Thunderbolt 3 wird lizenzfrei und in USB 4 integriert

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(Bild: TechSpot)

Intel hat Thunderbolt 3 an das USB Implementers Forum übergeben. Das Gremium entwickelt auf dessen Basis nun USB 4, welches dann 40 GBit/s beherrscht.

Intel macht Thunderbolt lizenzfrei

Vor gut 10 Jahren hat Intel gemeinsam mit Apple Thunderbolt entwickelt. Das Protokoll verbindet den DisplayPort-Standard mit weiteren PCIe-Lanes, was die Schnittstelle zu einem wahren Alleskönner macht. In der aktuellen Version 3 sind bis zu 40 GBit/s an Datenübertragung möglich. Dabei sind auch die Merkmale von USB 3.1 Gen 2 wie Power Delivery und der USB Typ C-Stecker in den Standard eingeflossen. So hat Apple in der aktuellen MacBook-Generation ausschließlich Thunderbolt 3-Schnittstellen auf USB-C-Basis integriert, welche zum Aufladen, Anschließen für Monitore und als Datenleitung gleichzeitig fungieren. Auch andere Hersteller wie Dell setzen auf Thunderbolt in ihren Notebooks.

Lange Zeit war Intel der Rechteinhaber für Thunderbolt, weshalb Nutzer Lizenzgebühren zu zahlen hatten. Die Schnittstelle ist mittlerweile aber so verbreitet, dass das Unternehmen den nächsten Schritt wagt und Thunderbolt lizenzfrei macht. Dazu hat Intel den Standard an das USB Implementers Forum übergeben. Das Gremium spezifiziert den USB-Standard. Wie beide Unternehmen bekanntgaben, basiert der neue USB 4-Standard dann bereits auf Thunderbolt 3.

USB 4 basiert auf Thunderbolt 3 und schafft 40 GBit/s

Dadurch, dass Intel den Thunderbolt 3-Standard freigegeben hat, kann das USB-IF auch den neuen USB 4-Standard auf dieser Basis entwickeln. Die gestern releasten Spezifikationen zeigen bereits, welche Vorteile die Verschmelzung der beiden Standards bringt. Dabei sollen die Vorteile von beiden Welten vereint werden. So ist die Übertragungsrate von 40 GBit/s von Thunderbolt 3 doppelt so schnell wie der aktuelle USB 3.2-Standard. Durch das Lane-Bonding von USB ist die bestmögliche Aushandlung der Geschwindigkeit bis hinab zum USB 2.0-Standard möglich. Auch die Rückwärtskompatibilität zu Thunderbolt 3 bleibt erhalten. Dadurch wird USB 4 quasi die neue Universalschnittstelle für Notebooks, über die gleichzeitig Video- und Datenstreams ausgegeben, aber auch das Notebook mit bis zu 100 Watt geladen werden kann. So sind in Zukunft keine Dockingstations mehr notwendig.

Einführung möglicherweise schon mit Intels Ice Lake, auch AMD kann nun Thunderbolt 3 integrieren

Wann die ersten Produkte mit der neuen USB 4-Schnittstelle auf den Markt kommen, ist indes noch unklar. Möglicherweise könnten aber Ende 2019 mit der neuen Prozessorgeneration namens Ice Lake die ersten Integrationen kommen. Intel will in Ice Lake nämlich Thunderbolt 3 standardmäßig integrieren. Sollten sich die Standards tatsächlich nicht allzu stark unterscheiden, könnte hier auch gleich USB 4 statt Thunderbolt 3 zum Einsatz kommen.

Durch die Öffnung des Thunderbolt-Standards können erstmals auch Hersteller wie AMD und ASMedia eigene Lösungen für Thunderbolt 3 und USB 4 entwickeln. Dadurch ist die Verbreitung des Standards wohl kaum mehr aufzuhalten.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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