AMD ist in der Lage, Ryzen Threadripper-CPUs mit 32 Kernen zu bauen. Darauf deutet ein Vergleichstest von der8auer hin. Der Overclocker hat neben einem Threadripper 1920X auch eine Epyc-CPU geköpft und zeigt die Unterschiede.
Threadripper, die Überraschung von AMD
AMD hat 2017 ein turbulentes Jahr hinter sich. Nicht nur der Grafikkartenmarkt entwickelte sich, wenn auch zwangsweise durch die Miner getrieben. Auch im CPU-Markt hat AMD ordentlich nachgelegt. Mit Ryzen hat der kalifornische Hersteller erstmals wieder eine wirkliche Konkurrenz zu Intels Core-Prozessoren geschaffen. Die Ryzen-Serie legt AMD mittlerweile ein zweites Mal auf. Die große Überraschung war jedoch der größere Bruder. Mitte 2017 veröffentlichte AMD mit Ryzen Threadripper einen Konkurrenten für Intels neue Skylake-X-Serie. Dieser ist mit seinen bis zu 16 Kernen für unter 1000 Euro ein wahrer Meister in dem Segment. Der gigantische Prozessor ist mit vier Dies ausgestattet, von denen zwei jedoch Dummies sein sollen. Er ähnelt damit sehr stark den Server-Prozessoren Epyc von AMD. Es liegt also nahe, dass AMD einfach Epyc-Prozessoren leicht verändert oder umlabelt, um Threadripper zu ermöglichen.
32 Kerne sind möglich
Die Epyc-Prozessoren können mit 32 Kernen und 64 Threads noch einmal eine Schippe bei den Prozessoren drauflegen. Threadripper nutzt mit maximal 16 Kernen also nicht das volle Potenzial des Prozessor-Packages. Der Overlocker der8auer hat jetzt erneut zwei Prozessoren geköpft, einmal den 1920X mit 12 Kernen und einmal einen Epyc 7251 mit acht Kernen. Die Produkte stammen aus dem Retail-Handel und sind nicht direkt von AMD, um eine Manipulation ausschließen zu können. Beim Köpfen stellte der8auer fest, dass tatsächlich auch die angeblichen Dummies belichtete Dies sind. Durch Röntgenaufnahmen kam zudem heraus, dass AMD auch die Dummies elektrisch anbindet.
Einige Änderungen am Layout unterscheiden Epyc und Threadripper dennoch. Der Epyc-Prozessor enthält deutlich mehr SMD-Kondensatoren, während der Threadripper-Prozessor einen Widerstand verlötet hat. Somit hat Threadripper ein eigenes Package-Design und daher auch eine eigene Produktionsstraße. Dass alle vier Dies elektrisch angebunden sind deutet beim veränderten Package darauf hin, dass AMD in Zukunft auch alle vier Dies aktivieren könnte. Somit wären quasi problemlos Prozessoren mit 32 und 24 Kernen möglich. Ob AMD tatsächlich ein solches Modell plant, ist derzeit noch ungewiss und wird sich noch zeigen. Das wäre erneut ein gewaltiger Sprung im Mainstreammarkt in Richtung Multicore.
(via der8auer / pcgameshardware.de)
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