Caseroundup 2018: sechs Cases im ausführlichen Test

(Bild: PCBC)

Auch das Case ist ein wichtiger Bestandteil jedes Computers. Der Markt hält viele Cases bereit. Tempered Glass, eigene Netzteilkammer, und schwarz sind sie sowieso alle. Oder doch nicht? Wir haben sechs Cases mit Glasseitenteil für unter 100 Euro getestet.

Was muss ein Case im Jahr 2018 können?

PC-Cases sind fast schon ein emotionales Thema für PC-Enthusiasten. Es ist immerhin ein gewisser Teil der Außenhaut eines PCs und damit Prestige und Ansehen. Es wundert uns daher nicht wirklich, dass Casemodding mittlerweile ein beliebtes Hobby geworden ist. Für alle, die eher wenig mit Modding am Hut haben, gibt es trotzdem äußerst schicke PC-Cases.

Bereits seit Jahren zeichnet sich der Trend zu Cases ab, durch die man auch die Hardware im Inneren bestaunen kann. Da gibt es mittlerweile dank RGB und dem wirklich schicken Designs vieler Mainboards so einiges zu sehen. In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich das Acrylfenster von vielen Cases bereits in Hartglas verwandelt. Viele Casehersteller setzen zudem auf Tempered Glass, also getönte Scheiben, was den meist schwarzen Cases einen noch spezielleren Look verleiht.

Ein weiterer Trend im Jahr 2017 und 2018 bereits nicht mehr wegzudenken ist die Netzteil-Abdeckung oder auch Shroud. Sie verbirgt das Kabelgewirr des Netzteils und sorgt für deutlich mehr Ordnung im Case. Der Platz wird dadurch aber etwas weniger.

Die Probanden in der Übersicht

Wir haben uns daher auf die Suche nach beliebten Cases gemacht, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Mid-Tower
  • Glas-Seitenteil
  • Schlichtes, aber schickes Design
  • Preis bis 100 Euro

Wir haben uns dabei auf eine gewisse Anzahl an Cases beschränkt, um den Rahmen nicht zu sprengen. Unsere Cases sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich – ein durchaus gewollter Faktor. In der Detailbetrachtung kommen dann jedoch so einige Unterschiede ans Tageslicht.

be quiet! Pure Base 600

Ein absoluter Case-Klassiker ist das be quiet! Pure Base 600. Als gedämmtes Case soll es vor allem leise und eher unauffällig sein. Es bietet als einziges Case in unserem Vergleich die Möglichkeit, zwei 5,25 Zoll-Laufwerke einzubauen. Zwar ist dies heutzutage in vielen Fällen nicht mehr notwendig, die Möglichkeit zu haben schadet trotzdem nicht. Ein großer Unterschied ist auch, dass be quiet! das Pure Base 600 nicht mit Netzteilabdeckung anbietet. Wie alle Produkte wird auch das Pure Base 600 zwar in China hergestellt, jedoch in Deutschland endkontrolliert.

NZXT Source S340 Elite

NZXT ist seit Jahren ein Hersteller für designtechnisch ausgefallene Cases. Das Source S340 Elite bildet dabei keine Ausnahme. Mit kräftigen Farben und auffälligem Innendesign ist das Case ein bunter Hund unter vielen anderen Cases. Es war dabei auch eines der ersten Cases mit Netzteilabdeckung und Glasseitenteil. Beim S340 Elite dreht sich alles um Hardwarepräsentation. So sind auch die SSD-Caddys so verbaut, dass die SSDs sichtbar im Innenraum präsentiert werden können. NZXT hat das S340 Elite zusätzlich auch als VR-Case gebaut. Deshalb findet sich ein HDMI-Anschluss auf der Oberseite und ein magnetischer Puck, der als Halter für VR-Brillen gedacht ist.

Fractal Design Meshify C

Mit dem Meshify C hat Fractal Design letztes Jahr einen kompakten Mid-Tower herausgebracht. Dieser platziert sich noch unter der Define-Serie und ist die neuste Serie des Herstellers. Das Meshify im Namen kommt von der auffälligen Mesh-Front. Von Volumen her ist es das kompakteste Case in unserem Vergleich, was jedoch nichts an den Möglichkeiten ändert. Fractal Design verbaut im Meshify C ebenfalls eine Netzteilabdeckung und liegt damit voll im Trend.

AeroCool P7 C0 Pro

Das P7 C0 Pro ist einer der interessantesten Kandidaten. AeroCool bietet das Case für ca. 100 Euro an, was es haarscharf noch in unseren Test fallen lässt. Dafür bekommt man allerdings bereits Features der Oberklasse. So gibt es neben einem Glaspanel auf der Vorder- und Rückseite einen Lüfter-Controller und drei vorinstallierte RGB-Lüfter. Generell spielt das Case damit eher in der Liga eines Dark Base 700. Ein absolutes Schnäppchen also?

Corsair Carbide 275R

Das Carbide 275R ist das jüngste Case in unserem Vergleich. Für Corsair typisch glänzt es dabei durch Purismus und Schlichtheit, jedoch mit den gleichen Features wie alle anderen. Auch hier gibt es eine Netzteilabdeckung und Tempered Glass. Das Case ist schwarz und nicht weiter auffällig, lässt sich aber trotzdem gut in Szene setzen. Es platziert sich als neues Mitglied der Carbide-Serie deutlich unter der noch hochwertigeren Obsidian-Serie.

Phanteks Eclipse P400S

Das Phanteks Eclipse P400S ist ein weiterer Vertreter der typischen Case-Klassiker. Wie das NZXT S340 Elite gehört es zu den ersten Vertretern mit Glas-Seitenteil und Netzteilabdeckung. Als eines von zwei Case in unserem Vergleich bietet es zudem eine RGB-Steuerung. Mitgeliefert wird auch ein magnetischer RGB-Strip, der allerdings nur an den eigenen RGB-Schalter im Case passt. Auch hier sind knallige Farben im Innenraum und beim Lüftergitter Programm, was eine schicke Abwechslung zu den ewig schwarzen Cases bringt.

Das Design

Vom Design her unterscheiden sich unsere Cases auf den ersten Blick fast überhaupt nicht. Was soll es auch für große Unterschiede beim Design von klassischen Mid-Tower-Cases geben? Weit gefehlt, haben wir uns im Nachhinein gedacht. So bringt jeder Hersteller in gewisser Weise seine eigene Designsprache in die Cases, was sie deutlich eigenständig macht.

Front

Die Front dient bei den meisten Cases als Lufteinlass für das System. Dieses Design setzt jeder Hersteller äußerst unterschiedlich um. AeroCool und Fractal Design setzen auf den offensten Ansatz. So haben beide Cases eine Mesh-Front mit dahinter angebrachtem Staubfilter verbaut. Die Luft kann so ohne Umwege ins Case. Anders sieht es da bei NZXT, Phanteks und Corsair aus. Beide Hersteller haben eine geschlossene Front aus Kunststoff verbaut. Die Luft kann von den Lüftern von oben und unten angesaugt werden. Auch hier kommen bei allen Herstellern Staubfilter zum Einsatz. Einen etwas spezielleren Ansatz hat be quiet! beim Pure Base 600 gewählt. So gibt es seitlich zwei Lüftungsgitter, hinter welchen ein schmaler Filter sitzt.

Als Designelemente haben die Hersteller für ihre Cases unterschiedliche Varianten gewählt. Beim P7 C0 Pro kommen hexagonale Formen und abgeschliffen wirkende Ecken zum Einsatz. Das LED-Band leuchtet in der gleichen Farbe wie die LED-Lüfter direkt hinter dem Mesh-Gitter und machen das Case zu einem Hingucker. RGB-LEDs hat auch das P400S von Phanteks verbaut, jedoch nur auf der Unterseite. Die RGB-LEDs beleuchten dabei das Phanteks-Logo und den Tisch. NZXT und Corsair haben eine schlichte Front, wobei beim Carbide 275R eine weiße LED nach unten auf den Tisch leuchtet. Beim Pure Base 600 kommen orange Einsätze in unserer Variante um die Lufteinlässe als Kontrast zum Einsatz. Besonders gefällt uns aber noch das Design vom Meshify C. Die zerfklüftete Mesh-Front hat einfach etwas.

Oberseite

Auf der Oberseite gibt es bei den wenigsten Cases etwas zu sehen. Auch hier gibt es unterschiedliche Ansätze. Corsair, Fractal Design, AeroCool und Phanteks setzen auf einen magnetischen Staubfilter, welcher oben die Luftauslässe bedeckt. Das S340 von NZXT hat hingegen nur ein Gitter, das Pure Base 600 eine entfernbare Plastikabdeckung mit Lüftungsschlitzen. Bei allen Cases sind die Anschlüsse auf der Oberseite ausgeführt, beim Pure Base 600 ist das Panel um 45 Grad abgeschrägt.

Innenraum

Der Innenraum ist bei den meisten Cases im Vergleich mehr funktional als wirkliches Designelement. Nichtsdestotrotz haben manche Hersteller auch hier ihre Designlinie umgesetzt. Die Netzteilabdeckung ist bei fast allen Cases ein Hauptmerkmal. Lediglich das Pure Base 600 kommt ohne die Abdeckung. Die meisten Cases gibt es übrigens auch in weiß. NZXT und Phanteks haben zusätzlich noch andere Farben im Angebot, welche als Kontras dienen. So sind die Netzteilabdeckung, die SSD-Caddys und der Kabelmanagementbügel beim S340 Elite auch in rot oder blau erhältlich. Bei Phanteks gibt es ebenfalls die Netzteilabdeckung und einige Akzente wie Plastikplättchen und PCIe-Slotcover in rot. Das S340 Elite sticht auch durch das etwas anders ausgearbeitete Innenraumdesign hervor. So gibt es hier einen auffälligen Bügel. Die Caddys für 2,5 Zoll-Laufwerke sind auf der Netzteilabdeckung montiert, um auch SSDs präsentieren zu können. Ein Caddy ist dabei direkt zwischen Glas und Netzteilabdeckung, was ein besonderer Hingucker ist.

Etwas dezenter verläuft es da beim Pure Base 600. be quiet! setzt in dem Case noch nicht auf die Netzteilabdeckung, weshalb das Netzteil offen zu sehen ist. In unserem Case sind zudem alle Gummi-Elemente in Orange gehalten, was einen zusätzlichen Akzent schafft. be quiet! verbaut zudem als einziger Hersteller sichtbare Festplattenkäfige für 3,5 Zoll-Festplatten.

Im generellen sehen sich die Cases innen aber sehr ähnlich. Abgesehen vom S340 Elite haben alle Cases gummierte Durchführungen für die Kabel. Im Mainboardtray ist der typische Ausschnitt, um einen Kühler auch bei eingebautem Mainboard wechseln zu können. Der Tray ist beim AeroCool P7 C0 Pro und beim Fractal Design Meshify C in Richtung Front geknickt, um eine Bucht auf der Rückseite entstehen zu lassen.

Hinter der Abdeckung

Die einzelnen Hersteller verbauen unterschiedliche Systeme zum Kabelmanagement in ihren Cases. durch die Netzteilabdeckung ist der Kabelsalat bei fast allen Cases gut zu bewältigen oder zumindest leicht zu verstecken. Das Pure Base 600 ist hier sichtlich im Nachteil. Lustigerweise haben alle Hersteller mit Netzteilabdeckung auch die gleiche Art zur Montage von 3,5 Zoll-Datenträgern. Es finden bei allen zwei davon in einem Käfig vorne in der Kammer ihren Platz. Die SSD-Caddys sind da wieder unterschiedlich montiert. Beim Pure Base 600, Eclipse P400S und Carbide 275R werden die SSDs auf einzelnen Trays unter dem Ausschnitt im Mainboardtray montiert. Beim Meshify C kommen bis zu drei SSDs auf einen Blechträger, der dann direkt auf Höhe des Ausschnitts montiert wird. Etwas ungeschickt hat AeroCool diese Träger in die Einbuchtung in Richtung Front montiert, wo sie den Kabeln etwas im Weg sind. NZXT hat im S340 Elite keine Trays auf der Hinterseite verbaut.

Massenhaft und in allen Cases sind die Anschlagpunkte für die Kabel zu finden. Die Kabel können entweder mit kleinen Einmalkabelbindern oder mit bereits eingebauten Lösungen der Hersteller fixiert werden. So hat NZXT einige Plastikklammern im S340 Elite verbaut, während Phanteks und Fractal Design auf bereits vorinstallierte Klettverschlüsse setzen. Bei AeroCool, be quiet! und Corsair sind diese Verschlüsse Teil des Lieferumfangs, jedoch noch nicht installiert.

Radiatorsupport und Kühlerhöhe

Deutlich unterschiedlich ist auch die Möglichkeit der Kühlung in den einzelnen Cases. All in One-Kühler für die CPUs sind im Trend, doch auch Luftkühler brauchen ihren Platz. Hier bieten die Hersteller unterschiedliche Höhen an. Die größten CPU-Kühler passen ins P7 C0 Pro. Ganze 175mm an Höhe können verbaut werden. Im kompaktesten Case der Runde, dem Meshify C, finden Kühler bis 172mm Platz. Dicht darauf folgt das Carbide 275R mit 170mm Einbauhöhe. Für die meisten großen Tower-Kühler ist auch das Pure Base 600 mit 165mm Einbauhöhe noch ausgelegt. Das S340 Elite mit 161mm und das P400S mit 160mm Einbauhöhe bilden das Schlusslicht.

Beim Radiatorsupport setzen die Hersteller auf unterschiedliche Ansätze. Durch die meist verbaute Netzteilabdeckung bleibt nicht immer genügend Platz in der Front. Dennoch bieten in der Front bis auf das S340 Elite und das Pure Base 600 alle Cases den Support für 360- 280- und 240 Millimeter-Radiatoren. Beim S340 Elite und beim Pure Base 600 bleibt genug Platz für 240- und 280 Millimeter-Radiatoren in der Front.an der Oberseite bieten nicht alle Hersteller den Support für die Radiatoren. NZXT, Corsair, Phanteks und AeroCool verzichten auf einen Radiatorsupport im Deckel. Beim Meshify C passt ein 240mm-Radiator, beim Pure Base 600 sogar die ganze Palette mit 360, 280 und 240 Millimeter. Auf der Rückseite können bei allen Cases mindestens 120mm-Radiatoren montiert werden, beim P7 C0 Pro sogar ein 140mm-Radiator.

Systemeinbau und Kabelmanagement

Mainboard, Kühler und Grafikkarte

Alle Hersteller liefern zu ihren Cases auch ein mehr oder weniger umfangreiches Zubehörkit mit. Mit zig unterschiedlichen Schrauben wird man aber von allen Beglückt. Die Mainboard-Abstandsgewinde sind nur beim Meshify C nicht bereits vorinstalliert und gehören noch in den Tray geschraubt. Grundsätzlich lässt sich das Mainboard ohne besonderes Gefummel in allen Cases montieren. Beim Corsair Carbide 275R kommt es zu der Kuriosität, dass unser be quiet! Shadow Rock TF nicht ins Case passt. Der Topflow-Kühler ragt oben etwas über das Mainboard hinaus – zu weit fürs Carbide 275R. Bei allen anderen Cases hat der Kühler problemlos gepasst, hier ist das nicht möglich. Ärgerlich. Also satteln wir kurzfristig einfach auf den Pure Rock Slim um. Beim Phanteks P400S fällt uns nur auf, dass das Mainboard sehr nahe an der Netzteilabdeckung ist. Das macht es sehr schwierig, die Schrauben festzuziehen und die I/O-Stecker auf unserem Mainboard einzustecken.

Apropos Stecker: alle Cases haben mindestens einen USB 3.0-Hub auf der Vorderseite. Das entsprechende Kabel, wahrscheinlich entsprechend genormt, ist wirklich sperrig und daher schwierig zu installieren. Der Header für den Stecker befindet sich auf unserem Asus Maximus IX Hero zudem auf der Unterseite. Einzig das Carbide 275R hat für die I/O-Ports einen eigenen Cutout in der Netzteilabdeckung, was die Installation sehr sauber macht. Beim Pure Base 600 gibt es dieses Problem natürlich nicht. Hier gibt es dafür ein anderes Problem. Die beiden Kabeldurchführungen direkt beim Mainboard werden von einem normalen ATX-Mainboard überdeckt und damit unbrauchbar blockiert. Direkt daneben gibt es zwar noch eine weitere Durchführung für den 24Pin-ATX-Stecker, SATA-Kabel aber sollten lieber durch eine der Öffnungen der 3,5 Zoll-Käfige geführt werden.

Als Grafikkarte kommt unsere Sapphire Radeon R9 390 Nitro zum Einsatz. Diese ist mit ihrer dreifachen Axial-Kühlung gute 308 Milimeter lang, was den Einbau durchaus problematisch machen kann. So passt sie beim Meshify C gerade so hinein. Ein Radiator würde da nicht mehr hineinpassen. Die Karte kommt zudem in die Nähe des Knicks im Mainboardtray. Eine noch längere Grafikkarte hätte wohl nicht hineingepasst. Bei allen anderen Cases funktioniert der Einbau soweit gewohnt problemlos. Beim AeroCool P7 C0 Pro sind die Schrauben bei den PCIe-Slotblenden allerdings etwas fummelig zu montieren.

Datenträger

Die Datenträger sind bei den meisten Cases versteckt verbaut. Die einzige Ausnahme bildet das S340 Elite, welches gleich drei 2,5 Zoll-Caddys auf dem Präsentierteller direkt im Case präsentiert. Einer dieser Caddys kann direkt hinter dem Glaspanel auf der Netzteilabdeckung montiert werden. Die anderen beiden liegen oben auf der Abdeckung. Bei den anderen Cases sind die Caddys alle hinter dem Mainboardtray versteckt. Zumeist kommen Einzeltrays zum Einsatz, welche dann werkzeuglos im Case montiert werden können. Fractal Design hat im Meshify C ein Blech für drei 2,5 Zoll-Datenträger eingebaut, welcher direkt auf Höhe des Mainboardcutouts verschraubt ist. AeroCool hat die Caddys im P7 C0 Pro in die Mulde in Richtung Front verbaut, was bei der Verkabelung deutlich stört.

Bei 3,5 Zoll-Datenträgern kommt bei fast allen Cases die gleiche Taktik zum Einsatz. Ganz vorne in der Netzteilkammer ist in verschiedenen Formen ein Käfig montiert. Aus diesem lassen sich zwei Rahmen herausnehmen, auf denen die Datenträger verschraubt werden. Einzig be quiet! macht es hier anders und setzt auf durch den Mainboardtray schiebbare Käfige, in die die Festplatten direkt und mit Gummi entkoppelt montiert werden. So finden auch insgesamt fünf 3,5 Zoll-Festplatten ihren Platz im Gehäuse, sofern man noch zwei Käfige nachkauft.

Netzteil

Problematisch ist jetzt jedoch bei manchen Cases der Netzteileinbau. So nimmt er viel Platz weg, der auch fürs Kabelmanagement gebraucht wird. Unser Netzteil, ein Dark Power Pro 1000 Watt, gehört zu der längeren Sorte. Daher mussten wir beim P7 C0 Pro und beim Carbide 275R den Käfig ausbauen, um überhaupt genug Platz für unser Netzteil zu haben. Mit einem Netzteil mit Flachbandkabeln entsteht das Problem natürlich nicht so schnell. Am einfachsten haben das Fractal Design und NZXT gelöst. Hier lässt sich das Netzteil zuerst auf einen Rahmen schrauben und dann von hinten hineinschieben, weshalb genug Platz bei Installation bleibt.

Kabelmanagement

Beim Kabelmanagement setzen die Hersteller auf unterschiedliche Lösungen. Grundsätzlich sind in den Cases viele Anschlagpunkte für Kabelbinder verbaut. Die Hersteller liefern allesamt auch schmale Kabelbinder aus Plastik mit. Beim S340 Elite kommt keine gewöhnliche Durchführung zum Einsatz. Stattdessen ist ein Bügel über die gesamte Länge des Mainboards montiert, der nach hinten hin offen ist und so das Kabelmanagement sauber erlaubt. Auf diesem Bügel und direkt daneben sind vier Plastikklammern fixiert, in welche die Kabel gelegt und befestigt werden können. Das Kabelmanagement wird so zum Kinderspiel. Das S340 Elite hat aber noch eine weitere Besonderheit: Den eingebauten HDMI-Port. Um diesen anzustecken, führt ein Kabel von vorne bis hinten durch das Case. An einer Öffnung auf der Rückseite wird es hinausgeführt und direkt in die Grafikkarte gesteckt.

Im Meshify C und im P400S sind je drei Klettverschlüsse montiert. Mit ihnen lassen sich die Kabel sehr gut fixieren. Das Meshify C hat zudem Richtung Front eine Art Mulde, in welcher die Klettbinder sind. Diese Mulde macht das Verstauen der Kabel einfach. In der Abschrägung zur Mulde finden sich zwei lange, gummierte Durchlässe. Auf eine ähnliche Lösung setzt auch AeroCool. Die Mulde beim P7 C0 Pro wird allerdings auch von zwei SSD-Caddys bevölkert, was den Kabeln viel Platz nimmt. Generell hat das P7 C0 Pro bereits sehr viele Kabel durch die Lüfter verbaut. Dazu kommt noch eine eigene Lüftersteuerung, welche sowohl die RGB-Farben als auch die Geschwindigkeit der Lüfter steuert. Diese lässt sich allerdings nirgends montieren, auch auf keinem Caddy. Deshalb verschwindet sie mit den anderen Kabeln in dem großen Loch, das vom ausgebauten Käfig bleibt. In der Mulde sind in der Seitenwand die Kabeldurchlässe zur Hauptkammer verbaut.

Einen großen Nachteil hat in diesen Belangen das Pure Base 600 von be quiet!. Das Case hat als einziges keine eigene Netzteilkammer. Die Kabel werden daher von vorne durch den Mainboardtray geführt und hinter dem Tray wieder hinaus, wo sie eben gebraucht werden. Es bleibt nicht viel Platz für die verbliebene Länge an Kabeln. Für die Grafikkarte gibt es keinen eigenen Auslass, weshalb das Kabel direkt vom Netzteil weg geführt wird. Es entsteht von außen der Eindruck, als hätte man nicht sauber verkabelt. Es fehlt allerdings einfach der Platz hinter dem Mainboardtray, um die Kabel sauber zu verstecken. Ein weiteres Problem ist auch, dass alle ATX-Mainboards zwei Kabeldurchführungen vollständig blockieren. Es bleibt nur mehr eine Durchführung, sofern man die Ausschnitte für die HDD-Käfige nicht mitzählt.

Das P400S und das Carbide 275R fallen bei diesem Test nicht weiter auf, was wir als sehr positiv empfinden. Ein Problem gibt es jedoch beim Carbide 275R. Die Netzteilkammer ist etwas kürzer als normal, da sie bereits weiter vorne endet, um den Radiatorsupport zu gewährleisten. Der verbaute Käfig und unser großes Netzteil werden daher zum Problem, weshalb wir den Käfig ausbauen müssen.

Die Panels

Wenn einmal alles verstaut ist, heißt es eigentlich nur mehr: Deckel drauf und gut ists! Abgesehen vom AeroCool P7 C0 Pro, welches eine Glasrückseite hat, kommt bei allen Cases ein schlichtes Blechteil zum Einsatz. Dieses wird mit Daumenschrauben fixiert, welche bei allen Cases so gebaut sind, dass sie beim Abschrauben nicht aus der Seitenwand fallen. Soweit, so gut. Problematischer wird es dann schon beim Glaspanel. Die Panels sind alle sehr gut verarbeitet und werden mit Schrauben fixiert. Fünf Hersteller setzen dabei auf Daumenschrauben, lediglich Corsair verwendet flache Schrauben mit Innensechskant. Das macht es sehr schwierig, das Panel alleine zu montieren.

Ein weiteres Problem sind die Fingerabdrücke. Auf der Außenseite lassen sich diese natürlich auch nach der Montage noch problemlos entfernen, auf der Innenseite sind diese aber ein Problem. Die Hersteller dunkeln daher die Seitenränder der Glaspanels ab, um den Einbau zu vereinfachen. Das versteckt auch die meist eher unschönen Ränder der Cases, da die Glasplatten nie eingefasst sind, sondern immer oben auf liegen. Nur be quiet! macht es hier anders und hat keine schwarzen Streifen auf seinem Glaspanel, was den Einbau schwieriger macht.

Fazit

Gibt es einen Gewinner in solch einem Test? Unserer Meinung nach eigentlich nicht wirklich. Alle sechs Hersteller haben einen sehr guten Job gemacht und ein Case gebaut, das den heutigen Anforderungen entspricht und für viele Leute infrage kommt. Den ein oder anderen Minus- oder Pluspunkt gibt es natürlich, grundsätzlich schenken sich die Hersteller aber wirklich nicht viel.

Besonders positiv überrascht sind wir vom Fractal Design Meshify C, welches trotz der kompakten Maße einen sauberen, einfachen Einbau und ein schickes Design bietet. Das NZXT Source S340 Elite überzeugt vor allem durch die auffällige Optik und das einfache Kabelmanagement. Wer ein Allroundtalent sucht, ist beim be quiet! Pure Base 600 richtig. RGB-Fans werden das Phanteks Eclipse P400S mögen, welches auch gleich einen magnetischen RGB-Strip mitbringt. Das Corsair Carbide 275R ist schlicht und ohne viel Schnickschnack, aber trotzdem edel. Und last but not least bietet das AeroCool P7 C0 Pro ein mit vier Lüftern, einer RGB-Lüftersteuerung und zwei Glaspanels zum Preis von nur ca. 100 Euro sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Gewinnspiel

Als kleines Zuckerl für unsere Leser haben wir auch noch ein kleines Gewinnspiel für euch vorbereitet. Zu gewinnen gibt es das be quiet! Pure Base 600, das Fractal Design Meshify C und das NZXT Source S340 Elite. Zur Teilnahme einfach den drei Links zu den Gewinnspielen folgen!

be quiet! Pure Base 600 gewinnen

Fractal Design Meshify C gewinnen

NZXT Source S340 Elite gewinnen

Über Oliver Görze 49 Artikel
Oliver Görze ist Hardwaretester und Mitgründer von PC Builder's Club. Er ist gelernter IT-Engineer im Bereich Telekommunikation. Oliver ist für alles, was Tests und Reviews anbelangt, zuständig. Zusätzlich betreut er noch unseren Videobereich.

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