Nvidia GPP: AMD kritisiert Nvidia scharf und plädiert auf Wahlfreiheit

(Bild: AMD)

Während sich Nvidia weiterhin nicht zum GeForce Partnerprogramm, kurz Nvidia GPP, äußert, übt AMD mittlerweile scharfe Kritik am Konkurrenten. Es bestätigen sich einige Details zum Partnerprogramm, die zulasten AMDs gehen. Das Unternehmen plädiert derweil auf Wahlfreiheit und hat eine eigene Marketingkampagne gestartet.

Das Nvidia GPP greift tiefer als bisher angenommen

Es könnte sich zu einem Skandal entwickeln, der die ganze Hardwarebranche aufhorchen lässt. Der Grafikkartenhersteller hat vor einiger Zeit sein GeForce Partnerprogramm gestartet. Das Ziel sei, gemeinsam mit den teilnehmenden Partnern für beide Seiten entsprechende Vorteile, beispielsweise gemeinsame Marketingkampagmen, zu ermöglichen. Das klingt beim ersten Lesen wie eine normale Maßnahme zur intensiveren Zusammenarbeit. Das GPP entpuppt sich jedoch immer mehr als ein Schlag gegen den größten und einzigen Gegner von Nvidia, nämlich AMD.

AMD-Vice President reagiert auf Twitter

Nachdem AMD sich bereits einmal in einem Presserelease indirekt zum GPP geäußert hat, gibt es jetzt direkte Kritik. Scott Herkelman, Vice President und General Manager von Radeon Gaming, hat auf Twitter drei Tweets gepostet.

I wanted to personally thank all of our resellers who are attending our AMD sales event in London this week, it was a pleasure catching up with you and thank you for your support. Many of you told me how our competition tries to use funding and allocation to restrict or block your ability to market and sell Radeon based products in the manner you and your customers desire. I want to let you know that your voices have been heard and that I welcome any others who have encountered similar experiences to reach out to me. Together we can work to ensure that we give gamers what they truly deserve — freedom of choice.

Ich möchte allen unseren Resellern danken, welche unser AMD Sales-Event in London diese Woche besucht haben. Es war mir eine Freunde, mich mit euch auszutauschen und euch für euren Support zu danken. Viele von euch haben mir erzählt, wie unser Konkurrent (Nvidia, Anm.) versucht, Mittel und Zuteilung (von Ressourcen wie Grafikchipschips, Anm.) zu verwenden, um euch davon abzuhalten, Radeon-basierte Produkte, welche sich eure Kunden wünschen, zu verkaufen. Ich möchte euch wissen lassen, dass eure Stimmen gehört wurden und dass ich alle anderen willkommen heiße, welche ebenfalls ähnliche Erfahrungen (mit Nvidia, Anm.) gemacht haben, mich zu kontaktieren. Zusammen können wir arbeiten, um sicherzustellen, dass wir den Gamern das geben, was sie wirklich verdienen – die Freiheit, zu wählen.

Er geht dabei auf seine Gespräche mit Partnern ein, welche vom Nvidia-GPP betroffen sind. Diese haben ihm berichtet, dass Nvidia quasi mit Zuckerbrot und Peitsche versuche, die Partner am Verkauf von Radeon-Grafikkarten zu hindern. Eine Maßnahme ist dabei, dass die Boardpartner Grafikkarten von Nvidia und AMD nicht unter dem gleichen Markenlogo verkaufen dürfen. MSI und Gigabyte haben deshalb derzeit einige Grafikkarten aus dem Programm genommen. Asus hat eigens die Marke AREZ geschaffen und bereits Karten vorgestellt, um die bekannten Designs weiterführen zu können.

Nvidia streut Gerüchte über Hardware-Journalisten

Nvidia äußert sich weiterhin nicht zum GPP, auch die unterzeichnenden Unternehmen halten sich, wahrscheinlich vertraglich verpflichtet, bedeckt. Kyle Bennett von HardOCP, der den Stein über Nvidias GPP ins Rollen brachte, sieht sich mittlerweile mit Gerüchten konfrontiert, dass er von AMD für die Recherchen und Artikel bezahlt wurde. Diese Gerüchte sollen angeblich direkt von Nvidias PR-Team gestreut worden sein. Er betont, dass er zwar den Tipp zum GPP von AMD erhalten habe, jedoch daraus von Anfang an kein Geheimnis gemacht habe.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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