i9-9900K: Ryzen 7 2700X wird immer günstiger

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(Bild: Screenshot/AMD)

Während der Intel Core i9-9900K zum Start vor allem teuer ist, nutzt AMD die Gunst der Stunde und macht den Ryzen 7 2700X günstiger.

i9-9900K: warum so teuer, Intel?

Vor einigen Tagen war das Rätselraten um Intels ersten Mainstream-Achtkerner endlich vorbei. Der Hersteller hat den i9-9900K gemeinsam mit einer neuen Skylake-X-Generation und dem Xeon W-3175X mit 28 Kernen vorgestellt. Mit verlötetem Heatspreader und noch einmal verfeinertem 14nm-Prozess versucht Intel einmal mehr, alles aus der Architektur herauszuholen, was sich auch in den ersten OC-Ergebnissen zeigt. Der derzeit aufgerufene Preis ist jedoch noch deutlich höher, als wir es von Intel-Launchs gewohnt sind.

Der hohe Preis ergibt sich aus gleich mehreren Zufällen, aber auch einer Taktik. So hat Intel derzeit weiterhin massive Probleme mit der 14nm-Fertigung. Die Kapazitäten sind also knapp, die Nachfrage jedoch sehr hoch. Dieses Problem hat sich auch beim letztjährigen Launch des i7-8700K ergeben, was ebenso hohe Preise nach sich zog. Dieses Jahr ist das Fertigungsproblem jedoch nicht so schnell lösbar. Allerdings scheint Intel daran auch kein sonderlich großes Interesse zu haben. Vorrang dürften die Notebook- und Business-Prozessoren haben. Intel versucht somit, den i9-9900K als Premium-Prozessor noch über dem aktuellen Portfolio zu positionieren. So sind wohl auch die hohen Preise zumindest für die Anfangsphase normal.

Ryzen 7 2700X sinkt im Preis

Während Intel die Preisschraube nach oben dreht, geht AMD einen anderen Weg. Die erste Ryzen-Generation war am Anfang ebenfalls preislich hoch angesetzt, wurde jedoch schnell günstiger. Bei der zweiten Generation verzichtete AMD direkt beim Launch auf die hohen Preise und brachte das Topmodell Ryzen 7 2700X ab 359 Euro. Der Intel-Konkurrent setzt generell gerne auf niedrige Preise, um Intel Marktanteile abzuluchsen. So wurden auch die Threadripper-Prozessoren deutlich günstiger, als die neue Generation vor der Tür stand.

AMD nutzt jetzt scheinbar auch den Launch des i9-9900K, um eine Marketingaktion durchzuziehen. So sind die Preise des Ryzen 7 2700X als direkter Konkurrent des i9-9900K bereits etwas gesunken. In den USA kostet das AMD-Flaggschiff nur mehr gut 295 US-Dollar, während der i9-9900K mindestens 530 US-Dollar im Vorverkauf kostet. Ein von Intel bezahlter Test zeigte zuerst einen deutlichen Leistungsvorsprung gegenüber der Konkurrenz, die Testmethoden stellten sich jedoch als nicht vergleichbar heraus. Die revidierten Tests zeigten dann, dass der i9-9900K nur 13 Prozent über dem 2700X liegt. Damit kostet der Leistungssprung von 13 Prozent bei Intel gute 80 Prozent mehr im Vergleich zum AMD-Prozessor.

In Europa ist der Preis des AMD-Flaggschiffs noch nicht gesunken, die Preisschere ist jedoch sogar noch höher. So kostet der günstigste i9-9900K hier mindestens 699 Euro, während der Ryzen 7 2700X nur 309 Euro kostet. Damit zahlen i9-9900K-Käufer aktuell sogar 126 Prozent Aufpreis für 13 Prozent mehr Leistung.

Kommt noch ein Ryzen 7 2800X?

Bereits bei der Präsentation der neuen Ryzen-Generation sind die ersten Gerüchte bezüglich eines Ryzen 7 2800X aufgetaucht. Damals erschien der Schritt logisch, dass AMD die eigene Highend-Riege in nur mehr zwei Modelle aufteilt. Doch bereits Anfang des Jahres gab es die ersten Gerüchte, dass Intel bald auch einen Achtkerner auflegen könnte. AMD spare sich den Ryzen 7 2800X demnach als Flaggschiffkiller für den damals kolportierten Achtkerner auf. Jetzt nach dem Launch könnte es durchaus noch möglich sein, dass das kalifornische Unternehmen die Chance nutzt und deshalb der Preis des Ryzen 7 2700X sinkt. Da auch die neue Ryzen-Generation mit verbesserter Zen 2-Architektur und 7nm-Strukturbreite nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt, könnte es jedoch sein, dass sich AMD die Mühe auch einfach spart und auf niedrige Preise setzt.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

1 Kommentar

  1. Vergleicht man den i7 8700k mit dem Amd 2700x dan ist der i7 8700k etwas schneller so wird es auch mit dem i9 9900k werden. Jeder kann sich mittlerweile für die eine oder die andere Seite entscheiden und konkurenz belebt nunmal den Markt. Ich werde weiterhin auf intel setzen wen amd seine neue gerneration vorstellt und die tatsächlich schneller als der i9 sein wird bin ich auch nicht abgeneigt zu amd zu greifen sofern die Ram probleme behoben werden.
    Es gilt aber auch zu sagen wäre Amd nicht gewesen würden wir heute noch mit quadcore cpus rumrennen. Einen dank an dieser stelle an AMD.

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