All in One-Wasserkühler-Test 2018: 9 CPU-Kühler im ausführlichen Sommertest

All in One Wasserkühlung Test 2018
(Bild: PCBC)

All in One-Wasserkühlungen sind beliebter denn je. Doch was leisten sie bei hohen Temperaturen? Wir haben 9 All in One-Wasserkühler ausführlich getestet.

Einleitung: Wasser oder Luft?

Das Thema Prozessorkühler ist eine oftmals heikle Geschichte. Einerseits ist der Prozessorkühler ein wichtiger Part im PC, andererseits muss er auch nicht allzu viel kosten. Das hat unser Luftkühlertest bewiesen. Mittlerweile gehen aber immer mehr dazu über, statt der Luftkühler All in One-Wasserkühler in ihren Rechnern zu verbauen. Das soll einerseits die Temperaturen auf einem niedrigen Level halten und andererseits auch zum Style des ganzen PC beitragen. Wer will schon riesige Luftkühler in einem schicken Case mit viel RGB-Beleuchtung haben?

Was die Kühlleistung angeht sind die AiO-Wasserkühler jedoch nicht immer im Vorteil. So leisten große Luftkühler meistens sogar bessere Arbeit. Bei der Lautstärke hingegen können die AiO-Wasserkühler meist mehr überzeugen. Vom Design her sind sie in den meisten Fällen auch im Vorteil. Doch zu welcher AiO soll man dann greifen? Wir haben neun All in One-Wasserkühler ab 240 mm Radiatorgröße getestet, um es herauszufinden!

Der Test als Video

Unsere Testkühler in der Übersicht

Als Probanden für unseren Test haben wir neun verschiedene Kühler der Hersteller AeroCool, be quiet!, Cooler Master, Corsair, Enermax, NZXT, Raijintek und Thermaltake ausgewählt. Wir haben dabei nur Kühler mit einer Größe von über 240 mm Radiator getestet, da diese meistens das bessere Verhältnis zwischen Leistung und Geräuschentwicklung darstellen.

AeroCool Project 7 P7-L240

Die AeroCool Project 7 P7-L240 ist der erste Wasserkühler des taiwanischen Herstellers. Er kommt mit einem 240 mm-Radiator und zwei 120 mm-Lüftern. Diese sind mit RGB-LEDs ausgestattet, welche mit einem zusätzlichen Controller oder dem Mainboard per 4Pin-Adapter angesteuert werden können. Auch die Pumpe ist mit einem steuerbaren LED-Effekt farblich hinterlegt, was gut zum durchsichtigen Design passt. Der Kühlkreislauf kann über einen Einlass in der Pumpe auch nachgefüllt werden. AeroCool liefert dafür auch eine Pipette mit. Die P7-L240 ist für 100 Euro erhältlich.

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be quiet! Silent Loop 360

Die be quiet! Silent Loop 360 ist die größte AiO in unserem Test. Sie verfügt über einen 360 mm-Radiator und drei 120 mm Pure Wings 2-Lüfter. be quiet! legt bei allen Silent Loop-Modellen vor allem auf ein schlichtes Aussehen und einen sehr leisen Betrieb wert. So ist der Wasserkühler durchgehend in schwarz gestaltet. Die Schläuche sind mit einer Spiralfeder zum Schutz ummantelt. Auch hier kann über eine Füllöffnung an der Pumpe Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden. be quiet! verlangt für den Premiumkühler gut 139 Euro.

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Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB

Die Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB ist vor allem für RGB-Fans auf jeden Fall einen Blick wert. Die AiO kommt mit einem 240 mm-Radiator und zwei 120 mm-Lüftern. Diese besitzen durchsichtige Lüfterblätter und eine adressierbare RGB-Beleuchtung. Diese kann wahlweise über die Mainboardfeatures oder einen mitgelieferten, handlichen Controller direkt per Knopfdruck oder per Software gesteuert werden. Dafür muss der Controller an einen internen USB 2.0-Anschluss gesteckt werden. Auch die Pumpe bietet neben dem beleuchteten Cooler Master-Logo die gleiche RGB-Beleuchtung. Für gute 110 Euro ist die MasterLiquid ML240R ARGB zu haben.

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Corsair H115i Pro RGB

Die Corsair H115i Pro RGB ist der neueste Release des Herstellers. Sie bietet mit einem 280 mm-Radiator noch einmal mehr Kühlfläche als die kleineren AiOs. Dazu kommen zwei 140 mm-Lüfter der ML-Serie. Diese sollen besonders unter hohen Lasten sehr leise sein. Die lauten Lüfter waren bei der Vorgeneration einer der Hauptkritikpunkte. Auf eine RGB-Beleuchtung verzichtet Corsair nur bei der Pumpe nicht. Die Beleuchtung und die Performance der Pumpe können über einen USB 2.0-Anschluss per Corsair Link gesteuert werden. Die H115i Pro RGB kostet gut 128 Euro.

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Enermax LiqFusion 240 RGB

Die Enermax LiqFusion 240 RGB ist ein weiterer Wasserkühler von Enermax. Er kommt mit einem 240 mm-Radiator und zwei 120 mm-Lüftern der T.B. RGB-Serie. Diese sind mit auffälligen RGB-Ringen ausgestattet, welche über das Mainboard gesteuert und adressiert werden können. Der Kühlkopf ist ebenfalls mit einem adressierbaren RGB-Ring ausgestattet. Im inneren dreht sich ein Rädchen im Wasserstrom. Zur Steuerung gibt es einen mitgelieferten Controller und die Möglichkeit zur Steuerung über das Mainboard. Besonders an der AiO ist, dass die Pumpe nicht im Kühlkopf, sondern unterhalb des Radiators an den Schläuchen sitzt. Die Liqfusion 240 RGB lässt sich über einen Füllport am Kühlkopf auch nachfüllen. Dafür liefert Enermax direkt ein Fläschchen Kühlflüssigkeit und ein Kabel zum Brücken des Netzteils und zum Betreiben der Pumpe mit. Enermax verlangt für die LiqFusion 240 RGB gute 95 Euro.

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Enermax Liqmax II 240

Die Enermax Liqmax II 240 ist die Performance-Variante des Herstellers. Auch sie kommt mit einem 240 mm-Radiator und zwei 120 mm-Lüftern. Hier gibt es jedoch keine RGB-Beleuchtung. Lediglich der Pumpenkopf hat eine weiße LED-Beleuchtung des Logos und eines Rings integriert. Die Lüfterblätter sind geriffelt geformt und können neben der PWM-Steuerbarkeit auch auf drei verschiedene Stufen gestellt werden. Die Liqxmax 240 ist mit gut 74 Euro der günstigste Kühler in unserem Test.

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NZXT Kraken X52

Die Kraken-Serie von NZXT ist eine der beliebtesten Serien in unserer Community. Da ist auch die NZXT Kraken X52 keine Ausnahme. Sie kommt mit einem 240 mm-Radiator und zwei schwarzen 120 mm-AER-Lüftern. Das besondere an ihr ist der spiegelnde Pumpenkopf. Ohne Beleuchtung ist dieser eine glatte Spiegelfläche. Im Inneren gibt es jedoch nach unten reichende RGB-Ringe und ein beleuchtetes NZXT-Logo. Gesteuert wird alles über eine USB 2.0-Schnittstelle. Der Pumpenkopf hat auch einen Lüfterhub integriert, wodurch sowohl die Beleuchtung als auch die Lüfterkurve mit NZXTs CAM-Software gesteuert werden kann. Das Premium-Produkt kostet jedoch auch. Gute 137 Euro sind für die Kraken X52 zu bezahlen.

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Raijintek Orcus 240

Die Raijintek Orcus 240 ist ein Neuzugang des taiwanischen Herstellers. Die AiO besitzt einen 240 mm-Radiator und zwei 120 mm-Lüfter mit adressierbaren RGB-LEDs. Sie soll vor allem für einen sehr leisen Betrieb ausgelegt sein, dabei den Style aber nicht zu kurz kommen lassen. Die AiO ist baugleich mit der Enermax LiqFusion 240 RGB und besitzt einen ähnlichen Kühlkopf sowie die Pumpe an den Schläuchen. Weiters gibt es auch hier ein kleines Wassserrädchen, welches sich im Betrieb dreht, welcher innen mit einer steuerbaren RGB-Beleuchtung ausgestattet ist. Raijintek liefert einen Controller mit Fernbedienung gleich mit. Auch dieser Kühler ist über einen Anschluss am Kühlkopf nachfüllbar. Raijintek liefert ebenfalls die Kühlflüssigkeit direkt mit, verzichtet aber auf die Kabel zum Brücken des Netzteils. Die Raijintek Orcus 240 gibt es für gute 100 Euro zu kaufen.

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Thermaltake Floe Riing RGB 280 TT Premium Edition

Die Thermaltake Floe Riing RGB 280 TT Premium Edition ist das absolute Premiummodell des Herstellers. Sie kommt mit 280 mm-Radiator und zwei 140 mm-Lüftern. Diese sind RGB steuer- und adressierbar. Einen passenden Controller liefert Thermaltake bereits direkt mit. Dieser ist auch notwendig, da die Lüfter nur mit ihm über ein einziges Kabel sowohl mit Strom als auch mit den RGB-Steuerungsdaten gefüttert wird. Ein externes PWM-Signal ist nicht möglich. Über einen USB 2.0-Anschluss lässt sich der Controller auch mit Thermaltakes TT RGB Plus-Software und einer Smartphone-App steuern. So können Lüfterkurven und die Beleuchtung sehr genau eingestellt werden. Die Floe Riing RGB 280 TT Premium Edition ist mit gut 160 Euro Preis der teuerste Kühler in unserem Test.

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Montage

Im Vergleich zu den Luftkühlern ist die Montage des Wasserkühler fast schon ein Kinderspiel. So setzen alle von uns getesteten AiOs auf eine Backplate, mit der der Kühlkopf verschraubt wird. Dabei sind manchmal noch andere Rahmen am Kühlkopf zu befestigen. Den Radiator haben wir mittels Ausziehblech auf der Oberseite befestigt und wieder hineingeschoben. Durch den komfortablen Aufbau des Dark Base 700 ist auch die Verkabelung sehr einfach.

Etwas störend waren hingegen manchmal die USB-Kabel, wenn diese am Pumpenkopf angebracht werden mussten. So ist das Kabel der NZXT Kraken X52 und der Corsair H115i Pro RGB etwas schwierig zu verlegen. Mit etwas Fingerspitzengefühl klappt das jedoch. In manchen Fällen war der Kopf durch die Spannung in den Schläuchen auch etwas schwierig auf der CPU zu montieren, es ist uns aber bei jedem Kühler in unter 5 Minuten gelungen. Zu unseren Crucial Ballistix Elite-Sticks ist jeder Kühlkopf problemlos kompatibel. Es werden keine RAM-Slots blockiert.

Das Testsetting

Testsystem

Um die Leistung jedes Kühlers festzustellen, haben wir sie in unser Testsetup einzeln eingebaut und getestet. Um Platz für alle Kühler zu haben, kommen sie in unserem be quiet! Dark Base 700 unter. Kühlen müssen alle Kühler unseren Intel Core i7-7700K. Verbaut ist alles auf einem MSI Z270 Gaming M7. Unser komplettes Testsystem:

KomponenteProdukt
ProzessorIntel Core i7-7700K
MainboardMSI Z270 Gaming M7
ArbeitsspeicherCrucial Ballistix Elite 3000 MHz 32 GB
GrafikkarteKFA2 GTX 1070 ti EX
SSDWD Black 500 GB
Netzteilbe quiet! Dark Power Pro 1000 Watt
Gehäusebe quiet! Dark Base 700
Belüftung2x 140mm im Frontpanel
1x 120mm an der Rückwand

Lüfter: be quiet! Silent Wings 3
BetriebssystemWindows 10 Home

Testumgebung und Einstellungen

Getestet haben wir in einem etwas besonderen Setting. Da es zum Zeitpunkt unseres Temperaturtests Hochsommer war, lag die Umgebungstemperatur bei guten 28 Grad Celsius. Diese Temperatur haben wir bei allen Kühlern mit einer Abweichung von 0,5 Grad Celsius in beide Richtungen gehalten. Das Dark Base 700 war bei jedem Test voll geschlossen. Zwei 140 mm-Lüfter sind in der Front installiert, ein 120 mm-Lüfter auf der Rückseite. Es handelt sich dabei um Silent Wings 3-Lüfter von be quiet!. Die Gehäuselüfter liefen konstant auf 40 Prozent. Die Radoatoren waren jeweils im Deckel des Cases montiert. Die Lüfter der Radiatoren waren mit Ausnahme der Thermaltake-AiO über die PWM-Steuerung des Mainboards eingestellt und liefen ab 30 Grad Celsius auf 20 Prozent Drehzahl. Die Drehzahl stieg kontinuierlich bis 70 Grad Celsius an, ab da liefen die Lüfter des Kühlers auf 100 Prozent. Als Wärmeleitpaste kam die jeweils beim Kühler mitgelieferte Paste zum Einsatz.

Testprogramme und Testmodi

Als Leistungstest haben wir auch dieses Jahr auf Prime95 gesetzt. Jeweils 20 Minuten Blend-Test ließen unseren i7-7700K auf Hochtouren laufen und viel Hitze erzeugen, die es zu kühlen galt. 20 Minuten Blend-Test mussten unsere Kühler gleich zweimal wegstecken. Dabei haben wir den Prozessor einmal im Standardtakt auf bis zu 4,5 GHz im Automatikmodus und einmal übertaktet auf festen 4,8 GHz und 1,28 Volt laufen lassen. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen haben wir die Temperaturmessung erst nach zwei Minuten Aufwärmphase im Blend-Test gestartet. Zusätzlich haben wir jeweils die Temperaturwerte im Leerlaufmodus (IDLE) auf Standardtakt und übertaktet nach 10 Minuten ermittelt.

Messmethode

Als Messmethoden haben wir auf die Programme RealTemp und HWMonitor zurückgegriffen. RealTemp zeigt den Durchschnittswert, die aktuelle Temperatur und die Maximal- bzw. Minimalwerte an, HWMonitor nur die aktuelle Temperatur sowie Maximal- und Minimalwerte direkt auf dem Package und den einzelnen Kernen. Beide Programme lassen sich zurücksetzen, um eine verfälschungsfreie Messung hinzubekommen.

Die Testergebnisse

Die Temperaturen in der Übersicht

In der ersten Tabelle haben wir die vollständigen Messergebnisse aller Kühler sowohl im Standard- als auch im OC-Modus notiert. Dabei sind sowohl die Maximal- und Minimalwerte jedes Tests als auch die Durchschnittswerte in den vollständigen Ergebnissen notiert. Diese sind jedoch bei weitem nicht so relevant wie der Durchschnittswert. Anzumerken ist, dass Prime95 im Blend-Test variieren kann. Das Temperaturlimit unseres Prozessors liegt bei 100 Grad Celsius, ab dann beginnt der Prozessor mit Thermal Throtteling. Fast kein Kühler hat es im übertakteten Zustand geschafft, einzelne Prozessorkerne unter 100 Grad Celsius zu halten. Der Maximalwert im Blend-Test ist jedoch bei weitem nicht von Belangen. Die Durchschnittswerte finden sich daher noch einmal in einer eigenen Tabelle, welche auch gefiltert werden kann.

Vollständige Ergebnisse
KühlerTemp. IDLETemp. Prime95Temp. IDLE 4,8 GHzTemp Prime95 4,8 GHz
AeroCool P7 Pro 240min. 32°C
Ø 34°C
max 56°C
min. 55°C
Ø 73°C
max 85°C
min. 32°C
Ø 35°C
max 73°C
min. 53°C
Ø 89°C
max 100°C
be quiet! Silent Loop 360min. 31°C
Ø 33°C
max 47°C
min. 52°C
Ø 69°C
max 81°C
min. 31°C
Ø 34°C
max 58°C
min. 50°C
Ø 84°C
max 100°C
Cooler Master MasterLiquid ML240 RGBmin. 32°C
Ø 34°C
max 58°C
min. 52°C
Ø 68°C
max 81°C
min. 32°C
Ø 35°C
max 57°C
min. 52°C
Ø 85°C
max 100°C
Corsair H115i Pro RGBmin. 33°C
Ø 35°C
max 65°C
min. 52°C
Ø 72°C
max 83°C
min. 32°C
Ø 35°C
max 52°C
min. 51°C
Ø 86°C
max 100°C
Enermax Liqfusion 240 RGBmin. 31°C
Ø 33°C
max 51°C
min. 50°C
Ø 69°C
max 81°C
min. 31°C
Ø 33°C
max 69°C
min. 48°C
Ø 84°C
max 100°C
Enermax Liqmax 2 240min. 32°C
Ø 35°C
max 63°C
min. 54°C
Ø 72°C
max 83°C
min. 32°C
Ø 35°C
max 52°C
min. 50°C
Ø 85°C
max 100°C
NZXT Kraken X52min. 34°C
Ø 34°C
max 54°C
min. 53°C
Ø 68°C
max 82°C
min. 33°C
Ø 36°C
max 57°C
min. 53°C
Ø 82°C
max 100°C
Raijintek Orcus 240min. 33°C
Ø 35°C
max 53°C
min. 56°C
Ø 72°C
max 84°C
min. 34°C
Ø 37°C
max 81°C
min. 50°C
Ø 90°C
max 100°C
Thermaltake Floe Riing 280min. 31°C
Ø 33°C
max 51°C
min. 48°C
Ø 70°C
max 80°C
min. 34°C
Ø 38°C
max 54°C
min. 40°C
Ø 80°C
max 99°C
KühlerTemp. IDLETemp. Prime95Temp. IDLE 4,8 GHzTemp Prime95 4,8 GHz
AeroCool P7 Pro 240Ø 34°C
Ø 73°CØ 35°CØ 89°C
be quiet! Silent Loop 360Ø 33°CØ 69°CØ 34°CØ 84°C
Cooler Master MasterLiquid ML240 RGBØ 34°CØ 68°CØ 35°CØ 85°C
Corsair H115i Pro RGBØ 35°CØ 72°CØ 35°CØ 86°C
Enermax Liqfusion 240 RGBØ 33°CØ 69°CØ 33°CØ 84°C
Enermax Liqmax 2 240Ø 35°CØ 72°CØ 35°CØ 85°C
NZXT Kraken X52Ø 34°CØ 68°CØ 36°CØ 82°C
Raijintek Orcus 240Ø 35°CØ 72°CØ 37°CØ 90°C
Thermaltake Floe Riing 280Ø 33°CØ 70°CØ 38°CØ 80°C

Temperaturen auf Standardtakt

Auf Standardtakt variieren die Temperaturen des Prozessors zwischen 68 und 73 Grad Celsius im Blend-Test. Dabei holen sich die Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB und die NZXT Kraken X52 gemeinsam mit 68 Grad Celsius die Krone. Direkt dahinter folgen die be quiet! Silent Loop 360 und die Enermax LiqFusion 240 RGB mit je 69 Grad Celsius. Ein Grad schlechter ist die Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition mit 70 Grad Celsius. Das jeweils gleiche Ergebnis erreichen die Enermax Liqmax II 240, die Corsair H115i Pro RGB und die Raijintek Orcus 240 mit je 72 Grad Celsius. Das Schlusslicht bildet die AeroCool Project 7 P7 L240 mit 73 Grad Celsius.

Im IDLE liegen die AiOs so nahe beieinander, dass es keine wirklich nennenswerten Unterschiede gibt. So erreichen sie alle eine Temperatur zwischen 33 und 35 Grad Celsius.

Temperaturen bei übertaktetem Prozessor

Interessanter werden die Werte dann schon im übertakteten Modus. Hier haben wir unseren i7-7700K auf 4,8 GHz bei 1,28 Volt getaktet und so deutlich mehr Hitze erzeugt. So liegt das beste Ergebnis nun bei 80 Grad Celsius. Der Sieg geht diesmal an die Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition. Mit 82 und 84 Grad Celsius folgen die NZXT Kraken X52 und die be quiet! Silent Loop 360 auf dem zweiten und dritten Platz. Die be quiet!-Kühlung liegt dabei gleichauf mit der Enermax LiqFusion 240 RGB, welche ebenfalls 84 Grad Celsius erreicht. Darauf folgen die Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB und die Enermax Liqmax II 240 mit jeweils 85 Grad Celsius. Ein Grad wärmer und somit auf 86 Grad Celsius ist die Corsair H115i Pro RGB. Etwas weiter abgeschlagen sind die AeroCool Project 7 P7 L240 mit 89 Grad Celsius und die Raijintek Orcus 240 mit 90 Grad Celsius.

Im IDLE variieren die Temperaturen diesmal deutlich stärker. So erreicht die Enermax LiqFusion 240 RGB mit 33 Grad Celsius den gleichen Wert wie ohne Übertaktung. Den schlechtesten Wert erreicht interessanterweise die unter Last gewinnende Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition mit 38 Grad Celsius.

Geräuschentwicklung

Die Lautstärke spielt beim Kühlerkauf eine wesentliche Rolle. Geräusche werden bei Wasserkühlern vor allem durch zwei Faktoren erzeugt. Einerseits macht die Pumpe Geräusche, besonders, wenn sie nicht entlüftet ist. Andererseits erzeugen das Hauptgeräusch natürlich die Lüfter. Die Hersteller müssen hier einen gewissen Spagat zwischen guter Leistung und angenehmem Betrieb machen, was nicht allen gelingt.

Besonders hervorheben kann man hier Corsair und Raijintek. Die H115i Pro RGB ist dabei selbst unter voller Last nicht wirklich zu hören. Wir haben mehrmals überprüft, ob die Lüfter auch tatsächlich auf voller Kraft laufen. Auch die Lüfter der Raijintek Orcus sind unter Last nur schwer von den Gehäuselüftern zu unterscheiden. Die beiden Hersteller haben ihre AiOs damit eher auf leisen Betrieb getrimmt, was sich auch in den Temperaturen widerspiegelt.

Die Silent Loop 360 von be quiet! macht dem Namen wieder einmal alle Ehre. Sie ist allerdings lauter als die H115i Pro RGB und die Raijintek Orcus. Die verbauten Pure Wings 2-Lüfter sind auch deutlich lauter als die Silent Wings 3 des gleichen Herstellers. Es wäre also ein gutes Upgrade, wenn standardmäßig bereits Silent Wings 3-Lüfter bei der Silent Loop 360 dabei wären.

Auf voller Last durchaus hörbar, aber definitiv im angemessenen Rahmen bewegen sich auch die Lüfter der Enermax LiqFusion 240 RGB. Ungefähr gleich laut sind auch die Lüfter der AeroCool Project 7 P7 L240 und der Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB. Bei der Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition sind die Lüfter auf voller Kraft ebenfalls hörbar, aber nicht störend. Ein spezieller Kandidat ist die NZXT Kraken X52. Bis ca. 80 Prozent sind die beiden Lüfter fast nicht zu hören. Darüber steigt die Lautstärke aber sehr sprunghaft an. Die AER-Lüfter sind dabei jedoch trotzdem nicht wirklich störend. Das Geräusch bleibt jedoch. Laut sind auch die Lüfter der Enermax Liqmax II 240. Diese sind auch auf niedrigeren Drehzahlen deutlich zu hören. Auf 100 Prozent ist das Geräusch bereits sehr stark und störend.

Fazit und Empfehlungen

Alle von uns getesteten AiO-Kühler schenken sich in unserem Test ziemlich wenig. Wir tun uns daher relativ schwer, konkrete Empfehlungen auszusprechen. Es kommt vor allem darauf an, worauf man besonders Wert legt.

Wer vor allem einen sehr leisen Betrieb bevorzugt, ist bei der Corsair H115i Pro RGB richtig. Die AiO liefert neben einem schlichten Design mitunter die leisesten Lüfter. Die Kühlleistung ist dabei in Ordnung, jedoch für den leisen Betrieb etwas zurückgefahren. Für 128 Euro erhält man ein solides Gesamtpaket. Wer es noch schlichter mag, ist bei der be quiet! Silent Loop 360 richtig. Durch drei Lüfter und einen 360 mm-Radiator ist die Kühlleistung sehr gut, während die AiO leiser bleibt. Sie ist für 139 Euro zu haben.

Besonders überrascht hat uns die günstige Enermax LiqFusion 240 RGB. Sie bietet für 95 Euro nicht nur eine sehr gute Kühlleistung, auch das Design kommt dank adressierbaren RGB-LEDs sowohl an den Lüftern als auch am Pumpenkompf nicht zu kurz. Sie ist dabei zwar nicht flüsterleise, jedoch durchaus im vertretbaren Rahmen. Wer es lieber leise hat, aber auf die RGB-Beleuchtung nicht verzichten will, der sollte zur Raijintek Orcus 240 für gut 100 Euro greifen. Sie ist zwar bei der Kühlleistung eher im unteren Feld anzusiedeln, dafür aber sehr leise. Beide AiOs liefern noch dazu ein Kit zum Nachfüllen gleich mit, wobei es hier schade ist, dass Raijintek kein Kabelset zum Brücken des Netzteils in die Verpackung legt.

Ebenfalls eine Empfehlung wert ist die Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB. Sie liefert im Standardmodus die besten Ergebnisse und kann den Prozessor auch übertaktet auf passablen Werten halten. Die adressierbare RGB-Beleuchtung setzt dem ganzen Kühler stiltechnisch die Krone auf. Für 110 Euro macht man hier wenig falsch.

Bei den absoluten Premiumkühlern sind wohl die NZXT Kraken X52 und die Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition anzusiedeln. Letztere macht mit dem Zungenrbecher von Namen bereits darauf aufmerksam, liefert im übertakteten Test aber auch den besten Wert von 80 Grad Celsius. Die aufwändige RGB-Beleuchtung mit eigenem Controller, Steuerungssoftware und sogar einer App sind im Bezug auf den Style wichtige Features und äußerst schön anzusehen. Mit 160 Euro ist sie am teuersten, kann aber durchaus ihr Geld wert sein. Dicht auf die Thermaltake-AiO folgt im übertakteten Test die NZXT Kraken X52. Sie liefert mit 82 Grad Celsius das zweitbeste Ergebnis. Auch das auffällige, aber dennoch dezente Design mit RGB-Spiegel am Kühlkopf der AiO ist für viele ein Kaufgrund, den wir absolut nachvollziehen können. NZXT paart hier gute Kühlleistung mit schickem Design. Der Preis von 137 Euro ist dafür allemal angemessen.

Keine Empfehlung von uns erhalten die Enermax Liqmax II 240 und die AeroCool Project 7 P7-L240. Die Liqmax II ist zwar mit 75 Euro die günstigste AiO im Test, wird jedoch unter hoher Last störend laut. Die Ergebnisse sind zwar in Ordnung, die Paar Euro mehr für den Bruder LiqFusion 240 RGB sind jedoch gut investiert. Die AeroCool Project 7 P7-L240 macht in unseren Augen nur dann Sinn, wenn sie gemeinsam mit einem AeroCool Project 7-Case gekauft wird. Dort ist der benötigte RGB-Controller bereits enthalten. Dann lassen sich alle Lüfter auch gemeinsam passend steuern. Für 100 Euro ist sie jedoch so teuer wie eine LiqFusion 240 RGB.

Awards

Auch einige Awards haben wir nach unserem ausführlichen All in One-Wasserkühlertest zu vergeben. Damit zeichnen wir in drei verschiedenen Kategorien besondere Leistungen aus.

Den PC Builder’s Club Style-Award erhalten:

  • Cooler Master MasterLiquid 240R ARGB
  • Enermax LiqFusion 240 RGB
  • NZXT Kraken X52
  • Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition

Den PC Builder’s Club Performance-Award erhalten:

  • Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB
  • Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition

Den PC Builder’s Club Preis-Leistungs-Award erhalten:

  • Enermax LiqFusion 240 RGB
  • Raijintek Orcus 240

Den PC Builder’s Club Excellence-Award erhalten:

  • Corsair H115i Pro RGB
  • NZXT Kraken X52
  • Thermaltake Floe Riing 280 RGB TT Premium Edition

Gewinnspiel

Als kleinen Bonus für unsere Community verlosen wir nach diesem ausführlichen Test einige unserer Testsamples. Alle Informationen sind hier zu finden!

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

1 Kommentar

  1. Nach etwas stöbern auf der Seite bin ich jetzt endlich über den AiO Test 2018 gestolpert.
    Auch hier Großen Lob, wie schon bei den Luftkühler Test 2018!
    Ich möchte mir in den nächsten Monaten einen PC zusammen bauen und bekomme immer mehr Interesse an eine AiO Kühlung an stelle einer einer Turmkühlung.
    Mit AiO habe ich null Erfahrung.
    Wie ist denn die Erfahrung mit Lärm, ich möchte da keine Kompromisse eingehen, sprich maximale Kühlung bei minimalen Lärm.
    Kennt ihr diese AiO, DEEPCOOL Captain 360 Ex?
    Was haltet ihr von der?

    Mein Favorit ist momentan die Kraken X72.
    Aber ist sie auch 199 € wert?

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