GPU-Preise sinken wieder, immer mehr Gebrauchtangebote

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(Bild: Zipso)

Der Grafikkarten-Markt erholt sich schön langsam wieder von der großen Nachfrage. Viele GPU-Modelle werden wieder günstiger. Auch am Gebrauchtmarkt gibt es wieder deutlich mehr Angebote. Das liegt einerseits an einbrechenden Kryptowährungskursen, andererseits an Bewegung am Minermarkt.

Die Preisodyssee des GPU-Markts

2018 war derweil ein schweres Jahr für alle, die eine Grafikkarte zum Gamen kaufen wollten. Wie bereits letztes Jahr einmal kamen gleich mehrere Faktoren zusammen, die ausverkaufte Grafikkarten und Wucherpreise verursachten. Dieses mal waren die Händler und Hersteller jedoch etwas gewitzter. Während im Juni 2017 einfach nirgends AMD-Grafikkarten erhältlich waren, und auch manche Modelle von Nvidia schwer verfügbar waren, hat sich die Lage 2018 anders entwickelt. Da haben von vornherein die Händler ihre Chance gewittert und die Preise sehr hoch angesetzt. Im Februar war der Zenit dann erreicht. Über 1000 Euro musste man für eine GTX 1080 ti ausgeben. Unter 400 Euro bekam man nur sehr schwer eine GTX 1060. Nvidia hat indes bekanntgegeben, dass sich von Seiten des Unternehmens daran noch länger nichts ändern wird –  man kommt mit der Produktion einfach nicht hinterher. Im März stagnierten die Preise dann etwas. Jetzt scheinen sie sich wieder zu entspannen.

Sinkende GPU-Preise – neu und gebraucht

Das lässt sich recht einfach über die Statistiken von Preisvergleichsplattformen zeigen. Nach einem starken Anstieg ab Anfang des Jahres sind die Preise von GTX 1060, GTX 1070 und GTX 1080 ti in den meisten Fällen rückläufig. Auch die RX 580 wird wieder deutlich günstiger. Das günstigste Modell mit acht Gigabyte Videospeicher kostet derzeit 369 Euro. Eine Palit GTX 1080 ti GameRock Premium kostet derzeit knapp unter 900 Euro. Bei GTX 1070 und 1070 ti entsteht ein lustiger Effekt, da manche 1070 ti-Modelle günstiger als die 1070er-GPUs sind. So gibt es beispielsweise die Gigabyte 1070 ti Gaming zum gleichen Preis wie eine MSI GTX 1070 Armor. Nicht so gut sieht die Preisentwicklung bei der GTX 1080 aus. Unter 600 Euro ist kaum eine Karte zu bekommen. Doch auch hier sinken langsam die Preise.

Einen Blick wert sind derzeit auch die Gebrauchtmärkte auf Facebook, Ebay und Co. Dort nimmt die Anzahl der Grafikkarten wieder deutlich zu – entsprechend sinken auch die Preise. Hier sollte man jedoch vorsichtig sein – so manche Karte dürfte aus auseinandergebauten Minern stammen. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, die GPU könnte aber hoch belastet und übertaktet, undervoltet oder anders gemoddet worden sein.

Ist die Krypto-Blase geplatzt? Nicht wirklich

Die Frage, die sich jetzt natürlich alle stellen, ist, ob die Krypto-Blase jetzt endgültig geplatzt ist. Grundsätzlich muss man betonen, dass von einem Platzen nicht wirklich die Rede sein kann. Die Kurse sind stark eingebrochen. Sowohl Bitcoin als auch Währungen wie Ethereum, welche im Mining populär sind, haben stark an Wert verloren. Die Werte liegen aber trotzdem noch weit über den Werten von vor einem Jahr. Damals lag Bitcoin gerade einmal bei 1113,93 Euro, während der Kurs heute bei 5.567,15 liegt. Ähnlich ist es auch bei allen anderen Kryptowährungen.

Das, was schön langsam aufhört, ist der Run aufs Mining. Ethereum soll dieses Jahr noch Casper einführen, was das Mining deutlich einschränkt und irgendwann komplett ohne Mining auskommen wird. Damit wäre einer der profitabelsten Coins nicht mehr so leicht zu minen. Auch andere Coins sind ohne große Rechenkapazitäten schwer profitabel zu minen. Deshalb hören vor allem nach und nach die Privaten auf zu minen. ASICs für Ethereum wie der Bitmain Antminer E3, die bald auf den Markt kommen, beschleunigen das Miner-Sterben zusätzlich.

Bis die Gebrauchtmärkte dann endgültig mit Grafikkarten geflutet werden, wird es zwar noch etwas dauern, wir befinden uns aber auf einem guten Weg.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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