Zu lauter Feueralarm zerstört Server und legt NASDAQ-Börse lahm

In einem schwedischen Rechenzentrum hat ein zu lauter Feueralarm mehrere Festplatten beschädigt oder komplett zerstört. Der Börsendienst NASDAQ war direkt davon betroffen und ging offline.

Festplatten vertragen keinen Lärm

Es hört sich in einer so hochtechnisierten Welt doch ziemlich lustig an. Im schwedischen Rechenzentrum Digiplex gab es am Mittwoch einen Feueralarm. Der hohe und sehr laute Ton, der vor dem baldigen Freisetzen von Löschgas und damit akuter Lebensgefahr für Menschen warnen soll, war für andere Dinge tödlich. Denn die Festplatten, die in den Servern des Rechenzentrums laufen, vertragen keine hohen Lautstärken. Die Magnetscheiben der Festplatten beginnen durch den Lärm zu vibrieren. Da Festplatten mit Abständen im Mikrometerbereich arbeiten, kann bereits eine solch kleine Bewegung sehr zerstörerisch wirken. Das Prinzip zeigt ein Video des Systemadministrators Brendan Gregg sehr gut, der in seinem eigenen Rechenzentrum testweise seine Storage-Racks laut anschreit.

NASDAQ kurzfristig offline

Für den Börsendienst NASDAQ war dies natürlich ein größeres Problem. Die zerstörten Server waren für den Ausfall einiger Dienste des Börsendienstes verantwortlich. So konnte am Mittwoch um acht Uhr der Betrieb nicht aufgenommen werden. Dazu kam das kuriose Problem, dass es in Schweden nicht genügend Backupkapazitäten gibt, um den Betrieb wieder vollständig aufnehmen zu können. Die NASDAQ-Dienste gingen um 14 Uhr des gleichen Tags wieder online, indem Backupsysteme bei anderen Dienstleistern aktiviert wurden. Auch andere Server seien betroffen, unter anderem Server der finnischen Bank FIM Bank und der OP Bankgruppe.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*