Intel-Roadmap geleakt: kein 10nm im Desktop vor 2022 und maximal 10 Kerne

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(Bild: Intel)

Eine geleakte Intel-Roadmap zeigt, dass es bis mindestens 2022 keine 10nm-Prozessoren für den Desktop geben soll. Maximal gibt es zudem 10 Kerne.

Weiterhin Probleme mit 10nm bei Intel

Intel scheint weiterhin massive Probleme mit der 10nm-Fertigung zu haben. Nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, 2018 keine 10nm-Prozessoren im großen Stil auf den Markt zu bringen, sollte es zur Holiday-Season 2019 soweit sein. Spätere Leaks deuteten darauf hin, dass es wohl auch 2020 keine 10nm-Prozessoren geben werde.

Intel hat sich mit dem Fertigungsverfahren scheinbar massiv übernommen. Die neue Strukturbreite sollte ursprünglich bereits 2015 eingeführt werden, seitdem verschiebt das Unternehmen die Einführung aber immer wieder. Lediglich Kleinstserien mit 10nm-Prozessoren gab es bisher. Zudem ist die Auftragslage für 14nm sehr gut. Unter anderem lässt Apple die Modems der aktuellen iPhones bei Intel in 14nm produzieren. Das führte auch immer wieder zu Fertigungsengpässen, die den weltgrößten Chiphersteller zwangen, sogar einen Teil der bereits fertigen 10nm-Produktion wieder auf 14nm umzustellen. All das sorgt dafür, dass Intel einfach nicht mit der 10nm-Produktion starten kann. Für den Desktop scheint es sogar bis 2022 keine Prozessoren zu geben, wie ein Leak zeigt.

Keine Desktop-Prozessoren mit 10nm bis 2022

Wieder einmal hat es eine Intel-Roadmap an die Öffentlichkeit geschafft. Die Website Tweakers.net hat die offenbar für das Intel Stable Image Platform Program erstellte Präsentationsfolie geleakt. Darauf sind einige Details zu finden, die erneut auf eine Verschiebung von 10nm hindeuten. So ist im Desktop-Bereich 10nm nicht einmal erwähnt. Stattdessen sollen die Generationen Comet Lake und Rocket Lake Abhilfe schaffen. im zweiten Quartal 2020 startet laut der Roadmap Comet Lake, das ein Jahr später von Rocket Lake abgelöst wird. Beide Generationen kommen weiterhin mit der 14nm-Strukturbreite. Sowohl Comet Lake als auch Rocket Lake sollen auch Einzug in die Serien H, G und U sowie die Xeon-CPUs halten.

Einzig mit der Tiger Lake-Architektur kommen die ersten 10nm-CPUs 2020 in den Handel. Sie sind in den Serien U und Y kommen Vierkerner mit der kleineren Strukturbreite. Das zeigt, dass Intel bis 2022 wohl tatsächlich keine Desktop-CPU mit 10nm-Strukturbreite plant.

10 Kerne für Desktops und Notebooks

Eine weitere Änderung des bereits mehr als stark ausgenutzten 14nm-Prozesses gibt es lediglich bei der Anzahl der Kerne. Während AMD dieses Jahr mit Ryzen 3000 auf bis zu 16 Kerne setzen könnte, gibt es für den Desktop-Bereich von Intel maximal 10 Kerne. Diese kommen erstmals mit Comet Lake im zweiten Quartal 2020 in den Handel. Auch die H-Serie soll dann bis zu 10 Kerne bekommen. Damit könnten auch leistungsstarke Notebooks von mehr Kernen profitieren. In der U-Serie für Ultrabooks sollen hingegen ab Comet Lake bis zu 6 Kerne möglich sein. Rocket Lake ist ab 2021 dann quasi der Refresh der Comet Lake-Serie und bietet die gleiche Anzahl an Kernen, ist jedoch nur für den Desktop sowie die U- und die G-Serie geplant.

Die Roadmaps wirken äußerst authentisch, jedoch gibt es wie immer ein Restrisiko, dass es sich um Fälschungen, falsche oder schlicht alte Informationen handelt. Realistischerweise ist an der Sache jedoch etwas dran. Die Zukunft wird zeigen, wie es mit Intel und der schier endlosen 14nm-Generation weitergeht.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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