AMD Ryzen 3000 kommt mit bis zu 12 Kernen und 4,6 GHz, Marktstart am 7. Juli

AMD hat auf der Computex 2019 die neue Ryzen 3000-Generation vorgestellt. Das Topmodell kommt mit 12 Kernen und 4,6 GHz Takt, Markstart: 7. Juli.

Ryzen 3000: mehr von allem

AMD hat heute auf der Computex 2019 die neue Generation der Ryzen-Prozessoren vorgestellt. Das Unternehmen erfüllte dabei einerseits die Erwartungen, hat aber wie bei Navi mit dem ein- oder anderen Detail überrascht. AMD beginnt wieder mit den Topmodellen. Anders als in den Leaks gibt es allerdings nicht bis zu 16 Kerne, sondern nur bis zu 12.

AMD betont, bei Zen 2 vor allem auf die intern verbesserten Strukturen geachtet zu haben. So ist die IPC tatsächlich um 15 Prozent gestiegen. Auch die Floatingpoint-Performance ist erneut gestiegen und hat sich im Vergleich zur ersten Zen-Generation verdoppelt. Wie bereits zuvor bestätigt kommt Zen 2 mit dem umfassenden Support von PCIe 4.0. Hier hat AMD auch einen Benchmark im Gepäck. 3DMark hat anlässlich des PCIe 4.0-Starts einen Benchmark entwickelt, der die Geschwindigkeit der Schnittstelle nutzen kann. In Verbindung mit einer neuen RX 5700-Grafikkarte hängt der Ryzen 7 3800X dabei ein Gespann aus i9-9900K und RTX 2080 Ti mit einer Differenz von gut 69 Prozent ab.

Zen 2 Computex 2019 Performance Increase Ryzen 3000
(Bild: PCBC/FM)

Auch beim Cache gibt es eine Neuerung. Dieser ist doppelt so groß. Beim Sockel hält AMD weiterhin an AM4 fest. Die interne Chipstruktur hat sich deutlich verändert. So gibt es jetzt einen zentralen Management-Chip und zwei kleinere Chiplets, die die eigentlichen Prozessorkerne beinhalten. Die Ryzen 7-Prozessoren haben jeweils ein Chiplet, während Ryzen 9 mit zwei Chiplets kommt.

Ryzen 9 3900X 7nm Computex 2019
Lisa Su mit dem Ryzen 9 3900X mit zwei Chiplets. (Bild: PCBC/FM)

Ryzen 9 3900X mit 12 Kernen und 4,6 GHz Takt, Ryzen 7 weiterhin mit 8 Kernen

Das neue Topmodell der Ryzen 3000-Serie trägt tatsächlich den Namen Ryzen 9. Die Produktfamilie ist neu und erweitert AMDs Portfolio nach oben. Der dazu releaste Prozessor heißt Ryzen 9 3900X und stellt das Topmodell dar. Der Prozessor hat anders als erwartet allerdings nur 12 Kerne. Die Basistaktrate liegt bei 3,8 GHz, der Boosttakt bei 4,6 GHz. Der kombinierte Cache hat eine Größe von 70 MB. Besonders herausragend ist jedoch die TDP. Diese liegt bei nur 105 Watt.

Für die Gamer wohl interessanter ist weiterhin die Ryzen 7-Serie. Hier hat AMD gleich zwei Modelle vorgestellt, den Ryzen 7 3700X und den Ryzen 7 3800X. Damit führt AMD nach einer Generation Pause wieder ein neues Topmodell oberhalb des 3700X ein. Beide Prozessoren kommen mit acht Kernen und 16 Threads. Die Taktraten sind im Vergleich zum Vorgänger deutlich gestiegen. Der Ryzen 7 3700X kommt mit 3,6 GHz Basis- und 4,4 GHz Boosttakt. Noch einmal eine Schippe drauf legt der Ryzen 7 3800X, der mit 3,9 GHz Basis- und 4,6 GHz Boosttakt kommt. Der Cache beider Prozessoren hat sich auf 36 MB verdoppelt. Wirklich besonders ist jedoch die TDP. Diese liegt beim 3700X bei nur 65 Watt, während der 3800X 105 Watt verbrauchen darf.

Gleiche Singlecore-Performance wie Intel

Besonders betont hat AMD auf der Keynote auch die Performance im Vergleich zu Intel. So hat das Unternehmen den Ryzen 7 3700X mit dem i7-9700K verglichen, während sich der Ryzen 7 3800X mit dem i9-9900K gemessen hat. Die Singlecore-Performance ist laut AMD dabei gleich hoch wie bei den Pendants von Intel. Der wahre Performancebringer ist allerdings die Multicore-Performance. Diese liegt beim Ryzen 7 3700X im Vergleich zum i7-9700K um 28 Prozent höher, der 3800X erreicht sogar 37 Prozent mehr Performance. Auch dem i9-9900K ist er um zwei Prozent überlegen. Wichtig dabei ist jedoch, dass sich diese Tests nur auf den Cinebench R20-Benchmark beziehen.

AMD Ryzen 3000 Computex 2019
(Bild: PCBC/FM)

Noch einmal eindrucksvoller war die Demonstration des Ryzen 9 3900X. Diesen verglich AMD mit dem Intel Core i9-9920X, welcher ebenfalls 12 Kerne besitzt. Diesen hängt der Ryzen 9 3900X um ganze 14 Prozent im Single- und sechs Prozent im Multicore-Test ab. Auch in Blender hat AMD die beiden Prozessoren verglichen. Beim Rendern des gleichen Bilds war der Ryzen 9 3900X um 18 Prozent schneller. Auch hier streicht AMD erneut die TDP heraus. Während der i9-9920X 165 Watt verbrauchen darf, liegt die TDP des Ryzen 9 3900X bei nur 105 Watt.

329, 399 und 499 US-Dollar Preisschild, Marktstart am 7. Juli

Einen weiteren Vergleich zieht AMD dann noch beim Preis. Während der i9-9920X bei uns ab 1.240 Euro erhältlich ist, verlangt AMD für den Ryzen 9 3900X nur 499 US-Dollar. Auch beim Ryzen 7 3700X und Ryzen 7 3800X ist die Preisstruktur ähnlich günstig. Der erstgenannte ist wie der Vorgänger für 329 US-Dollar zu haben, für etwas mehr Takt legt man beim 3800X dann 399 US-Dollar hin. Als Markstart hat AMD dann auch noch tatsächlich den bereits kolportierten 7. Juli in Anspielung auf 7nm bestätigt. Wie die Preise in Europa aussehen, ist noch unbekannt. Wir gehen aber davon aus, dass diese ähnlich wie die US-Preise sind.

Ryzen 3000 Ryzen 9 3900X Ryzen 7 3800X Ryzen 7 3700X Computex 2019 Release Price
(Bild: PCBC/FM)
Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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