Mining: Grafikkartenpreise könnten durch neuen Antminer wieder fallen

Mining Farm Ethereum Genesis Mining
Eine professionelle Miningfarm. (Bild: Genesis-Mining)

Die Preise von Grafikkarten sind in den letzten Monaten drastisch angestiegen. Grund dafür ist erneut der Mining-Boom. Der neue Antminer F3 könnte den Grafikkartenmarkt jetzt wieder entlasten, da er rentabler als viele Grafikkartenminer arbeiten soll.

Mining boomt

Es ist ein schwieriger Spagat für alle. Der Krypto-Sektor boomt, und damit auch der Mining-Markt. Die Nachfrage nach Grafikkarten ist deshalb ungebrochen hoch. Zuletzt wurden noch drastische Preiserhöhungen für fast alle Grafikkarten beider Hersteller, AMD und Nvidia, von den Händlern durchgesetzt. Das geht vor allem zu Lasten der Gamer, die Grafikkarten nicht für Mining verwenden wollen. Miner sind durchaus bereit, auch höhere Preise in Kauf zu nehmen. Da drängt sich die Frage auf: warum werden eigentlich nicht eigene Chips nur für Miner verkauft?

AMD und Nvidia haben dieses Vorhaben durchaus in mehreren Bereichen umgesetzt. Es gibt eigene Miningkarten mit deutlich eingeschränkter Garantie. Das Grundproblem löst sich dadurch leider nicht, weil auch auf diesen Grafikkarten die gleichen GPU-Chips wie im Mainstream-Sektor verbaut sind. Die scheinbar einzig echte Lösung hat jetzt Bitmain entwickelt.

Antminer F3 soll effizienter als Grafikkarten sein

Bitmain ist der größte Hersteller von Bitcoin-Minern. Die sogenannten ASICs (application-specific integrated circuit) sind vor allem bei Bitcoin-Mining deutlich effizienter als Grafikkarten. Problematisch wird das jedoch bei Kryptowährungen, die sich nicht mit ASICs minen lassen. Ethereum und Ethereum Classic sind die größten und derzeit auch profitabelsten Kryptowährungen, die sich ausschließlich mit Grafikkarten profitabel minen lassen. Bitmain ist jetzt scheinbar eine Lösung für dieses Problem gelungen. Das geht aus Daten vom Auftragsfertiger TSMC hervor. Demnach hat Bitmain, einer der Hauptabnehmer neben Nvidia und AMD, deutlich größere Anzahlen an Chips bei TSMC bestellt, welche für den Antminer F3 verwendet werden könnten.

TSMC fertigt diese Chips angeblich im 28nm-Verfahren. Ein Antminer F3 soll 18 ASIC-Chips und 72 GB DDR3-Speicher verteilt auf drei Platinen enthalten. So soll der Miner 200 MH/s bei 800 Watt Verbrauch schaffen. Er wäre damit deutlich effizienter als vergleichbare GPU-Rigs samt Optimierungen. Der hohe Speicherbedarf dürfte den Antminer F3 jedoch auf einen Preis von über 2000 US-Dollar bringen.

Geringes Zeitfenster, Entspannung für den Grafikkartenmarkt

Ein Problem stellt jedoch die Tatsache dar, dass diese ASICs wieder auf einen einzigen Algorithmus, nämlich Ethhash, optimiert wären. Ethereum wird auf absehbare Zeit von Proof of Work auf Proof of Stake umgestellt. PoS macht Mining überflüssig und setzt nur mehr auf Knotenpunkte. Deshalb ist das Zeitfenster für den Antminer F3 ziemlich gering. Wie bei den anderen Minern von Bitmain ist zudem die hohe Nachfrage nicht unbedingt ein Garant für eine nachhaltige Entspannung im GPU-Markt. Auf Dauer dürfte es daher nach wie vor sinnvoller sein, GPU-Rigs für Mining zu nutzen, die sich bei Bedarf auch auf andere Kryptowährungen umkonfigurieren lassen.

Sollte der Antminer F3 jedoch in absehbarer Zeit einsatzbereit auf den Markt kommen, stehen die Chancen dennoch gut, dass sich die Grafikkartensituation etwas entspannt.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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