Nvidia vergleicht Leistung aller RTX-Grafikkarten mit Vorgängern

(Bild: Nvidia)

HotHardware hat ein Interview mit Tom Petersen von Nvidia geführt. Die Leistung der RTX 2080 (Ti) und RTX 2070 soll 40 Prozent über dem Vorgänger liegen.

Abseits von Raytracing: wie ist die Turing-Leistung?

Nvidias Turing-Generation kommt in genau drei Wochen endgültig auf den Markt. Der pompöse Launch im Vorfeld der Gamescom behandelte zwei Stunden lang eigentlich nicht die neuen Grafikkarten, sondern primär die Raytracing-Technologie. Erst die letzten paar Minuten der Keynote von CEO Jensen Huang beschäftigten sich mit den neuen Grafikkarten namens RTX 2080 Ti, RTX 2080 und RTX 2070. Dabei zeigte das Unternehmen keine Benchmarks und keine Leistung in herkömmlichen Spielen, sondern lediglich einen Vergleich für Raytracing.

Die meisten Gamer warten jedoch nicht auf Raytracing, da die Leistung noch verhältnismäßig gering ausfällt. Lediglich Enlisted läuft in 4K mit aktiviertem Raytracing auf über 90 FPS. Dem Druck der potenziellen Käufer entsprechend hat Nvidia dann im Nachhinein noch einen eher vagen Vergleich zwischen GTX 1080 und RTX 2080 veröffentlicht. Ganz lässt sich die Leistung der RTX-Grafikkarten im Bezug aufs Gaming ohne Raytracing jedoch noch nicht abschätzen. Jetzt hat Nvidias Director of Technical Marketing Tom Petersen in einem Interview konkretere Zahlen aller kommenden Grafikkarten im Vergleich zum Vorgänger genannt.

Tom Petersen: 35 bis 45 Prozent mehr Leistung im Vergleich zu Pascal

Im Interview mit HotHardware nennt Tom Petersen, angesprochen auf den Vergleich zwischen GTX 1080 und RTX 2080 einen Leistungsanstieg von 35 bis 45 Prozent aller Grafikkarten im Vergleich zum Vorgänger.

HotHardware :
“What can gamers expect? Let’s say a gamer has a 1080 now, could they expect a 2080 to be a faster card? Is the experience with current games going to be better?”

NVIDIA Director of Technical Marketing, Tom Petersen:
“That’s a great question. I think we could’ve done a little bit better on during the public announcement. Turing is a beast. It’s going to significantly improve the gaming experience on old games and it’s going to rock it when you adopt new technology…”

“We did share some data that showed a bunch of games and you’ll see the perf [performance] roughly somewhere between 35 to 45 percent better at roughly the same generation. So, 1080 Ti to 2080 Ti and of course that’s going to vary based on the game and based on the setting.”

 

HotHardware :
“Was können Gamer erwarten? Sagen wir, ein Gamer hat eine 1080, kann er erwarten, dass eine 2080 eine schnellere Karte ist? Ist die Spieleerfahrung in aktuellen Spielen besser?”

NVIDIA Director of Technical Marketing, Tom Petersen:
“Das ist eine gute Frage. Ich denke, wir hätten die öffentliche Präsentation etwas besser machen können. Turing ist ein Monster. Es wird die Gaming-Erfahrung in alten spielen deutlich verbessern und wird alles rocken, wenn man die neue Technologie (Raytracing, Anm.) akzeptiert und einbindet…”

“Wir haben ein paar Daten zu ein paar Spielen bereits veröffentlicht und man sieht, dass die Performance grob zwischen 35 und 45 Prozent im Vergleich zur Vorgeneration gestiegen ist. So ist es bei einer GTX 1080 Ti im Vergleich zu einer RTX 2080 Ti, die Leistung variiert natürlich je nach Spiel und Einstellungen. ”

(Transscript via wccftech/HotHardware, frei übersetzt von Florian Maislinger)

Zahlt sich ein Umstieg überhaupt aus?

Petersen deutet damit auf eine starke Leistungssteigerung bei allen Grafikkarten der RTX 2000-Generation hin. Sollte diese im Vergleich zur Vorgeneration von Pascal tatsächlich um 35 bis 45 Prozent steigen, ist die Mehrleistung von Turing durchaus bemerkenswert. Eine solche Leistungssteigerung sind wir jedoch auch von den vorherigen Generationen bereits gewohnt. Der Preis ist hingegen exorbitant gestiegen. Ob die Preise zum Marktstart dann fallen, wird sich noch zeigen müssen. Sollte der zuletzt geleakte Time Spy-Benchmark eine RTX 2080 zeigen, fällt die Leistungssteigerung geringer aus. Handelt es sich jedoch um eine RTX 2070, sind die Leistungszahlen durchaus beeindruckend. Potenzielle Käufer sollten aber auf jeden Fall unabhängige Benchmarks und den Marktstart abwarten. Entweder ist die Leistung ihr Geld wert oder die Preise sinken noch.