GTX 1100: Nvidia plant angeblich Turing-Grafikkarten ohne Raytracing

Nvidia Siggraph 2018
(Bild: Nvidia)

Nvidia plant angeblich neben der RTX-Serie auch Turing-Grafikkarten ohne Raytracing-Hardware. Diese sollen als GTX 1100-Serie auf den Markt kommen.

Turing ohne Raytracing?

Zur Gamescom 2018 hat Nvidia die neue Turing-Generation an Grafikkarten vorgestellt. Die neue Architektur rückt dabei vor allem eine Technologie in den Fokus: Raytracing. Mit Raytracing lassen sich deutlich realistischere Bilder erstellen, da die Bildberechnung anders funktioniert. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass deutlich mehr Rechenleistung benötigt wird. Die derzeit erhältlichen Grafikkarten haben daher neben den normalen CUDA-Cores als Shader noch Tensor- und RT-Cores eingebaut. Durch die hohe Anzahl an Shadern und der zusätzlichen Hardware gelingt die notwendige Berechnung auch in Echtzeit für Spiele. Das Leistungsniveau wirft die Spieler z.B. in Battlefield 5 aber wieder in die Zeiten der Full HD-Auflösung zurück. Mit einem neuen Update soll Battlefield 5 mit einer RTX 2080 Ti zumindest auf WQHD und hohen Raytracing-Effekteinstellungen funktionieren.

Ein großer Haken der Fokussierung auf Raytracing ist jedoch der hohe Preis. So kostet eine RTX 2080 Ti mit einigen Ausnahmen derzeit gut 1.200 Euro. Die RTX 2080 kommt auf mindestens 670 Euro, während die RTX 2070 ab 489 Euro zu haben ist. Abseits von Raytracing ist die Leistung der Grafikkarten eher überschaubar gestiegen. Die RTX 2070 kommt ungefähr auf das Leistungsniveau der GTX 1080, während die RTX 2080 ungefähr das Leistungsniveau der GTX 1080 Ti erreicht. Die Preise sind dabei nahezu gleich – man könnte also meinen, dass der technische Fortschritt bei Nvidia stagniert. Besonders im Mainstream-Bereich ist das jedoch gefährlich. Da Raytracing viel Leistung benötigt, ist schwache Hardware einfach keine gute Möglichkeit. Selbst die kolportierte RTX 2060 soll 349 US-Dollar kosten, was für die Mittelklasse einfach zu viel ist. Eine Möglichkeit wäre daher, auch Turing-Grafikkarten ohne Raytracing-Hardware auf den Markt zu bringen. Genau solch einen Ansatz bestätigen nun zwei Leaks.

GTX 1100 mit Turing, aber ohne Raytracing-Hardware

Die gut informierte Website Videocardz hat gestern einige Informationen zu einer GTX 1160, die gleichzeitig mit der RTX 2060 launchen soll, erhalten. Unabhängig davon hat auch die chinesische Website Expreview (hinter einer Paywall) Informationen und Marketingmaterial über die gleiche Grafikkarte erhalten, die jedoch laut deren Informationen GTX 1660 Ti heißen soll. Es soll sich dabei jedoch um die gleiche Grafikkarte handeln. Laut den Informationen setzt Nvidia dabei weiterhin auf Turing als Architektur, jedoch ohne Raytracing-Hardware. Während die RTX 2060 den TU106-200 Chip erhalten soll, kommt die GTX 1160 (oder GTX 1660 Ti) mit einem Chip namens TU116. In den Marketingmaterialien soll statt „Ray Tracing“ die Bezeichnung „Turing Shaders“ stehen.

Keine RTX 2050, Launch mit RTX 2060

Ob es sich bei dem TU116-Chip um beschnittene oder einfach schlechtere TU106-200-Chips handelt, ist noch nicht bekannt. Logisch wäre aber, dass Nvidia hier einen eigenen Chip für den Mainstream-Markt unterhalb der RTX 2060 auflegt. Ebenfalls bestätigt worden ist laut diesen Quellen, dass es keine RTX 2050 geben soll. Die GTX 1160 bzw. GTX 1660 Ti soll sich unterhalb der RTX 2060 ansiedeln. Die GTX 1100-Serie könnte auch noch weitere Modelle erhalten. Wahrscheinlich verwendet Nvidia die Serie ausschließlich für den Einstiegsmarkt. Weitere Informationen könnten auf der CES 2019 folgen. Laut Videocardz soll die Grafikkarte bereits Mitte Januar gemeinsam mit der RTX 2060 starten.

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Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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