GTX 2060: kein Raytracing, Launch erst 2019, Grafikchip der GTX 1080?

GTX 1060 GTX 2060
(Bild: Nvidia)

Die GTX 2060 ist eine der wichtigsten Karten für Nvidia. Diese soll jedoch erst 2019 kommen und könnte den Grafikchip der GTX 1080 verbaut haben.

Warum die GTX 2060 so wichtig ist

Drei Tage noch, dann werden die ersten RTX-Grafikkarten der Turing-Generation an die Vorbesteller ausgeliefert. Nvidia startet dieses Jahr direkt mit den zwei Flaggschiffen RTX 2080 und RTX 2080 Ti, während die RTX 2070 im Oktober folgen soll. Was jedoch noch gänzlich fehlt, ist eine Mittelklassekarte. Diese hat das Unternehmen weder angekündigt, noch ist sie sonst irgendwo bestätigt aufgetaucht. Dabei ist die mutmaßliche GTX 2060 wohl die wichtigste Karte für Nvidia, da der Markt für günstigere Karten riesig ist, besonders, wenn man die aktuell aufgerufenen Preise für die RTX-Grafikkarten bedenkt. Nicht jeder ist gewillt, 629, 849 oder gar 1.229 Euro für eine neue Grafikkarte auszugeben. Zwar sollen die Preise der Partnerkarten noch deutlich günstiger werden, viel Geld kann das für einen Mittelklasse-PC trotzdem sein. Der Nachfolger der GTX 1060 wird demnach das Absatz-Modell für Nvidia. Dabei gibt es einige mögliche Konstellationen, wie so eine Karte aussehen könnte.

GTX 2060 mit Pascal-Chip der GTX 1080?

Beginnen wir mit dem Namen. Nvidia hat mit der neuen Generation namens Turing vor allem ein Thema im Visier: Echtzeit-Raytracing. Die ganze Generation ist darauf ausgelegt, die Strahlentechnologie zu verbreiten. Dadurch sind nicht nur fotorealistische Bilder möglich, im Gameplay ermöglicht Raytracing Effekte wie Spiegelungen und Lichtsimulationen, die das ganze Geschehen beeinflussen können. Dafür baut Nvidia eigene Tensor- und RT-Kerne in die Grafikchips TU102, TU104 und TU106 ein.

Einziger Haken daran: die Produktion ist dadurch deutlich aufwändiger und teurer. Daher ist auch der Preis der RTX-Grafikkarten deutlich höher als der Preis der Vorgeneration. Es gilt daher als sehr wahrscheinlich, dass Nvidia für die GTX 2060 keine Raytracing-Hardware in die Chips integriert. Daher verwendet das Unternehmen wahrscheinlich auch das GTX-Kürzel statt RTX. Darauf deutet auch ein Interview mit Colette Kress, Executive Vice President und Chief Financial Officer, hin, in welchem die hochrangige Mitarbeiterin andeutete, dass zuerst die Raytracing-Grafikkarten releast werden.

Nvidia könnte jedoch noch einen Schritt weitergehen. Aktuell gibt es angeblich noch hohe Lagerbestände von Pascal-Chips. Es liegt daher durchaus im Bereich des möglichen, dass in der GTX 2060 ein Pascal-Chip, voraussichtlich der GP104 der GTX 1080, zum Einsatz kommt. Damit wäre auch ein geleakter Benchmark zur GTX 2060 erklärbar, in welchem die Grafikkarte ungefähr die Leistung einer GTX 1080 erreicht hat. Nvidia soll jedoch trotzdem auf GDDR6-Speicher auch im kleineren Modell setzen, dafür aber nur 5 Gigabyte verbauen, was weniger als bei der GTX 1080 mit 8 Gigabyte wäre. Alternativ könnten auch die Pascal-Grafikkarten noch einige Zeit bleiben.

GTX 2060 erst 2019

Dass die aktuellen Pascal-Grafikkarten noch länger erhältlich sind kommt wohl auch durch eine Verzögerung zustande. In einem Interview auf PC-Watch (via Techpowerup) sagt ein Asus-Mitarbeiter, dass Nvidia derzeit nicht in der Lage ist, eine GTX 2060 vor dem Jahr 2019 herauszubringen. Das könnte einerseits an den hohen Lagerbeständen von Pascal liegen, andererseits daran, dass Nvidia noch keinen Chip für die Mittelklasse aufgelegt hat. Möglicherweise kommt auch eine Variante des TU106, welcher in der RTX 2070 zum Einsatz kommt, bei der 2060 zum Einsatz. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Nvidia einen neuen Chip ohne Tensor- und RT-Cores auflegt. Da würde sich dann eben auch der GP104 der GTX 1080 anbieten. Die Zukunft wird zeigen, wie Nvidia für die Mittelklasse agiert.

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Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

11 Kommentare

  1. Na was jetzt?
    GP104 oder GDDR6?
    Beides gleichzeitig geht nicht, weil GP104 keinen GDDR6-PHY besitzt!

    „Es liegt daher durchaus im Bereich des möglichen, dass in der GTX 2060 ein Pascal-Chip, voraussichtlich der GP104 der GTX 1080, zum Einsatz kommt.“

    „Nvidia soll jedoch trotzdem auf GDDR6-Speicher auch im kleineren Modell setzen“

  2. Na eben nicht!

    Ihr meint, die RTX 2060 könnte die GP104-GPU in Kombination mit GDDR6 nutzen.

    Das ist aber nicht möglich, wenn die GTX 2060 GP104 nutzt, dann kann dort nur GDDR5 verbaut werden.

    • Bei der aktuellen Anbindung der GP104 ist dies nicht möglich, das stimmt. Das heißt jedoch nicht, dass Nvidia die Voraussetzungen dafür nicht schaffen kann. 1:1 übernehmen können sie es natürlich nicht. Generell halte ich persönlich es für wahrscheinlicher, dass Nvidia TU106 um die Tensor- und RT-Cores und einige Shader beschneidet, um eine GTX 2060 zu erschaffen.

    • Der Arbeitsaufwand wäre jedoch ungemein geringer, einfach den alten Chip zu adaptieren, als einen neuen aufzulegen. Die Zukunft wird es zeigen.

  3. Nein, daran ist genau nichts geringer.
    Den PHY auszutauschen erfordert neue Masken, da spart sich NVIDIA genau nichts, da können sie auch gleich Turing verwenden!

    Für Turing haben sie die CUDA-Cores und andere Bestandteile wenigstens schon für den 12nm Prozess entwickelt.
    Würden sie Pascal verwenden, müßten sie das noch zusätzlich auf 12nm umfrickeln.

    Gleich Turing zu nutzen wäre also sogar günstiger!

    Ich gehe schon davon aus, daß die GTX 2060 eine 12nm GPU bekommen wird.

    • Wir werden es sehen. Da Nvidia noch länger brauchen wird, ist es wahrscheinlicher, dass tatsächlich ein neuer Turing-Chip aufgelegt wird. Wäre auch energiesparender als der alte Pascal-Chip. Trotzdem existieren die Hinweise darauf. Wir werdens sehen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die bestehenden Pascal-GPUs noch bis Mitte 2019 produziert werden.

  4. Ob „Hinweise“ existieren ist egal, bringt doch nichts, wenn diese Hinweise von Leuten kommen, die von diesen Dingen recht wenig Ahnung haben:\

    Bei manchen Gerüchten dreht es mir den Magen um, weil die so unlogisch sind!

    Kann schon sein, daß sie GP104 vielleicht noch verwenden, NVIDIA soll sich beim Mining ja verkalkuliert haben und auf Millionen Pascal-GPUs sitzen.
    Aber wenn das so kommt, dann kann die 2060 nur mit GDDR5/GDDR5X erscheinen.
    GDDR5X wäre aber viel zu teuer, bleibt also nur GDDR5 übrig.
    Mehr unterstützt diese GPU nunmal nicht!

    Oft würde ich es echt gut finden, wenn ihr jemanden hättet der sich bei solchen Themen etwas besser auskennt, manche Artikel wirken auf mich etwas merkwürdig.

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