Nvidia GPP: „Der Großteil des Ökosystems hat es geliebt“

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(Bild: Nvidia)

Das Nvidia GeForce Partnerprogramm, kurz GPP, ist bereits Geschichte. Der Nvidia-CEO gab vor kurzem ein Interview, in dem er das stark bedauert. Er meint, der Großteil des Ökosystems rund um Nvidia und den Gaming-Markt hätte das Partnerprogramm geliebt.

Nvidia GPP: die eigene Marke auf dem Rücken des Gegners stärken

Es war bis jetzt eines der umstrittensten Themen in der Computerwelt. Das Nvidia GeForce Partnerprogramm ist seit kurzer Zeit wieder Geschichte. Grund ist der Druck der Öffentlichkeit, als konkretere Details zum GPP immer mehr ans Licht kamen. So hätte Nvidia beispielsweise Partner, die nicht am Programm teilgenommen hätten, deutlich bei der Lieferung benachteiligt. Die Krone setzte der Grafikkartenhersteller dem ganzen jedoch bei der Namensgebung auf. So hätten Partner, die gleichzeitig auch AMD-Grafikkarten anbieten, diese nicht mehr unter dem gleichen Markennamen wie Nvidia-GPUs verkaufen dürfen. Asus stellte daher bereits kurze Zeit später die AREZ-Grafikkarten vor, welche das gleiche Design, aber nicht mehr den ROG-Namen getragen hätten. Auch MSI und Gigabyte haben wahrscheinlich an Umbenennungen gearbeitet, bis Nvidia das Partnerprogramm ohne Vorwarnung an die Unterzeichner beendete.

„Der Großteil des Ökosystems hat es geliebt“

Nvidias CEO, Jensen Huang, kam auf das Partnerprogramm in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen zu sprechen. Er sagt dabei, dass der Großteil des Ökosystems rund um Nvidia und seine Partner das Partnerprogramm geliebt hätten. Huang meint damit vermutlich, dass sich viele Hersteller sehr schnell dazu entschlossen hätten, am GPP teilzunehmen. Er führt weiter aus, dass es für die Gamer wichtig sei, die GPU von dem Hersteller zu wählen, den sie wirklich wollen würden. Spieler sollten genau wissen, welcher Grafikkartenhersteller hinter den GPUs stehe, die sie da kaufen. Die Gaming-Erfahrung hinge schließlich stark von der Wahl der GPU ab. Nvidia habe das Programm beendet, weil so viel öffentlicher Gegensturm kam und das zu viel Zeit verbraucht hätte, die das Unternehmen anders sinnvoller einsetzen könne. Auch ohne Partnerprogramm ginge es Nvidia gut.

Die Antwort von CEO Jensen Huang im Wortlaut und freier Übersetzung

At the core, the program was about making sure that gamers who buy graphics cards know exactly the GPU brand that’s inside. The reason for that is because we want gamers to — the gaming experience of a graphics card depends so much on the GPU that is chosen. We felt that using one graphics card brand and interchanging the GPU underneath causes it to be more opaque and less transparent for the games to choose the GPU brand they wanted. Most of the ecosystem loved it. Some of the people really disliked it. Instead of all that distraction we’re doing so well. We’re going to continue to help the gamers choose the graphics cards, like we always have, and things will sort out. We decided to pull the plug because the distraction was unneccessary and we have too much good stuff to go do.

Im Kern war das Programm dazu da um sicherzustellen, dass Gamer, die Grafikkarten kaufen, genau wissen, welche GPU-Marke innen verbaut ist. Der Grund dafür ist, dass wir wollen, dass Gamer das wissen — die Spielerfahrung einer Grafikkarte kommt vor allem durch die verbaute GPU zustande. Wir dachten, dass eine Grafikkartenmarke für unterschiedliche GPUs (Anm.: GPUs von Nvidia oder AMD) es für Gamer undurchsichtig macht, die Grafikkarte zu kaufen, die sie wirklich wollen. Der Großteil des Ökosystems hat es geliebt. Einige Leute haben es wirklich gehasst. Abseits all dieser Ablenkung geht es uns so gut. Wir werden weiterhin Gamern helfen, die richtige Grafikkarte zu finden, wie wir es immer getan haben und die Sache wird sich regeln. Wir haben entscheiden, den Stecker zu ziehen, weil die Ablenkung unnötig war und wir zu viele gute Sachen zu tun haben.

Jensen Huang, CEO von Nvidia

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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