RX Vega: doch auf Augenhöhe mit der GTX 1080 ti?

Aus dem Testsystem ausgebaute RX Vega von HardOCP (Bild: hardocp.com)

Ein neuer Blindtest mit identischen Computern zeigt, dass die Leistung von RX Vega doch eher in Richtung GTX 1080 ti gehen könnte. Zuletzt ging man noch von einer Performance auf GTX 1080-Niveau aus.

Blindtest auf gleichem Setup

Die neue Gaming-Grafikkarte von AMD, RX Vega, steht kurz vor dem Launch. Am Montag auf der Siggraph soll es endlich soweit sein. Bereits im Vorfeld hat AMD in Budapest und Portland zwei Blind-Tests mit der RX-Version von Vega veranstaltet. Als Konkurrent wurde jedoch „nur“ eine GTX 1080 im Founders Edition-Design von Nvidia eingesetzt. Das versetzte viele AMD-Fans in eher düstere Stimmung, wurde doch ein Konkurrent für die 1080ti oder gar Titan XP erwartet.

Die Techseite HardOCP hatte nun vor kurzem durch AMD selbst die Möglichkeit, einen eigenen Test mit einer RX Vega-GPU durchzuführen. Der texanische Chiphersteller hat dafür sogar zwei identische Referenz-Setups zur Verfügung gestellt. Im System verbaut waren ein Ryzen 7 1800X und 16GB DDR4-RAM auf 2666 MHz Taktrate auf einem nicht näher genannten MSI-Board. Der Autor des Artikels, Kyle Bennett, hat diese Computer erst einmal komplett vom Betriebssystem befreit und neu aufgesetzt. Damit keine potenziell manipulierte 1080 ti von AMD zur Verfügung gestellt wird, hat der HardOCP-Autor kurzerhand eine eigene GTX 1080 ti Founders Edition eingebaut. Die noch unveröffentlichten Treiber für die RX Vega hingegen wurden von einem AMD-Ingenieur installiert. Als Monitore verwendete HardOCP einen Asus PG348 für den Nvidia-PC und einen Asus MX34V für den AMD-PC. Beide Monitore beherrschen eine Bildwiederholungsrate von 100 Hz sowie G-Sync bzw. Freesync und sind im 21:9 Curved-Format mit 3440×1440 Bildpunkten ausgeführt. Der Preisunterschied ist mit guten 380€ jedoch sehr hoch. Beide Systeme waren entsprechend abgedeckt.

Leistung von RX Vega praktisch gleich mit 1080 ti

Als Probanden für seinen Test hat Kyle Bennett zehn Freunde, unter ihnen Pro-Gamer aus der ESports-Welt und Twitch-Streamer, auserwählt. Alle Probanden durften auf dem ersten System eine Weile das Spiel Doom zocken, bis sie sich damit vertraut gemacht hatten. Gleiches passierte mit dem zweiten PC. Anschließend spielte jeder noch einmal eine Session auf jedem der PCs, was insgesamt vier Sessions ergibt. Pausen gab es dazwischen keine. Direkt im Anschluss wurden die Tester gebeten, ihr Feedback zu geben und fünf Fragen zu beantworten. Der Grundtenor dabei war, dass kein Proband eine Ahnung hatte, welche Karte in welchem PC steckt. Die Unterschiede waren vernachlässigbar gering.

Schwieriges Testszenario

Unsere Meinungen dazu sind eher gemischt. Das Testszenario könnte trotz allen Sicherheitsmaßnahmen die RX Vega etwas bevorteilen. Im Testsystem sind Ryzen-Prozessoren verbaut, welche eventuell mit Vega besser zusammenarbeiten. Zudem sind die Monitore auf 100 Hz Refreshrate beschränkt, welche beide Karten problemlos erreichen könnten. Unklar bleibt daher auch die wirkliche „Rohleistung“. Erste Benchmarks deuten weiterhin auf eine Positionierung auf GTX 1080-Level, könnten jedoch auch zur Medienstrategie von AMD gehören und somit untertrieben sein. Entsprechend werden wir echte Testdaten wohl erst beim Launch und nach unabhängigen Tests erfahren.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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