Intel Xe: neuer Leak zu Intel-GPUs, Topmodell mit 4.096 Shadern?

Intel Xe Arctic Sound Concept Cristiano Siqueira
(Bild: Cristiano Siqueira)

Mit Intel Xe steigt der Prozessorhersteller Intel auch in den GPU-Markt ein. Jetzt sind Codenamen und vermutlich auch erste technische Daten geleakt.

Intel Xe: erste dedizierte GPUs kommen 2020

AMD und Nvidia haben sich in den letzten 20 Jahren durch starke Entwicklungen und nicht zuletzt das Aufkaufen von anderen GPU-Herstellern zu den einzigen beiden Herstellern für dedizierte Grafikkarten entwickelt. Dadurch ist der Markt derzeit eher langweilig zu beobachten. Zwar stehen die beiden Unternehmen im starken Konkurrenzkampf, so wirklich profitieren tut der Kunde davon aber nicht. Ein gutes Beispiel sind die Turing-Grafikkarten, mit denen Nvidia vor allem die Preise nach oben korrigiert hat. AMD hat mit den neuen Radeon Navi-GPUs zwar etwas gegengelenkt, aber ebenfalls auf höhere Preise als erwartet gesetzt.

Ein dritter Hersteller für dedizierte Grafikkarten würde dem Markt also definitiv gut tun. Glücklicherweise übernimmt diese Rolle bald der Prozessorhersteller Intel. Der Weltmarktführer für Prozessoren steigt 2020 mit Intel Xe ebenfalls in den Markt ein. Dabei hat das Unternehmen nicht nur Enterprise-Anwendungen wie Streaming oder die Datacenter-Sparte im Visier, sondern auch den Endkundenmarkt. So kommen definitiv Intel Xe-Grafikkarten für Gamer auf den Markt. Dabei setzt Intel nicht nur auf die absatzstarke Mittelklasse, sondern auch auf Highend-Modelle. Auch im in CPUs integrierten Bereich kommt die Architektur als iGPU zum Einsatz.

Codenamen mit technischen Details aufgetaucht

Bis zum Jahr 2020 ist es nicht mehr so lange hin. Zwar ist ein genauer Termin für den Marktstart noch nicht bekannt, erste Details schaffen es aber schon in die weiten des Internets. So ist einem User des Anandtech-Forums in einem Test-Treiber etwas interessantes aufgefallen. Dort finden sich die Codenamen gleich mehrerer noch nicht veröffentlichter Produkte. Neben sieben Rocket Lake-Prozessoren, dem potenziellen Nachfolger der noch nicht veröffentlichten Comet Lake-Architektur, gibt es auch Einträge zu mehreren Gen 12-Grafikkarten, bei denen es sich um Intel Xe-GPUs handelt.

; DG1 HW
iDG1LPDEV = "Intel(R) UHD Graphics, Gen12 LP DG1" "gfx-driver-ci-master-2624"

; DG2 HW
iDG2HP512 = "Intel(R) UHD Graphics, Gen12 HP DG2" "gfx-driver-ci-master-2624"
iDG2HP256 = "Intel(R) UHD Graphics, Gen12 HP DG2" "gfx-driver-ci-master-2624"
iDG2HP128 = "Intel(R) UHD Graphics, Gen12 HP DG2" "gfx-driver-ci-master-2624"

Die Buchstaben „DG“ sollen dabei für „Discrete Graphics“ stehen, also dedizierte Grafikkarten, keine integrierte iGPU. Daneben finden sich die Angaben HP und LP, was für „High Power“ und „Low Power“ stehen soll. Während bei der ersten GPU ein „DEV“ als Suffix angegeben ist, hängen hinter den letzten drei Grafikkarten die Zahlen 128, 256 und 512. Dabei könnte es sich um eine technische Angabe handeln, mit der sich die Intel Xe-Grafikkarten unterscheiden. Möglicherweise ist die Anzahl der Execution Units gemeint. Sollte sich Xe an den vorherigen Grafikarchitekturen orientieren, wären in einer Execution Unit jeweils acht Shadereinheiten verbaut. Die drei High Power-Grafikkarten hätten demnach 1.024, 2.048 und 4.096 Shadereinheiten verbaut. Mit einer solchen Abstufung könnte Intel tatsächlich sowohl das Low-End, die Mittelklasse und den Highend-Bereich gleichzeitig bedienen.

Konkurrenz für Nvidia und AMD

Nachdem die geleakten Informationen bekannt wurden, hat Intel den Treiber sofort vom Netz genommen. Ob die Information also versehentlich oder bewusst vom Hersteller veröffentlicht wurde, ist schwierig zu beantworten. Sollte es sich bei den Modellen tatsächlich um Grafikkarten mit 1.024, 2.048 und 4.096 Shadern handeln, könnte Intel sehr wohl eine starke Konkurrenz zu AMD und Nvidia bilden. Das Unternehmen hat nicht nur sehr viel Erfahrung mit der Produktion von Prozessoren generell, sondern durch die iGPUs auch im Grafik-Bereich. Intel-Grafiken werden weltweit millionenfach eingesetzt, wenn auch nicht für Gaming. Dazu ist das Unternehmen mit über 100.000 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von über 70 Milliarden US-Dollar bei 21 Milliarden US-Dollar Gewinn im Jahr mehr als dreimal so groß wie AMD und Nvidia zusammen. Personell und technisch hätte Intel also sehr wohl das Zeug dazu, den Grafikkartenmarkt ordentlich aufzumischen.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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