Nvidia Turing: Jetzt noch GPUs kaufen oder auf neue Generation warten?

Nvidia Turing GTX 1180
(Bild: Mockup/via wccftech)

Die Grafikkartenpreise fallen endlich wieder, trotzdem sind viele vorsichtig mit dem Kauf einer neuen GPU. Nvidia Turing könnte schließlich bald kommen. Wir haben einmal genauer analysiert, ob es sich jetzt überhaupt noch auszahlt, eine Grafikkarte zu kaufen.

Wann kommt Turing?

Als PC-Enthusiast steckt man eigentlich immer im Dilemma. Sobald man etwas gekauft und aufgerüstet hat, könnte bereits die nächste Generation in den Startlöchern stehen. Wer immer das schnellste Pferd im Stall oder im PC-Gehäuse haben will, ist somit auf ständiges Aufrüsten angewiesen. Seien es jetzt die CPUs, die scheinbar jetzt mindestens jährlich geupdatet werden, Mainboard inklusive natürlich, eine neue Grafikkartengeneration oder nur ein Refresh – es gibt immer etwas upzudaten.

Solch eine Situation entsteht gerade wieder. Nvidias Turing-Grafikkarten alias GTX 1100 sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Einige Details sind schon durchgesickert, gänzlich unbekannt ist jedoch ein möglicher Launchtermin. Da Nvidia bereits auf GDDR6 setzen möchte, kann die Produktion frühestens im Juli anlaufen. Ab diesem Zeitpunkt produziert SK Hynix seine GDDR6-Chips. Es könnte jedoch auch sein, dass die Mitbewerber Samsung und Micron schneller sind. Zumindest im Fall von Samsung gehen wir davon aus, dass bereits GDDR6-Chips im Mai oder Juni vom Band laufen.

Was bedeutet das jetzt aber für Turing? Da Nvidia eine gewisse Vorlaufzeit für alle Produkte hat, dauert es für gewöhnlich ab Start der tatsächlichen Produktion mindestens zwei, wenn nicht drei Monate, bis ein öffentlicher Launch stattfindet. Der Grafikhersteller ist immer darauf bedacht, bereits anfangs genügend Produkte verkaufen zu können, besonders beim Launch einer ganzen neuen Generation. Wenn wir davon ausgehen, dass die wirkliche Massenproduktion im Juli startet, rechnen wir somit nicht mit einer Veröffentlichung von Turing vor August. Das würde zr SIGGRAPH-Messe oder sogar zur Gamescom passen, wobei aber eher ein eigenes Event für Turing infrage kommt.

Die aktuelle Preislage – Turing wird teurer als Pascal

Das aktuell schmerzlichste Thema bei den Grafikkarten sind jedoch die Preise. Seit der zweiten Welle des Miningbooms haben die Grafikkartenpreise ordentlich angezogen. Zwar erholt sich der Markt wieder etwas, die Preise sind jedoch trotzdem noch höher als vor Beginn der zweiten Welle im Dezember 2017. So kostet eine GTX 1060 6G derzeit 288,95 Euro. Die günstigste GTX 1080 ti ist um 762,89 Euro zu haben. Bei AMD-GPUs sieht es noch deutlich schlechter aus. Die RX Vega 64 gibt es derzeit am günstigsten ab 699,85 Euro, während die RX Vega 56 nicht unter 617,84 Euro zu haben ist. Besser sieht es bei der RX 580 aus. In der 4 GB-Variante kostet die GPU 292,17 Euro, mit 8 GB 299 Euro. Die Preise könnten übrigens noch weiter fallen, da die Hersteller MSI, Gigabyte und PowerColor auf einem sehr großen Haufen Grafikkarten sitzen, die es loszuwerden gilt.

Die Preise werden zwar wieder besser, Nvidia hat scheinbar aber Blut geleckt, was die Schmerzgrenze der Fans betrifft. So könnte die Turing-Generation bereits deutlich in der unverbindlichen Preisempfehlung steigen. Die aktuelle Generation war beim Launch von GTX 1070 und 1080 noch für 379 US-Dollar bzw. 599 US-Dollar im Custom-Design zu haben. Die Founders Edition kostete 449 US-Dollar als 1070 und 699 US-Dollar als 1080. Nvidia könnte den Preis aller Editions auf das Niveau der Founders Edition von 2016 für Turing anheben. Ob die Founders Edition dann noch einmal teurer wird, ist unklar, wäre aber ein logischer Schritt. Wir sollten uns also darauf einstellen, das aktuelle Preisniveau eher zu halten.

Unsere Empfehlung: 1060 kaufen, darüber warten

Im Bezug auf die zu erwartende Leistung ist es derzeit äußerst schwierig, eine konkrete Entscheidung zu treffen. Nvidia wird auch dieses Jahr voraussichtlich eine GTX 1180 und eine GTX 1170 auf den Markt bringen. Die Leistung der 1180 soll deutlich über der Leistung der Titan Xp liegen, was ein ordentlicher Sprung wäre. Für die 1170 wäre eine Leistung über der 1080 ti logisch. Eine GTX 1160 könnte jedoch noch länger dauern. Sofern es nicht wirklich notwendig ist, sollte man daher auf die nächste Generation an Grafikkarten warten, wenn man derzeit eine 1070, 1080 oder 1080 ti kaufen möchte, da der Leistungssprung im Verhältnis zum Preis sehr hoch ist. Ist man hingegen eher auf eine GTX 1060 aus, kann man diese oder eine RX 580 als Alternative derzeit problemlos kaufen. Die Preise sind wieder günstig genug dafür.

Über Oliver Görze 49 Artikel
Oliver Görze ist Hardwaretester und Mitgründer von PC Builder's Club. Er ist gelernter IT-Engineer im Bereich Telekommunikation. Oliver ist für alles, was Tests und Reviews anbelangt, zuständig. Zusätzlich betreut er noch unseren Videobereich.

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