Nvidia launcht RTX 2080 und RTX 2080 Ti für Raytracing

Nvidia RTX 2080 Ti
(Bild: Screenshot/Nvidia)

Nvidia hat die neuen Gaming-Grafikkarten RTX 2080 und RTX 2080 Ti der Turing-Generation vorgestellt. Damit setzt der Hersteller den Fokus auf Raytracing.

Die Katze ist aus dem Sack

Endlich ist die Katze aus dem Sack. Heute hat Nvidia in einer großen und aufwändigen Show die neue Gaming-Grafikkartengeneration, Codename Turing, gelauncht. Nach einem monatelangen Katz und Maus-Spiel mit den Medien hat das Unternehmen alle Details zur nächsten Generation von Grafikkarten vorgestellt. CEO Jensen Huang selbst leitete die Veranstaltung im Vorfeld der Gamescom. So begann er direkt mit einem ersten Schock für die meisten und hieß die Zuschauer zur Präsentation der „GTX 1180“ als Seitenhieb auf die massenhaften Leaks vor dem Launch willkommen. Natürlich sind jedoch die Leaks richtig und die neuen Grafikkarten heißen RTX 2080 und RTX 2080 Ti.

Nvidia Turing: der neue Fokus ist Raytracing

Die Namensänderung von GTX auf RTX weist auch auf das größte Thema hin, welches Nvidia mit dieser Generation im Fokus hat. Turing ist nämlich speziell auf Raytracing ausgelegt. So hat das Unternehmen bereits mit den letzte Woche vorgestellten Quadro RTX-Grafikkarten speziell die Thematik im Fokus. So haben die neuen Quadro-Grafikkarten eigene Tensor- und RT-Cores verbaut, um die rechenintensiven Raytracing-Berechnungen zu realisieren. Turing soll dabei 25 Mal so schnell sein wie die Pascal-Generation. Mit der Raytracing-Technik will Nvidia Rasterization unterstützen bzw. Ablösen. Dadurch sind vor allem noch realistischere 3D-Welten möglich, die durchaus schon an fotorealistische Bilder herankommen. Dafür hat Nvidia ganze zehn Jahre an der Turing-Architektur gearbeitet.

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Die dafür notwendige Nvidia RTX-Plattform hat das Unternehmen bereits bei der GDC 2018 vorgestellt. Dort gab es auch eine erste Raytracing-Demonstration. Damals waren noch vier Tesla GV100-GPUs im Verbund notwendig, um die Demo laufen zu lassen. Das ganze dafür notwendige System kostet gute 60.000 US-Dollar. Mit Turing ist sogar noch eine bessere Raytracing-Leistung mit nur einer Grafikkarte möglich. Das funktioniert durch die neuen RT-Cores, welche allein für Raytracing zuständig sind. Die Technik läuft parallel zu den CUDA-Cores. Im Vergleich zur alten Generation ist die Raytracing-Leistung dadurch massiv gestiegen, da das Raytracing nun parallel zum eigentlichen Frame laufen kann.

RTX 2080 für 699 US-Dollar, RTX 2080 Ti für 999 US-Dollar, neues Design

Dafür ist entsprechend schnelle Hardware notwendig. Diese steht seit letzter Woche in Form der Quadro RTX-Grafikkarten und seit heute auch für Gamer. Wie im Vorfeld bereits vermutet launcht das Unternehmen zunächst die absoluten Highend-Grafikkarten RTX 2080 und RTX 2080 Ti. Diese sind ab heute vorbestellbar und werden voraussichtlich am 20. September versendet. Die RTX 2080 kostet dabei 699 US-Dollar, während die RTX 2080 Ti auf 999 US-Dollar kommt. Auch die RTX 2070 kann für 499 US-Dollar bereits direkt bei Nvidia bald bestellt werden, ist jedoch noch nicht verfügbar. Während der Keynote sind direkt auf der Nvidia-Seite auch die scheinbar deutschen Preise für die Founders Edition aufgetaucht. Diese stellten sich nach der Keynote als wahr heraus. In Europa kostet die RTX 2080 Ti satte 1.259 Euro, die RTX 2080 849 Euro und die RTX 2070 639 Euro. Diese Preise sind ein herber Aufschlag im Vergleich zu dne US-Preisen und auch den Vorgängern. Auch die Custom-Designs kosten so viel.

Die neuen Grafikkarten kommen alle in einem neuen Founders Edition-Design. Dieses umfasst erstmals statt einem Radiallüfter zwei Axial-Lüfter mit je 13 Rotorblättern, welche nicht nur fürs Overclocking geeignet sein sollen, sondern laut Jensen Huang auch bei maximalem Takt äußerst leise sein sollen.

(Bild: Nvidia)

Die technischen Daten – RTX 2070 schneller als Titan Xp

Technisch haben die Grafikkarten einiges zu bieten. Die Keynote geht allerdings nicht auf die technischen Daten der einzelnen Karten ein. Lediglich die Leistung wird mit den Vorgängern verglichen. Dafür hat Nvidia scheinbar eine eigene Leistungseinheit geschaffen, genannt RTX-Operationen. Wie sehr sich diese auf Spiele auswirken, ist noch nicht bekannt. Die Zahlen dazu sind jedoch äußerst beeindruckend. So erreicht die RTX 2070 45 Billionen RTX-Operationen pro Sekunde, während die RTX 2080 Billionen 60 RTX-Operationen pro Sekunde erreicht. Dem ganzen die Krone setzt die RTX 2080 Ti auf. Sie erreicht 78 Billionen RTX-Operationen pro Sekunde. Zum Vergleich: Die Titan Xp und die GTX 1080 Ti liegen beide unterhalb der 20 Billionen RTX-Operationen pro Sekunde. Die Leistung kommt wohl durch die neuen Tensor- und RT-Kerne zustande. Nvidia nennt jedoch keine Kernzahlen, auch nicht im Bezug auf die CUDA-Kerne. Daher verwenden wir in der Übersicht die aktuell geleakten Zahlen und Daten.

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Die RTX 2080 ti basiert auf dem TU102-Chip, einem leicht beschnittenen Schwesterchip der Quadro RTX 8000 und 6000. Er verfügt über 4.352 CUDA-Kerne und eine noch unbekannte Zahl Tensor und RT-Kerne. Der Chip ist mit 11 Gigabyte GDDR6-Grafikspeicher verbunden. Dieser soll auf 7.000 MHz takten.

Die RTX ist vergleichsweise schon fast mickrig. Die Grafikkarte ist der direkte Nachfolger der GTX 1080, jedoch mit verhältnismäßig deutlich stärkerer Leistung. Mit einem Preisschild von 699 US-Dollar orientiert sie sich am Vorgänger. In Europa kostet das Modell jedoch 849 Euro für den Beginn. In der RTX 2080 kommt der TU104-Chip zum Einsatz. Dieser ist ebenfalls ein leicht beschnittener Schwesternprozessor, in diesem Fall von der Quadro RTX 5000. Der Chip enthält 2.944 CUDA-Kerne und eine noch unbekannte Zahl Tensor und RT-Kerne. Als Grafikspeicher kommt auch hier GDDR6 mit 8 Gigabyte Kapazität zum Einsatz.

Die absolute Mainstream-Grafikkarte wird jedoch die RTX 2070 werden. Sie kommt für einen Preis von 499 US-Dollar in den USA und 629 Euro in Europa. Technisch setzt sie auf den gleichen Chip wie die RTX 2080. Der TU104 ist hier auf 2.304 CUDA-Kerne und eine noch unbekannte Zahl Tensor und RT-Kerne begrenzt.

Custom-Designs starten gleichzeitig

Auch die bereits in den letzten Tagen geleakten Custom-Designs der RTX 2080 und RTX 2080 Ti können bereits vorbestellt werden. Auch diese Grafikkarten werden wohl am 20. September ausgeliefert. Die Vorbestellung funktioniert derzeit nur über den amerikanischen Händler Newegg. Auch in Europa sind die Custom-Designs ebenfalls bei Alternate, Caseking und notebooksbilliger.de erhältlich. Das günstigste Custom-Modell der RTX 2080 kommt dabei von Asus im Dual-Design und kostet 869 Euro. Das günstigste Modell der RTX 2080 Ti kostet 1.229 Euro und kommt ebenfalls von Asus, jedoch im Turbo-Design.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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