CPU mit einer AMD-Grafikeinheit geben könnte. Diese Woche folgen die Ereignisse Schlag auf Schlag. AMD und Intel kündigen gemeinsam Kaby Lake-G an. Der Prozessor enthält eine eigene Radeon-GPU. Kurz darauf gibt AMD bekannt, den eigenen Grafik-Chef, Raja Koduri, entlassen zu haben. Koduris neuer Arbeitgeber: Intel. Der Prozessorhersteller kündigte gestern an, Koduri ab Dezember in leitender Funktion einzustellen. Wie viel Kalkül oder gar ein Kuhhandel beider Unternehmen hinter dem Weggang stecken, ist nicht bekannt und kann nur spekuliert werden. Der letzte Deal, aus dem die Kaby Lake-G-APU entstand, soll auch auf Raja Koduris Mist gewachsen sein.
Kaby Lake-G: ist das Vega 11?
Jetzt ist erstmals ein Bild einer verbauten Kaby Lake-G-APU im Forum von beyond3d.com aufgetaucht. Diese ist verlötet auf einem STX-Mainboad für Minirechner wie Intels Hauseigene NUCs zu sehen. Dass die APU für diese Art von Rechnern erschaffen wurde, scheint logisch. Auf dem Chip sitzt einerseits ein Kaby Lake-Prozessor, andererseits ein 4GB-HBM2-Stack und eine Vega-GPU. Die CPU und der HBM2-Stack sind mit Intels EMIB-Interconnect miteinander gekoppelt, die GPU per PCIe 3.0 x8 an den Prozessor.
Die CPU (links) wirkt auf dem Bild im Vergleich zur GPU mit HBM2-Stack direkt mickrig. Das bekräftigt die Theorie, dass es sich um eine sehr kraftvolle GPU handeln soll. AMD gibt dazu noch keine Informationen preis, einen logischen Schluss gibt es dennoch: es könnte sich um eine kleinere Version von Vega 11 handeln.
Benchmarks geleakt – auf Niveau der Playstation 4 Pro
Zur neuen APU gibt es bereits mehrere Benchmarks in diversen Datenbanken, inklusive 3DMark und Geekbench. Dort zeigt sich, dass die GPU mit 24 Compute Units und somit 1536 Stream-Prozessoren ausgestattet ist. Auch die 4GB HBM2-Speicher verdeutlichen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Vega 11 handelt. Die Benchmarks zeigen auch, dass die Taktrate über 1000 MHz liegen dürfte. Der Kaby Lake-Prozessor selbst hat vier physische Kerne mit aktiviertem Hyperthreading, was acht Threads ergibt und für eine sehr gute Performance sprechen dürfte. Die Taktraten sind in den Leaks auf 3,1 GHz Basis- und 4,1 GHz Boosttakt angegeben. Besonders die starke GPU mit bis zu 3,3 TFLOPs Leistung bringt die APU auf Augenhöhe mit Sonys Playstation 4 Pro.
Wann der Chip tatsächlich startet, wie viel die Produkte mit ihm kosten werden und wo er verbaut wird, ist derzeit noch unbekannt. Wahrscheinlich ist, dass Kaby Lake-G vor allem in den hauseigenen NUCs verbaut werden dürfte.
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