Test: Logitech MX Vertical oder MX Master 2S – Ergonomie gegen bewährte Funktionalität?

Die neue MX Vertical von Logitech soll vor allem die Ergonomie fördern. Doch wie schlägt sie sich gegen die beliebte MX Master 2S? Wir haben beide getestet.

Wozu eine vertikale Maus?

Wer viel am Computer arbeitet, kennt das Problem wohl sehr gut. Die typischen Handhaltungen an der Tastatur und der Maus entsprechen keiner natürlichen Handhaltung oder Bewegung. Sowohl bei der Maus als auch bei der Tastatur ist die Handhaltung um gut 90 Grad verdreht. Dass es dadurch auf Dauer zu Haltungsschäden kommen kann, ist fast schon vorprogrammiert. Schmerzende Hände sind in jedem Büro anzutreffen.

Auch ich verbringe eigentlich den Großteil meiner Zeit vor Bildschirmen, Tastatur und Maus. Während ich die Arbeit an einer flachen Tastatur mittlerweile schon sehr stark gewöhnt bin, hat mich vor allem meine flache und eher kleine Maus schon öfter dazu bewogen, über eine vertikale Maus nachzudenken. Vor kurzem hat dann Logitech die MX Vertical auf den Markt gebracht. Sie ist eine Ergänzung zur MX-Serie, das mit der fast schon ikonischen MX Master begonnen hat. Mittlerweile hat Logitech das Portfolio um weitere Modelle ergänzt und auch einen Nachfolger der MX Master auf den Markt gebracht, die MX Master 2S, welche als „Maus für Poweruser“ vermarktet wird. Auch sie hat gewisse Ergonomie-Vorzüge, bringt jedoch bei weitem nicht die ergonomische Handhaltung der MX Vertical zustande. Deshalb teste ich heute beide Modelle und vergleiche, welche Kompromisse man bei Logitech mit der MX Vertical eingehen muss.

Die MX Master 2S im Detail

Die MX Master 2S ist von der Form her eine klassische Maus. Einige feine Details lassen sie aber aus der Masse herausstechen. Einerseits ist die MX Master 2S größer als die meisten Standard-Mäuse. Weitere Unterschiede finden sich bei der Form. So ist auch die MX Master 2S leicht zur Seite geneigt. Auf der linken Seite ist die Maus leicht nach innen geschwungen. Eine Art Vorsprung bildet eine Daumenablage. Die Fläche, auf der die Hand aufliegt, ist mit einem weichen Material überzogen, das leichten Halt gibt, jedoch nicht klebt. An der Seite und in der Daumenablage findet sich zusätzlich noch eine Art Polygon-Struktur, die nicht nur schick aussieht, sondern ebenfalls zum Halt beiträgt.

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Auf der Oberseite befinden sich die von jeder anderen Maus auch gewohnten Tasten für Links- und Rechtsklick. In der Mitte befindet sich das MicroGear-Scrollrad. Das Scrollrad selbst ist ebenfalls eine frei belegbare Taste und dient wie bei den meisten Mäusen standardmäßig als „Mittlere Taste“. Direkt davor hat Logitech eine Taste platziert, die standardmäßig als Umschalter für das Scrollrad dient, aber auch völlig frei belegt werden kann. Das MicroGear-Scrollrad kann nicht nur auf die herkömmliche Weise arbeiten, sondern auch völlig freigestellt werden, wodurch ein noch deutlich feineres Scrollgefühl und ein schnelles Scrollen möglich ist. Auf der Seite der Daumenablage befindet sich vorne ein weiteres Scrollrad, welches mit Aktionen wie dem horizontalen Scrollen oder App-Wechseln belegt werden kann. direkt dahinter sind zwei längliche Tasten, die als Vor- und Zurücktaste dienen, aber ebenfalls auch völlig frei belegt werden können. Vor dem Daumen finden sich noch drei kleine LEDs, die als Ladeanzeige dienen.

Auf der Daumenablage befindet sich dann noch eine weitere, etwas schwergängigere Taste. Mit ihr lassen sich standardmäßig gleich vier Aktionen ausführen, wenn man die Maus dazu bewegt. Mit gleichzeitigem Drücken der Taste und Bewegen der Maus nach oben, unten links oder rechts lassen sich frei Aktionen definieren. Logitech hat in der Logitech Options-Software dafür bereits einige Sets erstellt, beispielsweise fürs Fenstermanagement. Die Gestensteuerung lässt sich dabei auch auf jede andere Taste legen.

Auf der Unterseite findet sich der Ein- und Ausschalter, welcher farblich markiert ist. Grün steht für Ein, rot für Aus. Darunter findet sich der Laser-Sensor, welcher eine Abtastrate von 4.000 DPI schafft und auf nahezu allen Oberflächen inklusive Glas funktioniert. Direkt darunter befindet sich noch der Umschalttaster für die drei Profile. Mit ihm kann die MX Master 2S entweder per Bluetooth oder mitgeliefertem Unifying-USB-Dongle mit drei verschiedenen Computern verbunden werden. Der Schalter leitet dabei das Pairing ein und dient danach als Umschalter zwischen den Profilen. Darüber befinden sich die weiß beleuchteten Zahlen 1, 2 und 3 als Indikator für das Profil. Geladen wird die MX Master 2S über einen Micro-USB-Port an der Vorderseite.

Die MX Vertical im Detail

Im Gegensatz zur MX Master 2S sieht die MX Vertical eher wie ein Kunstobjekt als wie eine Maus aus. Die eigentliche Handauflage ist um 57 Grad geneigt und führt daher zu einer deutlich entspannteren Handhaltung. Laut Logitech soll die Muskelbelastung in der Schulter und im Unterarm so um 10 Prozent reduziert werden. Bei der MX Vertical umklammert man die Maus eher, als dass die Hand darauf ruht. Um nicht abzurutschen findet sich um den ganzen Ablagebereich eine deutlich rutschhämmendere Oberfläche als bei der MX Master 2S. Von der Handablage bis hin zur Daumenablage ist die Oberfläche zusätzlich von oben her gerippt, was ebenfalls dem Halt geschuldet sein dürfte.

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Auf der rechten Seite finden sich die gewohnten Tasten für Rechts- und Linksklick. In der Mitte befindet sich das Scrollrad, welches auch als mittlere Taste fungiert, aber im Vergleich zur MX Master 2S nicht über die MicroGear-Funktionalität verfügt. Entsprechend fehlt auch die Taste unterhalb des Mausrads. Im Daumenbereich gibt es hingegen zwei längliche, nebeneinander liegende Tasten, die standardmäßig als Vor- und Zurück-Tasten dienen, aber auch frei belegt werden können. Auf der Onberseite findet sich neben einem „logi“-Schriftzug eine weitere Taste, die gut mit dem Daumen erreicht werden kann und zum Umschalten und Einstellen der Mauszeigergeschwindigkeit gedacht ist, aber ebenfalls frei belegt werden kann.

Auf der Unterseite finden sich wie bei der MX Master 2S ein farblich markierter Ein- und Ausschalter. Darunter ist der 4.000 DPI-Sensor zu sehen. Dieser ist im Vergleich zur MX Master 2S jedoch nur optisch und kein Laser, weshalb er auf Glastischen nicht einwandfrei funktioniert. Unterhalb des Sensors befindet sich auch bei der MX Vertical der Schalter zum Umschalten des Mausprofils. Die Maus kann per Bluetooth oder mitgeliefertem Unifying-USB-Dongle mit drei verschiedenen Computern verbunden werden. Bei der MX Vertical sind die Zahlen 1, 2 und 3 jedoch nicht beleuchtet. Lediglich eine LED unterhalb der jeweiligen Zahl zeigt an, welches Profil gerade gewählt ist. Da die Zahlen in schwarz auf dunkelgrauem Grund aufgedruckt sind, sind sie etwas schwer zu lesen. Auf der Vorderseite der Maus befindet sich ein USB-C-Port zum Laden der MX Vertical.

Funktionsübersicht – wie viel MX Master 2S steckt in der MX Vertical?

Zumindest technisch ähneln sich die MX Master 2S und die MX Vertical. Die Angehörigkeit zur gleichen Produktfamilie sieht man ihnen zwar nicht sofort an, funktional sind die Unterschiede jedoch gering. So bieten beide Mäuse eine Abtastrate von 4000 DPI, welcher sich in 50er-Schritten verstellen lässt. Die MX Master 2S setzt dabei auf einen Laser, der auf fast allen Oberflächen funktionieren soll, während die MX Vertical mit einem optischen Sensor ausgestattet ist. Beide Mäuse lassen sich entweder per Bluetooth Low Energy oder einem mitgelieferten 2,4 GHz-USB-Empfänger mit dem Computer verbinden. Dabei können mit einem Umschalttaster auf der Unterseite jeweils drei Profile angelegt werden. Jedes dieser Profile funktioniert entweder mit dem Unifying-USB-Dongle oder Bluetooth. So kann man auch problemlos zwischen mehreren Geräten umschalten. Auf der Unterseite findet sich sonst noch auf beiden Mäusen ein farblich markierter Ein- und Ausschalter.

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Tasten

Abgesehen von der Form machen sich die ersten Unterschiede bei den Tasten bemerkbar. Beide Mäuse besitzen die gewöhnlichen Links- und Rechts-Tasten und im Daumenbereich jeweils eine Vor- und Zurück-Taste. Im Daumenbereich der MX Master 2S gibt es eine Gestentaste, die in Kombination mit der Maus-Bewegung vier verschiedene Aktionen ausführen kann. Diese Taste besitzt die MX Vertical nicht, dafür gibt es auf der Oberseite eine weitere Taste zum Umstellen der Zeigergeschwindigkeit. Die MX Master 2S besitzt im Daumenbereich zusätzlich noch ein kleines Daumenrädchen. Alle Zusatztasten können grundsätzlich mit völlig eigenen Funktionen und jedem möglichen Shortcut belegt werden.

Laden

Ein weiterer Unterschied findet sich beim Thema Laden. Beide Mäuse besitzen einen nicht näher spezifizierten Akku, welcher die Maus mit Strom versorgt. Während die MX Master 2S drei kleine LEDs als Ladestandsanzeige nutzt, findet sich bei der MX Vertical nur eine farbige LED. Zum Laden befindet sich auf beiden Mäusen eine USB-Buchse auf der Vorderseite. Die MX Vertical nutzt hier bereits einen USB-C-Port, während die MX Master 2S mit einem Micro-USB-Port ausgestattet ist. Praktischerweise lassen sich beide Mäuse problemlos während dem Laden weiterbenutzen. Steckt das USB-Kabel im zu steuernden Computer, ist nicht einmal eine kabellose Verbindung nötig, um die Mäuse zu verwenden.

Scrollrad

Der größte Unterschied befindet sich aber am Scrollrad. Während die MX Vertical hier ein gewöhnliches Scrollrad verbaut hat, findet sich bei der MX Master 2S ein MicroGear-Scrollrad und eine weitere Taste. Mit diesem speziellen Scrollrad kann man neben dem normalen Scroll-Modus auch den Infinite Scroll wählen. Das Rad dreht sich dabei völlig frei. Dadurch ist das Scrollen durch größere Excel-Arbeitsblätter oder lange Websites deutlich angenehmer als mit einem normalen Scrollrad.

Das Arbeiten mit der MX Master 2S und der MX Vertical

Wenn man sich die erste jemals entwickelte Maus anschaut, könnte man meinen: eigentlich hat sich bis heute nicht allzu viel verändert. Im Laufe der Jahre ist das Scrollrad dazugekommen, die Form hat sich mehr der Hand angepasst, der typische Gummiball zur Steuerung ist optischen Sensoren und Lasern gewichen. Die Funktionalität ist jedoch die gleiche geblieben. Man bewegt den Cursor, klickt und scrollt.

Logitech hat mit der MX-Reihe jedoch gezeigt, wie weit und gleichzeitig sinnvoll sich Mäuse noch weiterentwickeln lassen. Weitere logisch angeordnete und intuitiv bedienbare Tasten und Räder machen den Arbeitsalltag deutlich leichter. Dabei ist die MX Master 2S der MX Vertical im Bezug auf Tasten und Funktionen jedoch deutlich überlegen. Innerhalb kürzester Distanzen kann man bei der MX Master 2S drei Tasten und ein Scrollrad mit dem Daumen bedienen. Das horizontale Scrollrad ist dabei vor allem in großen Excel-Tabellen und Bildbearbeitungsprogrammen eine großer Vorteil, den die MX Vertical so nicht besitzt. Die Vor- und Zurück-Tasten sind bei der MX Vertical hingegen besser ausgeführt. Die beiden nebeneinanderliegenden Tasten lassen sich deutlich einfacher und intuitiver bedienen als die beiden sehr filigranen Tasten der MX Master 2S. Die oben liegende Taste auf der MX Vertical ist hingegen eher schwer zu erreichen. Doch auch der Druckpunkt der Gestentaste der MX Master 2S ist nicht ganz perfekt gewählt. Dieser liegt etwas hinter dem Daumen und hätte weiter vorn wohl zu einer einfacheren Bedienung beigetragen.

Der wichtigste Vorteil der MX Master 2S ist meiner Meinung nach das MicroGear-Scrollrad auf der Oberseite. Dieses kann nicht nur gewöhnlich scrollen, sondern sich auch komplett frei drehen. Muss man beispielsweise auf einer langen, umfangreichen Website ans untere Ende, ist das mit dem MicroGear-Scrollrad durch die freie Bewegung des Rads deutlich einfacher. Man gibt dem Rad mit dem Finger einmal Schwung und scrollt quasi grenzenlos nach unten oder oben. Dabei lassen sich beide Modi auch kombinieren. Sobald das Rad mit etwas mehr Kraft bewegt wird, schaltet es in den stufenlosen Infinte Scroll und schaltet bei Stillstand wieder zurück. Wie schnell das Scrollrad darauf anspricht, lässt sich auch einstellen. Die Funktion des MicroGear-Scrollrads ist dermaßen hilfreich und gut durchdacht, dass sie mir sofort in Fleisch und Blut übergegangen ist und ich sie bei jeder anderen Maus sofort vermisse. Die MX Vertical ließ sich durch den Neigungswinkel wohl einfach nicht mit dieser Option ausstatten.

Nach einiger Gewöhnungszeit mit der MX Master 2S fehlen mir auf der MX Vertical auch das horizontale Scrollen mit dem Zusatzrad am Daumen und die Gestensteuerung durch den Druckpunkt. Im Gegensatz zum MicroGear-Scrollrad hätten sich diese beiden Funktionen wohl deutlich leichter auch in die MX Vertical integrieren lassen. Die Taste auf der Oberseite wäre beispielsweise für die Gestensteuerung durchaus brauchbar gewesen. Auch der Laser-Sensor ist im Vergleich zum optischen Sensor ein wahrer Segen, vor allem, wenn man auf einem Glas-Schreibtisch arbeitet. Auf allen sonstigen getesteten Oberflächen hat der optische Sensor allerdings problemlos funktioniert.

Die Logitech Options-Sofware

Beide Mäuse lassen sich auch über Logitechs eigene Logitech Options-Software steuern und sehr genau einstellen. Die wichtigste Funktion ist dabei das Einstellen der Tastenbelegung. Hier lässt sich praktisch alles umstellen, was das Herz begehrt. Neben bereits vordefinierten Windows-Funktionen lassen sich auch eigene Shortcuts anlegen. Logitech Options ist dabei ein sehr mächtiges Tool. So kann man für jedes Programm eigene Funktionen auf die Tasten legen. Diese Optionen überschreiben dann jeweils die globalen Werte. Das ist zum Beispiel in Photoshop sehr nützlich. Die Vor- und Zurück-Tasten, die man sonst im Browser gut nutzen kann, habe ich so mit ganz anderen Funktionen belegt, die das Arbeiten deutlich erleichtern.

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Auch die parallele Benutzung mehrerer Mäuse war bei mir kein Problem. Die beiden Mäuse ließen sich unterschiedlich einstellen und belegen und werden im Interface auch beide getrennt angezeigt. Neben den Tastenbelegungen lassen sich auch die Richtung der Scrollräder ändern. Bei der MX Master 2S sind zusätzlich die Einstellung für das MicroGear-Scrollrad und die Gestensteuerung zu finden. Logitech Options warnt bei beiden Mäusen zusätzlich auch, wenn der Akku leer wird.

Eine weitere spannende Funktion ist Logitech Flow. Wer mehrere Computer parallel verwendet, muss entweder einen KVM-Switch nutzen oder ständig an der Unterseite der MX Master 2S oder MX Vertical hin- und herschalten. Mit Flow wird diese Fummelei überflüssig. Dafür muss Logitech Options auf beiden Computern installiert und die Maus muss auf beiden eingerichtet sein. Zusätzlich müssen beide Computer im gleichen Netzwerk hängen. Ist das der Fall, kann man mit Flow einfach an den Rand des Bildschirms stoßen und wechselt quasi nahtlos auf den anderen Computer. Das hat bei uns unter Windows und MacOS auch zwischen den Betriebssystemen problemlos funktioniert. Mit der Funktion kann man auch Daten zwischen den beiden Computern per Copy and Paste hin- und herkopieren. Das ist vor allem bei Text und kleineren Dateien sehr praktisch, dauert bei größeren Dateien aber seine Zeit.

Die Ergonomie

Kommen wir zum eigentlichen Ausganspunkt unseres Tests: der Ergonomie. Die MX Vertical hat immerhin ein Alleinstellungsmerkmal, welches die MX Master 2S nicht besitzt. Durch den vertikalen Aufbau ist die Handhaltung deutlich natürlicher. Nach den ersten Tagen der Benutzung machte sich bei mir noch keine wirkliche Entspannung der Maushand bemerkbar. Der richtige Schock kam dann allerdings, als ich nach gut drei Wochen von der MX Vertical auf die MX Master 2S gewechselt bin. Auf einmal schmerzte die Hand nach längerer Benutzung wieder deutlich. Hat man sich erst einmal an die MX Vertical gewöhnt, ist auch die Bedienung ein Kinderspiel. Selbst bei feinen Arbeiten in Photoshop ist sie äußerst genau, solange die Cursorgeschwindigkeit nicht zu schnell eingestellt ist. Auch die beiden Tasten im Daumenbereich sind leicht zu bedienen. Lediglich die Taste auf der Oberseite ist nur mit äußest unergonomischen Verränkungen zu erreichen.

Zwar ist die Ergonomie der MX Master 2S bei weitem nicht mit der Ergonomie der MX Vertical zu vergleichen, schlecht ist sie deshalb trotzdem nicht. Durch die Größe und die leichte Neigung liegt die Maus deutlich besser in der Hand als manch andere Standard-Maus. Die Daumenablage ist ebenfall angenehm. Im Gegensatz zur MX Vertical sind hier alle Tasten deutlich leichter zu erreichen, was als Pluspunkt zu werten ist.

Probleme mit der MX Vertical

Auf einige Probleme bin ich während meines Tests natürlich auch gestoßen. Dabei spielt tatsächlich auch die Form der Maus eine entscheidende Rolle. Ein Problem, auf das ich mehrfach gestoßen bin, war ein unbeabsichtigtes Verschieben während eines Klicks. Besonders, wenn man mit einer hohen Cursor-Geschwindigkeit arbeitet, passiert es sehr leicht, dass man während eines Klicks die Maus leicht bewegt. Dieses Problem entsteht durch die Form der Maus, da man beim Klick nicht gegen den unveränderlichen Tisch drückt, sondern die Maus leicht bewegt. Dadurch kommt es vor, dass entweder der Klick nicht ausgeführt wird oder das geklickte Objekt, beispielsweise ein Bild, leicht verschoben wird. Dieses Problem ist bei mir allerdings nur bei sehr schneller Cursorgeschwindigkeit vorgekommen. Nach einiger Zeit bekommt man für das Klicken auch ein ungefähres Gefühl und gleicht automatisch mit dem Daumen aus, was diese Geister-Klicks seltener werden lässt.

Ein weiteres Problem, dass sich durch die Form ergibt, ist eigentlich ein reines Gewöhnungsproblem. Eine normale Maus ist verglichen mit der MX Vertical deutlich niedriger. Beim Wechsel der rechten Hand von der Tastatur auf die Maus ist es bei mir manchmal vorgekommen, dass ich mit der Handseite die Maus erwischt habe. Da man aus Gewohnheit auch mal schnelle Bewegungen ausführt, ist selbst die vergleichsweise schwere und standsichere MX Vertical dabei oft auch umgekippt. Bei anderen Situationen ist sie dann quer über den Schreibtisch geschlittert. Je länger ich mit der Maus gearbeitet habe, umso seltener habe ihr jedoch aus Versehen einen Schlag versetzt.

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Fazit: Ergonomie mit leichten Abstrichen

Nach meinem ausführlichen Test haben sich gleich ein paar Dinge gezeigt. Grundsätzlich liefert Logitech mit der MX Vertical eine sehr gute, ergonomische Maus. An die Form und die Bedienweise gewöhnt man sich schnell, die Maus ist äußerst hochwertig und auf Dauer sehr angenehm beim Arbeiten.

Im Vergleich zur MX Master 2S fehlen jedoch einige Funktionen, die man nach längerer Benutzung einfach nicht mehr missen möchte. Dass das MicroGear-Scrollrad in einer vertikalen Maus wohl etwas schwierig unterzubringen ist, ist verständlich. Leider fehlen aber auch Funktionen wie das horizontale Scrollrad, ein Laser-Sensor und die Gestensteuerung, die wohl deutlich einfacher zu integrieren gewesen wären.

Wer also eine ergonomische Maus sucht und auf die genannten Features verzichten kann, ist mit der Logitech MX Vertical bestens beraten. Für einen Preis von gut 100 Euro kostet die Maus zwar nicht gerade wenig Geld, den Preis ist das wertig verarbeitete Gerät aber durchaus wert. Wer hingegen auch Features wie das MicroGear-Scrollrad, die Gestensteuerung und einen Laser-Sensor haben möchte, sollte zur Logitech MX Master 2S greifen. Sie ist mit gut 80 Euro sogar noch ein Stück günstiger als die MX Vertical.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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