Grafikkarten: die Preise sollen wieder stark fallen

Grafikkarten
(Bild: Mockup/PCBC)

Trotz sinkender Preise für Grafikkarten sind wir noch lange nicht am Punkt vor dem Mining-Boom angelangt. Das könnte sich jetzt wieder ändern, da die Nachfrage extrem sinkt.

Angebot und Nachfrage machen den Preis – und gierige Händler

Es ist eines der schwierigsten Themen im Jahr 2018. Während bereits letztes Jahr ein massiver Engpass bei Grafikkarten viele Gamer ärgerte, sind es dieses Jahr die exorbitant hohen Preise. Daran schuld sind gleich mehrere Faktoren. Einerseits ist der Preis für Grafikspeicher durch die hohe Nachfrage, welche vor allem aus dem Mobil-Sektor stammt, deutlich gestiegen. Andererseits kaufen viele Mining-Farmen die GPUs sämtlicher Hersteller auf, um Kryptowährungen zu minen. Die hohen Preise kommen aber noch von einem dritten Faktor. Während beim ersten Miningboom die Händler kaum reagiert haben und sich schlicht leerkaufen ließen, waren sie beim zweiten Einsetzen dieses Trends darauf vorbereitet. Die Preise explodierten und erreichten im Februar 2018 ihren Höhepunkt. Eine GTX 1080 ti war zu diesem Zeitpunkt unter 1000 Euro nicht zu bekommen. Mittlerweile sinken die Preise wieder, auch gibt es immer mehr Gebrauchtangebote. Ein Grund dafür ist die einbrechende Nachfrage.

Gigabyte, MSI und TUL sitzen auf einem Berg von Grafikkarten

Wie der Branchendienst Digitimes in Erfahrung gebracht hat, haben die drei großen Hersteller Gigabyte, MSI und TUL (PowerColor) ein kleines Problem. Die Nachfrage nach Grafikkarten ist bei diesen Herstellern um 40 Prozent eingebrochen. Schuld daran sind vor allem gecancelte Aufträge von Großabnehmern wie Mining-Farmen und Distributoren. Auch der Endkundenmarkt schwächelt, da viele Kunden bei einem so hohen Preis nicht gewillt sind, sich eine neue Grafikkarte zu kaufen. Ähnlich wird es auch bei vielen anderen Herstellern wie Asus, Zotac oder Sapphire aussehen.

Die Boardpartner sitzen daher sinnbildlich auf einem Berg von Grafikkarten, den es zu verkaufen gilt. Und das geht in diesem Fall nur mit einem Weg – drastischen Preisnachlässen. Der Effekt überträgt sich dabei auch auf alle anderen Hersteller, denn sobald einige Custom-Designs massiv im Preis sinken, müssen auch die anderen Boardpartner nachziehen, um konkurrenzfähig zu bleiben, trotz vermeintlich besserem Custom-Design. Das spielt bei diesen Preisen nämlich eine immer geringere Rolle.

Bald günstige Grafikkarten

Diese nachlassende Nachfrage hat sich bereits in den letzten beiden Wochen deutlich abgezeichnet. So kostet die günstigste GTX 1080 ti nur mehr 752,88 Euro. Die günstigste 1070 ti liegt bei 484,90 Euro, die günstigste GTX 1060 mit 6 GB Speicher liegt bei 287,79 Euro. Auch die Preise für AMD-Grafikkarten sinken wieder. Die günstigste RX Vega 64 liegt bei 699,90 Euro, bei der RX Vega 56 sind es 619,94 Euro. Auch die RX 580 fällt. Das günstigste Custom-Design mit 8 GB kostet 299 Euro, bei der 4 GB-Variante sind es 292,17 Euro. Der Preis könnte jetzt im generellen wieder deutlich fallen.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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