Raytracing: Nvidia aktiviert DXR auf fast allen GeForce GTX-Grafikkarten

Nvidia Raytracing GTX Pascal DXR
(Bild: Nvidia)

Auf der GTC-Keynote hat Nvidia angekündigt, DXR auch auf GTX-Grafikkarten zu aktivieren. Alle GPUs oberhalb der GTX 1060 6G beherrschen ab jetzt Raytracing.

Raytracing braucht nicht unbedingt Raytracing-Hardware

Seit der Vorstellung der Turing-Generation ist ein Wort in aller Munde: Raytracing. Die Strahlenberechnung ermöglicht im Vergleich zur Rasterisierung deutlich bessere Effekte im Bezug auf Lichteinfall, Reflexionen oder Beleuchtung. Das hat allerdings seinen Preis, denn dafür braucht es eigene Hardware in Form von Tensor- und RT-Kernen, die Nvidia mit den RTX-Grafikkarten zur Verfügung stellt. Dachten zumindest viele.

Auf der gestrigen Keynote zur GTC hat Nvidia-CEO Jensen Huang verkündet, in Zukunft DXR auch mit den GTX-Grafikkarten der Pascal- und Turing-Generation zu unterstützen. Alle Grafikkarten ab der GTX 1060 6G der Pascal-Generation beherrschen demnach bald Raytracing über DXR. Nvidia möchte die Technik damit in die breitere Masse bringen und die Entwicklung von Raytracing-Effekten in Spielen vorantreiben.

Manche Spiele profitieren von den RT-Cores, manche nicht

Raytracing ist im Generellen noch nicht in vielen Spielen anzutreffen. Das einzige Spiel mit Support für die Technik ist derzeit Battlefield 5, während der Support in Metro Exodus und Shadow of the Tomb Raider geplant ist. Einige weitere Spiele sind noch geplant und setzen mehr oder weniger auf die Strahlentechnik. In einer Demonstration im Vorfeld der Präsentation verdeutlichte Nvidia dann die Unterschiede in der Implementierung. So profitieren einige Spiele deutlich stärker von den RT-Kernen, während manche Spiele fast überhaupt nicht davon profitieren.

Die GTX 1080 Ti erreicht mit aktivierten RT-Effekten auf WQHD in Metro Exodus knapp unter 20 FPS, die RTX 2080 ohne aktivierte RT-Cores gut 25 FPS. mit aktivierten RT-Cores verdoppelt sich die Leistung auf gut 50 FPS, mit aktiviertem DLSS über die Tensor-Kerne auf knapp über 60 FPS. Anders sieht es bei Battlefield 5 aus. Das Spiel läuft auf der GTX 1080 Ti mit aktiviertem Raytracing bereits mit gut 45 FPS. Die RTX 2080 ohne RT-Cores erreicht knapp unter 60 FPS, mit aktivierten RT-Cores sind es knapp über 60 FPS. Erst DLSS über die Tensor-Cores bringt die GPU auf gute 75 FPS und damit einen spürbaren Unterschied. In Battlefield 5 ist der Unterschied zwischen GTX 1080 Ti und RTX 2080 damit auch am geringsten. In Shadow of the Tomb Raider spielen die RT-Cores bereits eine größere Rolle, da sie hier einen Unterschied von gut 10 FPS (40 ohne und 50 mit) ausmachen. Den größten Unterschied gibt es im Port Royale-Benchmark von 3DMark. Hier verdreifacht sich die Leistung durch die RT-Cores.

Mehr Raytracing in Spielen

Die Spiele, die aktuell DXR unterstützen, sind natürlich noch auf die Tensor- und RT-Cores von Nvidia optimiert (oder auch nicht, siehe Battlefield V). Durch die jetzt massiv gesteigerte Zahl von Grafikkarten mit DXR-Support ist der Anreiz für Entwickler natürlich deutlich höher, Raytracing-Effekte in ihre Spiele zu integrieren. Viele der aktuellen Effekte laufen auch problemlos über die gewöhnlichen Shader. Crytek hat vor kurzem auch eine Demo der CryEngine mit Voxel-Raytracing vorgestellt, die auf einer Radeon RX Vega 56 berechnet wurde. Das zeigt, dass es nicht zwangsweise eigene Hardware für die Strahlenberechnung braucht.

Wann das Update für den DXR-Support der GTX-Grafikkarten kommt, hat Nvidia nicht konkretisiert. Allerdings soll es „sehr bald“ soweit sein. Damit sind zumindest auch die Highend-Grafikkarten bald für DXR in einigen Spielen geeignet. Vielleicht gibt es in Zukunft auch Spiele mit Raytracing-Effekten, die sogar die kleinen Grafikkarten schaffen.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

2 Kommentare

  1. Hoffentlich führt das auch zu einen Preisrückgang bei den RTX Karten.
    Da es dadurch noch weniger Kaufargumente für die RTX Karten geben wird.
    Anderseits gibt’s ja auch kaum noch neue Pascal Karten auf dem Markt was gegen einen Preisrückgang bei RTX Karten spricht.
    Die RTX 2080 mit und ohne *ti* sind momentan rein Technisch betrachtet Konkurrenzlos…leider.

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