der8auer beweist, dass Intels LGA-1151v2 bzw. Z370 und Z390 sinnlos sind

(Bild: Screenshot YouTube/der8auer)

der8auer hat sich in einem Video dem Sockel 1151v2 von Intel gewidmet. In den Tests hat er bewiesen, dass der Sockel und auch die Chipsätze unnötig sind.

Intels Mainboardpolitik strebt nur nach Gewinnen

Intel hat mit der Coffee Lake-Generation auch einen neuen Chipsatz mit dem Namen Z370 eingeführt. Das ist soweit nichts ungewöhnliches, mit der neuen Generation gab es jedoch ein großes Manko. Offiziell sind die Coffee Lake-Prozessoren nicht mit den älteren Z170 und Z270-Mainboards kompatibel. Der Sockel hat sich dabei jedoch nicht verändert. Intel setzt weiterhin auf 1151 Pins und die gleiche Bauart. Das Unternehmen argumentierte damals bereits, dass ein Umstieg wegen des höheren Energiebedarfs der neuen Sechskerner, die mit Coffee Lake auf den Markt kamen, notwendig sei. So ist das Layout der Pins etwas anders. Es gibt insgesamt 18 mehr Pins für die Stromzufuhr, während 14 zusätzliche Pins als Neutralleiter dienen.

Bereits nach dem Launch der Coffee Lake-Prozessoren ist es mehreren Hardware-Bastlern gelungen, die neuen Prozessoren auch auf eigentlich nicht kompatiblen Mainboards zum Laufen zu bringen. So lief ein i3-8350K problemlos auf einem Z170-Mainboard, während Kaby Lake-Prozessoren auf Z370-Mainboards liefen. Gleiches gilt auch für die neue Coffee Lake Refresh-Serie. Selbst das Topmodell i9-9900K mit acht Kernen und 16 Threads läuft mit einigen Veränderungen bei 5,5 GHz Takt auf einem Z170-Mainboard. Der Extremübertakter Roman Hartung, besser bekannt als der8auer, hat sich nun in einem ausführlichen Video mit dem 1151v2-Sockel beschäftigt und einige sehr interessante Dinge herausgefunden.

der8auer testet Strombelastung auf Pins

Um Intels Argumentation zu folgen, hat Roman zuerst einen Pin aus einem defekten Sockel eines Z370-Mainboards von EVGA entfernt. Diesen hat er anschließend mit verschieden starken Strömen belastet. In der Theorie müsste jeder Pin im Prime95-Test eines mit 1,35 Volt übertakteten i9-9900K 1,01 Ampere aushalten. Auf Z270 mit weniger Stromversorgungspins steigt dieser Wert auf 1,15 Ampere pro Pin. Zuerst hat der8auer den Pin mit 1 Ampere Strom belastet. Der Pin erwärmte sich auf gut 30 Grad Celsius. Auch auf 2 Ampere stieg die Temperatur nur auf gut 30 Grad Celsius. Als Maximalbelastung folgte anschließend noch ein Test bei 5 Ampere und damit gut der fünffachen Stromstärke, die sonst über einen Pin läuft. Hier erwärmte sich der Pin deutlich auf gut 53 Grad Celsius.

Im nächsten Test hat Hartung dann die Stromversorgung des Prozessors künstlich limitiert. Dafür hat er einfach 18 Pins auf der Unterseite eines i9-9900K abgeklebt, um quasi wieder den gleichen Status wie bei Z270 herzustellen. In dieser Konfiguration hat er anschließend getestet. Weder der Sockel noch der Prozessor verhielten sich anders oder trugen einen Schaden davon. Auch noch mehr abgeklebte Pins machen keinen Unterschied. So hat der8auer auch mit 28, 38, 45, 56 und 69 abgeklebten Pins getestet. In der extremsten Variante sind so fast 50 Prozent der Stromversorgungs-Pins nicht im Einsatz, was eine Belastung von 1,92 Ampere pro Pin bedeutet. Und selbst in dieser Testumgebung trugen weder der Prozessor noch der Sockel nach sechs Stunden Dauertest sichtbare Schäden oder Nachteile davon.

LGA-1151v2 ist absolut unnötig

Roman Hartung hat damit sehr eindeutig bewiesen, dass der LGA-1151v2-Sockel im Grunde völlig unnötig ist. Die Pins halten selbst bei stark eingeschränkter Stromzufuhr problemlos stand, es gibt keine Schäden am Mainboard, dem Sockel oder dem Prozessor. Das beweist auch einmal mehr, dass Intel wohl aus Absatzgründen keine Kompatibilität zu den alten Mainboards zugelassen hat.

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