Nvidia plant angeblich Turing-Refresh mit schnellerem Speicher als Gegner für AMD Navi

Nvidia Turing RTX 2070
(Bild: Nvidia)

AMD Navi soll den Grafikkartenmarkt wieder aufmischen. Als Gegner für die neuen GPUs plant Nvidia nun angeblich Turing-Grafikkarten mit schnellerem Speicher.

AMD Navi: Muss Nvidia zittern?

AMD steht derzeit vor dem Launch einer neuen Grafikkartengeneration. Diese trägt den Codenamen Navi und ist der eigentliche Nachfolger von Vega. Im Bezug auf die Leistung hat sich AMD allerdings ein anderes Gebiet ausgesucht. Während Vega sich dazu anschickte, auch gegen die GTX 1080 Ti anzutreten (und größtenteils versagte), hat das Unternehmen mit Navi andere Pläne. Die neue Grafikkartengeneration basiert weiterhin auf Graphics Core Next, bringt also keine bahnbrechende neue Architektur mit sich. Durch den 7nm-Fertigungsprozess steigt allerdings die Leistung. Alle bisherigen Leaks deuten darauf hin, dass Navi der Nachfolger im Geiste von Polaris wird und damit eher im Mittelklassebereich zuhause ist. Das vorläufige Topmodell, welches RX 3080 XT heißen könnte, soll so schnell wie die RTX 2070 sein, jedoch mit 330 US-Dollar auch deutlich günstiger. Darunter soll es weitere Abstufungen geben, die vor allem auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zielen.

Mit der Turing-Generation hat der Konkurrent Nvidia hingegen seine Vormachtstellung ausgenutzt. Das Unternehmen überflügelte mit der RTX 20-Serie AMD um Längen, diktierte aber auch neue Preise. So kostet das Flaggschiff namens RTX 2080 Ti weiterhin über 1.000 Euro, während der eigentliche Vorgänger GTX 1080 Ti für gut 750 Euro zu haben war. Die Leistung blieb hingegen überschaubar. Diese Steigerung im Preis war nur möglich, da AMD einfach keinen fähigen Gegner im Programm hatte. Selbst die im Februar gestartete Radeon VII kommt mit Glück nur an die RTX 2080 heran, was Gaming betrifft. Das Highend ist allerdings auch nicht der Markt, in dem das meiste Geld verdient wird, sondern der Mainstream-Sektor. Und genau hier will AMD mit Navi hin. Sollten die bisherigen Leaks stimmen, sollte sich Nvidia warm anziehen – oder weitere Produkte auf den Markt werfen.

Nvidia plant angeblich Turing-Refresh mit schnellerem Speicher

Spannenderweise gibt es genau jetzt bereits Hinweise auf solche Grafikkarten. Der YouTuber RedGamingTech hat in seinem letzten Video neben Informationen zu einem Ryzen 3000-Zwölfkerner auch über einen Turing-Refresh gesprochen. Nicht näher genannte Quellen haben ihm dazu einige Informationen zugespielt. Anders als der Name vermuten lässt soll jedoch kein neues Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen. Lediglich der Speichertakt des GDDR6-Speichers soll von aktuell 14 Gbps auf 16 Gbps erhöht werden. Aktuell sind oftmals 14 Gbps-Module des Herstellers Micron verbaut.

Während es am Anfang noch starke Probleme mit dem Speicher gab, soll sich die Lage wieder normalisiert haben. Micron hat den eigenen Speicher auch schon auf 20 Gbps getaktet, was jedoch eher eine Probe aufs Exempel darstellt. 16 Gbps-Speicher könnte daher durchaus ein Thema für einen Turing-Refresh sein. Bereits in der Vergangenheit hat Nvidia mit schnellerem Speicher gespielt. So hat das Unternehmen als Gegner zur RX 590 eine GTX 1060 mit GDDR5X-Speicher auf den Markt gebracht. Doch Abseits von schnellerem Speicher gibt es auch andere Möglichkeiten.

7nm-GPU oder RTX 2070 Ti?

Die derzeit starke Überlegenheit von Nvidia spiegelt sich sogar im Fertigungsprozess wieder. Während AMD mit Navi auf 7nm setzen wird, wird Turing noch im deutlich älteren 12nm-Node gefertigt. Das hält Nvidia aber nicht auf, hervorragende GPUs zu bauen. Mit der Technik vertraute Analysten haben deshalb schon vor einiger Zeit geäußert, dass eine 7nm-GPU des Unternehmens wohl ein weiterer Quantensprung im Bezug auf die Leistung sein könnte. Warum also nicht einfach eine 7nm-GPU auf den Markt bringen?

Das hat Nvidia wahrscheinlich nach dem Ende der Lebenszeit von Turing auch vor. Dieses ist allerdings frühestens 2020 erreicht, während Navi bereits diesen Sommer startet. Wie bereits bei der RX Vega 56, für die Nvidia kurzerhand eine GTX 1070 Ti als Gegner auf den Markt gebracht hat, könnte das Unternehmen einen ähnlichen Weg gehen und eine RTX 2070 Ti oder auch eine RTX 2060 Ti entwickeln und als Gegner positionieren. Ausreichend Platz zwischen RTX 2060 und 2070 bzw RTX 2070 und 2080 wäre jedenfalls. Eine RTX 2070 Ti könnte mit einem teildeaktivierten TU104-Chip der RTX 2080 arbeiten.

Für welche dieser Lösungen sich Nvidia schließlich entscheidet, kann nur die Zeit zeigen. Eine andere Möglichkeit wäre noch, einfach die Preise der aktuellen Produkte anzupassen. Sollten allerdings größere Differenzen zu den kommenden Navi-GPUs bestehen, könnte das nicht ausreichen.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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