AMD Epyc 2: Rome kommt angeblich mit 9 Dies

AMD Epyc Zen 2
(Bild: AMD)

Die neue Epyc-Generation von AMD namens Rome kommt bald auf den Markt. Angeblich soll der Prozessor 9 Dies mit insgesamt 64 Kernen besitzen.

MCM ist AMDs Heilsbringer

AMD steht im Prozessorgeschäft derzeit sehr gut da. Während im Endkundenmarkt die Ryzen-Prozessoren immer beliebter werden und auch immer mehr Notebooks auf Ryzen setzen, geht auch im Servermarkt einiges voran. So soll bald die zweite Generation der Epyc-Prozessoren auf den Markt kommen. AMD setzt bei Epyc 2 erstmals auf die 7nm-Fertigung und treibt sein MCM-Design weiter voran. Während Intel derzeit an einem Prozessordie festhält, hat der Konkurrent mit Zen erstmals auf ein Multi Chip Module-Design gesetzt. Dabei werden mehrere Dies über einen Interconnect, Infinity Fabric genannt, zusammengeschaltet und fungieren als ein großer Prozessor. Dadurch kann AMD Dies mit jeweils acht Kernen zu größeren Prozessoren zusammenschalten. So gibt es Epyc- und Threadripper-Prozessoren mit bis zu vier Dies und damit 32 Kernen.

Dieser Ansatz ist für AMD vor allem eines: sehr günstig. Dies mit nur acht Kernen sind deutlich günstiger in der Herstellung als ein 28 Kerne-Die von Intel. Außerdem können fehlerhafte oder schlechtere Dies auch in anderen Produkten mit weniger Kernen oder weniger Takt verwendet werden. Die Ausbeute aus der Produktion ist also schlicht deutlich höher. Dadurch kann AMD vor allem auch günstigere Preise anbieten und effizienter produzieren. Ein Engpass bei der Produktion, wie ihn Intel derzeit erlebt, ist daher deutlich unwahrscheinlicher. Besonders die Serversparte Epyc wird dadurch immer beliebter. Die Prozessoren kommen bald in der zweiten Generation und verbessern den MCM-Ansatz noch einmal weiter.

Epyc 2 kommt mit 9 Dies

Durch die 7nm-Fertigung schrumpfen die Prozessordies noch einmal. Ersten Gerüchten zufolge hätte AMD so auch die Kernanzahl in den Dies auf 16 statt 8 erhöhen können, um auf insgesamt 64 Kerne in den Epyc 2-Prozessoren zu kommen. Der Hersteller geht allerdings einen anderen Weg. Durch die Produktion im 7nm-Verfahren steigen auch die Fehleranfälligkeit und die Kosten, während die Ausbeute deutlich sinkt. Da die Chips allerdings kleiner sind, passen auf einen 300mm-Wafer auch deutlich mehr, weshalb die Kosten wieder sinken.

Da Dies mit acht Kernen deutlich einfacher zu produzieren sind, wird es laut einem Bericht von SemiAccurate keine Dies mit 16 Kernen geben. Stattdessen sollen in den neuen Epyc 2-Prozessoren bis zu acht 7nm-Dies mit je acht Prozessorkernen zum Einsatz kommen. Ein neunter Chip, welcher in 14nm produziert werden könnte, ist dann die Weiterentwicklung des Infinity Fabric. Er soll das komplette Management der acht Dies, der Speicheranbindung, der I/O und der Caches übernehmen. Damit hat AMD die Architektur erneut entscheidend geändert, da dieses zentrale Steuerelement auch das Speichermanagement übernimmt. Rome würde damit nicht mehr auf NUMA setzen, bei dem jeder Die seinen eigenen Arbeitsspeicher angesteuert hat und den anderen Dies Zugriff darauf gewährte. Stattdessen soll der zentrale Speichercontroller die Latenzen zu allen Dies gleich halten. Dadurch könnten Workloads, die vorher für Epyc ein Problem waren, nun deutlich schneller werden.

Anderer Sockel für Rome?

SemiAccurate hat auch noch einige andere Informationen bezüglich Rome. So sollte eigentlich zwischen Naples, der ersten Generation von Epyc, und Rome eine weitere Generation namens Starship mit bis zu 48 Kernen Platz finden. AMD hat sich aber scheinbar dazu entschieden, Starship zu canceln und auf Rome zu setzen. Normalerweise gibt es auch im Serverbereich pro Sockel zwei Generationen. Es ist laut SemiAccurate daher wahrscheinlich, dass Rome bereits einen neuen Sockel verwendet, welcher dann bereits mit PCIe 4.0 arbeitet. Rome soll PCIe 4.0 bereits unterstützen, jedoch noch kein CCIX. Die nochmals schnellere Verbindung, welche mit 25 GB/s statt 16 GB/s arbeitet, soll erst der Nachfolger Milan, welcher auf dem gleichen Sockel laufen soll, unterstützen. Bei Rome und Milan setzt AMD aber angeblich noch auf DDR4-Speicher. DDR5 und ein 10-Channel-Interface sollen erst mit der Folgegeneration Genoa kommen, welche dann wieder auf einem neuen Sockel sitzt.

Konkrete Informationen zu Epyc 2 wird es wohl bereits in den nächsten Tagen geben. AMD veranstaltet ein Event in San Francisco, bei dem erste Ausblicke auf die kommenden Datacenter-Produkte gegeben werden sollen. Konkret geht es dabei um die 7nm-Fertigung und damit Rome und die Grafikarchitektur Vega, welche als Vega 20 in 7nm neu aufgelegt wird.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*